Grundbasis für den Charakter Step 15

Part 15 – Schutz

An etwas und an sich selbst zu glauben ist eine Sache, die viele Figuren erst im Lauf einer Geschichte erlernen müssen. Andere wiederum glauben von vorneweg an sich selbst.
Hier geht es darum, dass deine Figur ein höchst riskantes Vorhaben ausführen will. Dies mag beispielsweise eine Spekulation an der Wallstreet oder der Kampf mit einem Drachen sein. Hohes Risiko kann großen Gewinn mit sich bringen. Die Frage ist nun eher, wie er/sie/es dieses Vorhaben angeht.
Vertraut die Figur alleine auf sich und ihre Werte und Überzeugungen? Hat er/sie/es Familie und/oder Freunde, die helfen?
Oder – um auf den Kern dieses Punktes zu kommen – hat er/sie/es ein ganz spezielles Wesen, das für diesen Charakter da ist?

Betrachten wir die ganzen Glaubenssysteme und Geschichten, Märchen, Mythen und Sagen, so fällt auf, dass in den meisten Kulturen „unsichtbare“ Wesen helfend eingreifen. Das können Schutzengel sein, ein schützendes Totemtier, ein verstorbener Ahne, ein Geistwesen oder etwas ganz anderes. Für manche ist es ein ganz besonderer Mensch, der auf andere Ebenen und/oder Welten zugreifen kann und auf diesem Wege hilft – dies könnte beispielsweise ein Schamane sein.

Deine Figur bekommt sozusagen eine „unsichtbare“ Wesenheit zur Seite gestellt, mit der er/sie/es vielleicht anfangs sogar Schwierigkeiten hat, bis sie „zueinander“ finden.

Nehmen wir dieses Mal eine Figur aus dem hohen Norden. Er/sie/es war auf einer schamanistischen Reise und lernte dabei das eigene Totemtier kennen. Viele Arten von Tieren kennt diese Figur nicht – doch aus dem eigenen Umfeld heraus ist es mit Tieren wie einem großen Elch wohl vertraut.
Diese Figur lernt also ihr Totemtier kennen – es ist ein Elch, ein geistiger Beschützer vor schlechten, verderblichen Einflüssen. Es kann deiner Figur aber auch vor Gefahren warnen, da es sie spürt und deinem Charakter damit insbesondere in schwierigen Zeiten zur Seite stehen.
Somit kann deine Figur nun, mit diesem Schutz im Hintergrund, dem Wunsch nachgehen, um die Hand der Tochter des Clanführers anzuhalten. Dieser Wunsch ist ein mächtiges und riskantes Unterfangen, da der Charakter bislang weder über materielle Güter verfügte noch etwas ganz Besonderes konnte.
Nun wagt er es, seine Angebetete anzusprechen und zu fragen. Die Angst vor einem Nein hatte die Figur bislang davon abgehalten, den Versuch in die Tat umzusetzen.
Sein Totemtier hilft der Figur nun dabei, den richtigen Moment auszuwählen, denn nicht jeder Augenblick ist günstig. Hast zur falschen Zeit ist der verkehrte Weg!

Was soll der Charakter nun erkennen?
Wer oder was ist der Schutz, den deine Figur auf seinem/ihrem Weg bei sich führt? Jeder von uns wird beschützt – manchmal ist die Erkenntnis und das Wissen, wer oder was es ist – schwierig.
Dein Charakter sollte nun erkennen, wer sich um dessen Wohlergehen sorgt und auf dieses Wesen vertrauen. Dabei spielt es keine Rolle wer oder was es ist, sondern nur, dass es da ist. Mit diesem Wissen kann der Charakter auch Risiken eingehen, die er/sie/es zuvor vermieden hat.

Problemstellung:
Wer diesen Schutz erkennt, könnte sich leicht als „unverwundbar“ fühlen und Risiken eingehen, die viel zu gewaltig sind, um sie zu überstehen.
Schutzwesen sind nicht allmächtig – sie sind wie ein Navigationsgerät durch das Meer und warnen vor Untiefen oder Unwetter, damit die Figur diese umschiffen kann. Gerade die Kenntnis um diesen Schutz vermag eine Figur in den Leichtsinn treiben, wo er/sie/es das Schutzwesen schlichtweg überfordert.

Was ist die Lösung?
Kennt deine Figur dieses Wesen, dann ist es sinnvoll, auf sein Bauchgefühl zu hören. Schutzengel und andere Wesen dieser Art „kommunizieren“ gern über ein Bauchgefühl.
Lernt deine Figur dieses „Bauchgefühl“ richtig zu lesen, beginnt er/sie/es zu spüren, wo Risiken zu groß werden, aber welche Risiken er/sie/es noch gehen kann. Vorsichtig und ohne Hast kann diese Figur nun auch größere Projekte angehen.

Für welche Art Geschichten könnte diese Suche sich gut eignen?

  • Figuren, die als Börsenmakler spekulieren
  • Figuren, die aus ihrem Alltag ausbrechen wollen
  • Figuren, die etwas „Höheres“ erreichen wollen
  • Geschichten um große Taten
  • Biographien

Beispiele:
Welche Charaktere fallen dir ein, die einen solchen Weg bereits hinter sich haben oder in einer Geschichte damit feststecken?

Fragestellung:
Welches Schutzwesen stellst du deiner Figur beiseite und wie lernen die beiden, miteinander umzugehen?

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