Der andere Blickwinkel … wem vertraust du deine Texte an?

Vermögen wir unser eigenes Werk mit all seinen Schwächen und Stärken einzuschätzen oder sind wir zu verblendet davon, weil es »das eigene Baby« ist?

So sehr wir Schreiberlinge uns bemühen und glauben, wir seien Einzelkämpfer, so trifft dies allenfalls bedingt zu. Wir können zwar bestmöglich schreiben und unser Herzblut in die Texte legen – nur eines wird immer fehlen: Der andere Blickwinkel!

Wem gestatten wir diesen »anderen Blickwinkel«?
Wem vertrauen wir so weit, dass er oder sie ehrlich genug ist, um zwar konstruktive Kritik zu üben, aber nicht um uns nur zu schmeicheln?

Die eigene Familie und engen Freunde neigen eher dazu, nur Lob auszusprechen. Das mag schmeichelhaft sein, jedoch nicht immer hilfreich.
Ein Lektorat ist direkt, aber nicht jeder kann oder will es sich leisten.

Vor einiger Zeit bat mich eine Bloggerin um einen Rat und ob ich, wenn sie soweit wäre, einmal einen kurzen Blick auf Auszüge ihres Werkes werfen möchte. Es war der Auslöser für mich ernsthaft darüber nachzudenken.

Ich sehe, welche Unterstützung ich genieße, darunter meine Muse, die ehrlich zu mir in ihrer konstruktiven Kritik ist, da wäre mein Vogel/Wolfsexperte, der mir hilft und auch Jas_kie, auf die ich mich wegen der Fotos verlassen kann.
Weiters habe ich in der kurzen Zeit ein paar Blogger kennengelernt, mit denen mich ein reger Mailverkehr auf die ein oder andere Idee bringt.

Keiner von ihnen ist ein professioneller Lektor, aber die Ideen und Kritiken sind ein anderer Blickwinkel und dafür bin ich ihnen dankbar.

Über all das dachte in letzter Zeit nach. Manchmal geht es »nur« um diesen einen, kleinen Blickwinkel.

Wen hast du, dem du diesen »anderen Blickwinkel« gestattest?

Hier ist ein kleines Angebot an dich:
Suchst du jemanden, der dir diesen Blickwinkel bietet, dann schick mir eine Nachricht.

23 Gedanken zu “Der andere Blickwinkel … wem vertraust du deine Texte an?

  1. Saxhida

    Ich habe eine Freundin, der ich meine Texte schicke. Sie ist brutal ehrlich und das ist genau das, was mich weiter bringt. Es nützt ja nichts, wenn mein Baby nur mir gefällt und alle anderen damit nichts anfangen können.

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      1. Saxhida

        Ja, sehr. Es gibt für mich auch einen wichtigen Punkt, ich weiß nicht, ob es dir da ähnlich geht. Wenn jemand anders die Geschichte liest, hat diese Person ja auch einen neutralen Blick auf die Charaktere. Weil ich meine erfundenen Personen in und auswendig kenne, lasse ich sie manchmal Dinge sagen, Witze reißen, oder Dinge tun, die jemand, der die Charaktere kennenlernt, überhaupt nicht nachvollziehen. Da ist es sehr wertvoll, wenn man Kritik bekommt.

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      2. Rhiannon

        Oh, das kommt mir irgendwie bekannt vor. Manchmal braucht es jemanden, der dir sagt … „du, das versteh ich nicht – warum macht derjenige das?“

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  2. Bei mir ist es meist auch nur die Familie, die mal zuhört und drüberschaut. Ansonsten ist ja auch WP ein ganz gutes Medium. Das Feedback zeigt mir ja, ob die Texte in Ordnung sind. Ob ich sie allerdings “ verkaufen“ könnte, da hilft es mir nicht weiter. Ich habe allerdings eine Viellesefreundin und die frage ich ab und an. Liebe Grüße

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    1. Rhiannon

      Ja, auf WP sind Kommentare meist interessant, oftmals überaus hilfreich.

      „verkaufen“ … willst du das denn?

      Vielen auf WP „reicht“ es, wenn die Kommentare der Entwicklung dienen – sowohl sich selber als auch der Schreiberei …

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      1. Rhiannon

        Gute Frage …
        Bei der Fülle an Verlagen und durch die Veränderungen der Schreiblandschaft ist es heute kaum mehr einzuschätzen … im Vergleich zu früher …

        Neue Chancen, aber auch neue Herausforderungen eben 🙂

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      2. Rhiannon

        wohl wahr .. 😉
        schau doch mal auf eine Buchmesse, da kannst vielleicht mit den Herrschaften direkt sprechen … so ala „passt mein Text in euer Programm rein?“ … sowas in der Art eben …

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      3. Rhiannon

        Ist zumindest einen Versuch wert.
        Versetz dich einfach in die Lage eines Verlegers … wenn der Kinderbücher verlegt, hat er meist kein Interesse an jurisitischer Fachliteratur, ein Verlag für medizinisches Wissen verlegt eher selten Belletristik. ABER viele von ihnen sind untereinander vernetzt und können dir vielleicht den ein oder andren guten Tipp geben.

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      4. Rhiannon

        Es ist einfach eine Frage, wie du deinen Weg gehen willst. Erst dadurch spürst du, was für dich Sinn ergibt.

        Frag bei den Magazinen an, es ist allerdings meist ein anderes Publikum … aber kann dich an eine „breitere Öffentlichkeit“ bringen – wenn du das möchtest …

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      1. Rhiannon

        ich kann es mir zumindest gut vorstellen …. da aber jeder anders tickt kann, aber muss es nicht funktionieren …

        Was beim einen klappt, muss bei einem andren noch lange nicht funktionieren.

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  3. Die Frage nach der konstruktiven Kritik stellt sich nicht nur beim Schreiben, sondern bei allen kreativen Arbeiten oder gestaltenden Prozessen. Entscheidend ist für mich in der Regel, ob mit der Kritik auch Argumente kommen oder nur Urteile ausgesprochen werden.

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