Jeder von uns ist ein Ergebnis bisheriger Erlebnisse, Entscheidungen und daraus resultierender Erinnerungen. Diese sind nicht zwangsläufig gute, aber sie sind Teil unseres Selbst.
Warum sollte es einem Charakter in einem Roman anders ergehen? Wo wir mit »Erinnerungen reisen«, tut es eine Figur in einer Geschichte ebenfalls.
Kaum einer mag über flache Figuren lesen, es fehlt ihnen an Leben.
Wenn du schreibst und eine Figur zum Leben erweckst, weißt du stets im Vorhinein, welche Ereignisse ihn in der Vergangenheit prägten und zu dem werden ließen, was er nun ist?
Einige Blogger machen es so, dass sie aus Rollenspielbüchern die Fragebögen heranziehen, um einem Charakter einen passenden Background zu schenken.
Andere nutzen »Charakter-Sheets« für Schriftsteller. Die nächsten Schreiberlinge erzählen einfach den Hintergrund, wie sie ihn haben möchten.
An sich ist der Gedanke mit den Charakterbögen aus Rollenspielbüchern eine gute Idee … doch Vorsicht. Wenn du dich mit den unterschiedlichen Systemen nicht auskennst, kann das verwirrend werden. Vieles davon wird durch Würfel entschieden (Größe, Stärke, …)
Hier stellt sich die Frage, wie ausführlich willst du deinen Charakter vorab gestalten?
Für Einsteiger, die wenig ausfüllen wollen bietet sich beispielsweise das »Ctulhu«System an … hier reicht im Regelfall eine einzige A4 Seite aus.
Willst du den Charakter sehr weit verfeinern, passen eher alte Fantasy-Spielsysteme.
Mittendrin liegt beispielsweise »Vampire – the Masquerade« von White Wolf.
Die meisten meines Alters haben in der ein oder anderen Weise Erfahrung mit Tischrollenspielen (Pen&Paper). Durch PC, Internet, Online-Games und Co ist das ein wenig in den Hintergrund gerückt, das Grundprinzip bei manchen Online-Spielen jedoch ist das Gleiche.
Frage an dich:
Welches Spielsystem vermagst du für welche »Detailliertheit« empfehlen?
Das interessiert mich: Ctulhu-System (oder Cthulhu?) – wie funktioniert das?
btw: ich: Generation Pen&Paper 😉
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Kommt drauf an, was du wissen möchtest …. grundsätzlich spielt es im Lovecraft-Universum …
der einzige Haken, den die Spielercharaktere haben, ist, dass sie immer näher an den Wahnsinn geraten …
Da kann es schon mal passieren, dass ein Charakter direkt auf Ctulhu zurennt, einen Dosenöffner in der Hand hat und schreit „ich mach dich auf“ ….
Der Vorteil ist, es reicht ein einziger A4 Bogen zur Charaktergenerierung aus.
dito 😉
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Für ganz einfache Geschichten kann ich das Risus System (risusiverse) empfehlen. Das ist quasi RPG Lite. Man kann in 20 Sekunden einen Charakter erstellen und die Würfel rollen lassen. Das Prinzip ist, dass Eigenschaften und Attribute als Klischees zusammengefasst werden (Ritter, Gaukler etc) und man halt zur Situation passende Klischees würfelt. Man hat viel Raum für kreatives Geschichtenerzählen und muss sich nicht mit komplexen Systemen rumschlagen.
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Klingt nach Fantasy. Mir ist das System allerdings nicht bekannt.
Wobei, wenn es „nur“ um Klischees geht, da hast du gewiss recht.
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Das war jetzt nur ein Beispiel. Man kann als Klischee auch Detektiv, Verführer oder Raumfahrer nehmen, oder eine Kombination aus mehreren. Dadurch kann man auch andere Genres als nur Fantasy abdecken. Ein Klischee bedeutet, dass man als Dieb z. B. automatisch gut schleichen kann und einen Satz professioneller Dietriche dabei hat. Wie gut die Aktion klappt entscheidet dann das Würfelglück, bzw, und das ist das schöne daran, wie gut und gewitzt man dann die Situation beschreiben kann.
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… die Beispiele sind schon gut gewählt …
Erinnert mich ein wenig an GURPS.
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P&P habe ich überhaupt keine Erfahrungen. Ich habe bei einigen Forenrollenspielen im Internet mitgemacht. Da war es ja immer ganz ohne Punktesystem. Aber hier das GURPS klingt wirklich ganz ähnlich. Hab es gerade gegoogelt.
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