Part 8 – Ausgewogenheit
In vielen Geschichten ist der Kern die Suche nach dem Glück, das nie gefunden wir. Nun stellt sich die Frage, was ist Glück?
Figuren suchen nach Reichtum oder einer Partnerschaft und sind doch unzufrieden.
Gibst du deiner Figur dies als Aufgabe, so ist die Frage, wo diese Figur steht und was er/sie/es zuerst als Glück empfinden mag.
Wahres Glück findet sich in Geschichten sehr häufig in Wahrheit und Ehrlichkeit. Versteckt sich diese Figur vor der Wahrheit, wird er/sie/es sich schwertun, das wahre Glück zu finden. Wie oft ist doch der Schatten einer Lüge oder eines Geheimnisses vorhanden, das er/sie/es am wirklich glücklich sein hindert?
Hier findet sich der Kernpunkt darin, ausgeglichen zu sein. Ist es für die Figur wirklich wichtig, das eigene Glück von anderen oder den äußeren Umständen abhängig zu machen?
In dieser Art Geschichten ist es notwendig, zu erkennen, dass das eigene Glück von innerer Ausgewogenheit und innerem Frieden abhängt.
Was soll der Charakter nun erkennen?
Wird das Kind als Wesen nicht im Zustand der Unschuld geboren? Manche sagen, Kinder können noch Blicke in andere Welten sehen und Naturgeister wahrnehmen.
Nehmen wir diesen Gedanken, so trägt die Figur doch bereits alles in sich, das ihm/ihr/es genau diese Ausgewogenheit ermöglicht.
Es geht nicht darum, dass der Charakter wieder zum Kind werden soll. Der Charakter soll erkennen, dass er/sie/es alles Notwendige bereits in sich trägt. Es muss nur gefunden werden. Doch dafür ist es nötig, Frieden mit sich selber zu schließen.
Problemstellung:
Die Figur geht beispielsweise auf eine spirituelle Reise, besucht Seminare, wandelt durch verschiedenste Religionen und findet doch nicht, wonach er/sie/es sucht.
Wie erkennt diese Figur nun, dass er/sie/es gar nicht nach außen gehen muss, sondern sich auf das eigene Innere konzentrieren sollte?
Zeigst du deiner Figur alles Materielle und wendet sie sich ab? Führst du sie durch Glaubenssysteme und doch ist die Figur unzufrieden? Wie lässt du die Figur erkennen, wie sie ihren inneren Frieden, ihr Glück und somit ihre Ausgewogenheit findet?
Was ist die Lösung?
Unzufriedenheit im Äußeren ist häufig eine „Antwort“ auf Unzufriedenheit im Inneren. Aggressivität, Frust und andere negative Themen sind häufig Antwort auf innere Unsicherheiten und Ähnliches.
Zeig der Figur Möglichkeiten, um nach Ausgeglichenheit zu streben. Ob dies nun durch einen Glauben, Leben als Einsiedler oder als Großelternpart einer Großfamilie ist spielt keine Rolle.
Was den einen zufrieden macht, muss es beim anderen nicht auch tun. Deine Figur muss erkennen, was zu ihm/ihr/es passt. Dafür ist Feingefühl gefragt – die Figur spürt, was ihm/ihr/es guttut. In diesem Sinne mag es sinnvoll sein, „betäubendes“ wie Alkohol oder Drogen aus dem Leben der Figur loszulassen.
Für welche Art Geschichten könnte diese Suche sich gut eignen?
- Figuren, sich einem Entzug unterziehen
- Figuren, die durch depressive oder emotional schwere Zeiten wandeln
- Figuren, die materiell alles haben und doch spüren, dass ihnen das Glück davonläuft
- Geschichten über Aussteiger
- Geschichten über das Erwachsenwerden
Beispiele:
Welche Charaktere fallen dir ein, die einen solchen Weg bereits hinter sich haben oder in einer Geschichte damit feststecken?
Fragestellung:
Was wäre deine Wahl in puncto Ausgeglichenheit für die Figur?