„Du bekommst was du brauchst, nicht was du willst!“ – „You get what you need, not what you want!“

„Du bekommst was du brauchst, nicht was du willst!“
Diese Worte stammen von meiner Muse.

Wie oft wünschen wir uns etwas, betrachten die Welt nur mit den Augen des „Ich-will-das-haben“?
Aber wäre es wirklich gut, diesen Wunsch jetzt sofort erfüllt zu bekommen?
Muss man selber (oder der Charakter, an dem wir schreiben) nicht manchmal auf etwas verzichten, um zu reifen?

Dann gibt es einen Wunsch, der reift und stärker wird. Doch statt ihn erfüllt zu bekommen, erhältst du etwas anderes. Was du bekommst, ist etwas, das dir hilft dich weiterzuentwickeln oder das dich schützt. Vielleicht ist dein Wunsch zum falschen Zeitpunkt gekommen oder der Platz ist der falsche.
So geht es mit dem Schreiben auch manchmal.

Hast du dir je die Frage gestellt, was du willst und warum du es nicht bekommst? Vielleicht liegt die Antwort darin, weil du in dem Moment etwas anderes brauchst, um dich selbst weiterzuentwickeln.

Wenn du schreibst, dann gibst du deinem Charakter auch nicht immer alles, was er/sie/es sich wünscht. Du überlegst dir, was kann diese Figur zur Entwicklung brauchen und schenkst später das Gewünschte vielleicht als Belohnung. Natürlich mag auch ein Funke Enttäuschung dabei sein. Daher ist die Fragestellung auch, wie geht der Charakter damit um? Ist allein die Akzeptanz ein Zeichen von Reife oder ist nur der Frust da, wie bei einem kleinen Kind?
Wo steht der Charakter, an dem du schreibst? Kann er/sie/es verkraften, wenn der Wunsch nicht erfüllt wird? Oder verhält er/sie/es sich wie ein trotziges Kind?

Der Weg der eigenen Entwicklung ist mit Verzicht gepflastert und mitunter spielen harte Entscheidungen eine Rolle. Unmengen an Charakteren in Geschichten und Romanen erleben das auf jeder einzelnen Seite ihres Daseins. Du kennst es aus deinem Leben ganz sicher auch.

Darum blieben mir diese Worte von meiner Muse so gut in Erinnerung. Sie haben mir geholfen, ein paar Dinge in meinem Leben zu verstehen und zu erkennen, warum manches im Leben notwendig ist und wir nicht jeden Wunsch dann erfüllt bekommen, wenn wir uns danach verzehren.

Die Frage ist daher, wie gehen wir damit um?
„Du bekommst was du brauchst, nicht was du willst!“

Hätte mir meine Muse damals den Wunsch erfüllt, hätte ich etwas anderes, weitaus Wertvolleres, nicht bekommen. Im Nachhinein betrachtet ist es vor allem die Erkenntnis, dass ich ein Stück gereifter bin, mehr in mir selber ruhe. Darum erfüllte mir die Muse damals den Wunsch nicht, sondern hielt mir mit den Worten einen Spiegel der Selbsterkenntnis vor Augen.

Betrachte diese Art der Worte genauer. Wie würdest du darauf reagieren, wenn es ein Wunsch ist, der dir wichtig ist?
Oder anders gefragt, wenn du einen Charakter beschreibst, wie würde dieser darauf reagieren?

*****

„You get what you need, not what you want!“
These words come from my muse.

How often do we wish for something, look at the world only through the eyes of the „I want to have it“?
But would it be good to get this wish fulfilled right now?
Don’t you (or the character we write about) sometimes have to give up something to mature?

Then there is a wish that matures and becomes stronger. But instead of getting it fulfilled, you get something else. What you get is something that helps you to develop further or that protects you. Maybe your wish has come at the wrong time or the place is the wrong one.
That’s how writing works sometimes.

Have you ever asked yourself what you want and why you don’t get it? Maybe the answer is because you need something else at that moment to develop yourself.

When you write, you don’t always give your character everything he/she wants. You think about what this character can use for development and perhaps give what you want later as a reward. Of course, there might also be a spark of disappointment. Therefore the question is also, how does the character deal with it? Is acceptance alone a sign of maturity or is there only frustration, like with a small child?
Where is the character you are writing on? Can he/she cope if the wish is not fulfilled? Or does he/she behave like a defiant child?

The path of personal development is paved with abandonment and sometimes hard decisions play a role. A vast number of characters in stories and novels experience this on every single page of their existence. You certainly know it from your life, too.

That’s why I remembered these words from my muse so well. They helped me to understand a few things in my life and to recognize why some things are necessary for life and why we don’t get every wish fulfilled when we consume ourselves for them.

So the question is, how do we deal with it?

„You get what you need, not what you want!

If my muse had fulfilled my wish at that time, I would not have got something else, something far more valuable. In retrospect, it is above all the realization that I am a bit more mature, more resting within myself. That’s why the muse didn’t fulfill my wish at that time but held a mirror of self-knowledge before my eyes with the words.

Take a closer look at these words. How would you react if it was a wish that was important to you?
Or in other words, if you describe a character, how would it react?

7 Gedanken zu “„Du bekommst was du brauchst, nicht was du willst!“ – „You get what you need, not what you want!“

    1. Rhiannon

      Meinst du den Titel?
      Vielleicht, aber ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Ich habe sie aus dem Mund meiner Muse gehört. Zumindest erhebe ich keinen „Alleinanspruch“ darauf 😉

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      1. hotscha24

        😎 Hallo rhiannon, denke, dass das sowieso kein Problem sein dürfte. Ich dachte nur beim lesen sofort an die Stones. Und ein ‚c‘ auf die Wahrheit gibt es sowieso nicht. LG!

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