Part 20 – Schicksal
Arbeitest du gerade an einer Figur, die einen spirituellen Weg geht, so kann dieser mit vielen Stolperfallen gepflastert sein. Ist bei dieser Figur Ausgleich vorhanden, dann ist eine mögliche „Erleuchtung“ nahe – wenn nicht, ist es nötig, erst einmal Seele und Geist mit dem Körper in Ausgleich zu bringen.
Geht diese Figur nun nur in eine einzige Wegrichtung oder akzeptiert er/sie/es sich so, wie er/sie/es wirklich ist?
Manchmal ist es nötig innezuhalten, und ein Resumee zu ziehen. Das kann für deine Figur bedeuten, dass er/sie/es erst einmal erkennen muss, inwieweit sich Gutes wie Schlechtes in ihr fügen. Wo Licht ist, das ist auch Schatten – den Spruch kennst du sicherlich. So muss diese Figur auch erst erkennen, wieweit Licht und Schatten auf sie bezogen miteinander harmonieren oder ob es noch ein weiter Weg ist, bis zum eigentlichen Ziel.
Jede Figur hat ein Schicksal in den Geschichten, manchmal ist es offensichtlich, manchmal sind die Figuren überrascht über ihren Werdegang. Hier besteht die Option, einen Seher einzufügen, den diese Figur auch mal befragen kann.
Doch so offenkundig ein Schicksal für deine Figur auch ausgelegt sein mag, unterschätze niemals eine Weiterentwicklung beim Schreiben direkt. Manches Schicksal ist schwer zu ertragen, anderes wiederum schwer zu finden.
Wehrt sich ein Charakter gegen das Schicksal, kann es vorkommen, dass die Prüfungen immer härter werden, bis es sich in ebendieses fügt.
Nimm an, für deine Figur ist Priesterschaft vorgesehen. Dabei muss es keine christliche Priesterschaft sein, es kann auch einer mythologischen Welt entspringen.
Da ist ein höheres Wesen, das möchte unbedingt, dass genau diese Figur sein/ihr Priester sein sollte, und setzt alles daran, dass genau dies passiert. Nimmt die Figur das Schicksal an, warten Belohnungen, will er/sie/es partout nicht, dann besteht die Möglichkeit, dass dieses höhere Wesen so lange interveniert, bis die Figur aufgibt und doch annimmt.
Sein Schicksal zu finden ist schon schwer, aber manchmal ist es noch schwerer diesen Weg zu gehen. Herausforderungen und Verantwortungen sind nicht immer leicht, zu tragen, aber Notwendigkeit, um zu wachsen und zu verstehen.
Mitunter ist es nötig, das Gehen zu lassen, was einem selbst am Wichtigsten ist um eine Erkenntnis zu erlangen, die für das eigene Schicksal Bedingung ist.
Was soll der Charakter nun erkennen?
Welches Schicksal ist dieser Figur zugedacht und wie geht er/sie/es mit der daraus resultierenden Entwicklung um?
Problemstellung:
Wehrt sich deine Figur gegen das offenkundige Schicksal, dann können harte Schicksalsschläge die Folge sein. Wie schafft diese Figur es aber das eigene ich nicht ins Negative zu senken, wenn die Proben besonders hart sind?
Was ist die Lösung?
Jede/r hat ein Schicksal und damit verbunden das Recht dieses auch zu erfüllen. Es ist von den Entscheidungen abhängig. Deine Figur kann ihr Schicksal auch ändern, ABER dazu muss er/sie/es bereit sein, auch Entscheidungen zu treffen. Sich treiben lassen, ist hier keine Lösung!
Für welche Art Geschichten könnte diese Suche sich gut eignen?
- Figuren, die aufgrund einer Prophezeiung ihr Schicksal bewusst suchen
- Figuren, die nach etwas streben und sich so auf die Suche nach ihrem Schicksal machen
- Figuren, die keinen Wert auf ihr Schicksal legen und es so gründlich herausfordern
- Geschichten um Entwicklung
- Geschichten um Abenteurer aber auch Geistliche
Beispiele:
Welche Charaktere fallen dir ein, die einen solchen Weg bereits hinter sich haben oder in einer Geschichte damit feststecken?
Fragestellung:
Wagt deine Figur ihr Schicksal anzugehen, ist die Frage, mit welchen „Herausforderungen“ konfrontierst du ihn/sie/es?