Kommt dir der Spruch bekannt vor? Dann hast du mit Sicherheit die Serie „Babylon 5“ gesehen. Der Spruch selbst entstammt dem „Grauen Rat“, zu dem auch Botschafterin Delenn gehört.
Doch was bedeutet er wirklich?
Licht und Schatten – was soll das nun wieder heißen?
In Geschichten und Filmen wird oft ein sehr klares schwarz/weiß Schema herangezogen. Die Charaktere sind entweder gut oder böse, freundlich oder feindlich gesonnen. Aber ist dies wirklich so einfach?
Jeder von uns hat doch gute und schlechte Seiten, so trifft dies auch auf deine Figuren zu.
Betrachte eine x-beliebige Figur in einer x-beliebigen Geschichte und hinterfrage einmal, warum diese Figur genau das tut, was er/sie/es tut. Für alles gibt es einen Grund, ob der nun gut oder schlecht sein mag ist ein ganz anderes Thema.
Stellen wir eine Figur vor eine Situation in der er/sie/es sich entscheiden muss, so kann dies eine sehr schwere Wahl sein. Nehmen wir an, die Figur ist an einem Scheideweg und gezwungen, eine andere Figur zu verraten, die doch sein/ihr bester Freund ist. Tut er/sie/es dies leichtfertig? Wohl eher nicht. Es sind widerstreitende Gefühle in diesem Charakter, einerseits seinem/ihrem Freund zu helfen, andererseits etwas zu tun, das einem Freund schaden könnte. Doch blickt man genauer hin, ist es für den Freund vielleicht sogar sicherer im Gefängnis zu sitzen und zu warten, weil es draußen zu gefährlich ist.
Dann gibt es andere Figuren, die etwas Schlechtes tun, um etwas Gutes zu erreichen.
Vielleicht verstößt ein gläubiger Charakter gegen die religiösen Gebote seines Glaubens und zieht damit den Unmut seiner/ihrer Götter herauf, um endlich mit ihnen reden und sie um Wasser für die Ernte zu bitten.
Es ist natürlich einfacher eine Geschichte zu schreiben, deren Figuren dem schwarz/weiß Schema entsprechen, aber diese platten Geschichten sind eher langweilig und Massenware. Wenn du mit deinen Geschichten in Erinnerung bleiben möchtest, dann ist es sinnvoller, deiner Figur im Graubereich anzusiedeln – zwischen dem Licht und dem Schatten eben.
Wo sind deine Figuren angesiedelt? Eher mehr in Richtung Licht oder Richtung Schatten? Und was sind seine/ihre Schwierigkeiten, oder eine Entscheidung, die auf den ersten Blick falsch sein mag, aber im Hintergrund ganz klar die Struktur deiner Figur spiegelt?
*****
Does that spell sound familiar? Then you’ve probably seen the „Babylon 5“ series. The spell itself comes from the Grey Council, of which Ambassador Delenn is a member.
But what does it mean?
Light and shadow – what does that mean?
In stories and films, an apparent black and white scheme is often used. The characters are either good or bad, friendly, or hostile. But is it that simple?
Every one of us has good and bad sides, so this also applies to your characters.
Look at any character in any story and ask yourself why this character does what he/she does. There is a reason for everything, whether it’s good or bad is an entirely different matter.
If we put a character in front of a situation where he/she has to make a decision, this can be a tough choice. Suppose the character is at a crossroads and is forced to betray another character who is his best friend. Does he/she do this recklessly? Probably not. There are conflicting feelings in this character to help his or her friend on the one hand and to do something that might harm a friend on the other. But if you take a closer look, it might even be safer for the friend to sit and wait in prison because it is too dangerous outside.
Then other characters do something wrong to achieve something good.
Perhaps a believing character violates the religious commandments of his or her faith, thereby drawing up the displeasure of his or her gods to finally talk to them and ask them for water for the harvest.
Of course, it is easier to write a story with characters that follow the black and white scheme, but these trivial stories are rather dull and mass-produced. If you want to be remembered with your stories, it makes more sense to place your character in the grey area – between the light and the shadow.
Where are your characters located? Rather more towards light or shadow? And what are his/her difficulties, or a decision that may be wrong at first sight, but reflects the structure of your character in the background?
Die Grauzonen sind für die Protagonisten meistens eher selbstverständlich. In vielen Geschichten, die „einen Helden“ haben, ist das Grau die Würze im „Weiß“ des Helden, das ihn als Identifikationsfigur anbietet. Die Umgebung ist wesentlich häufiger Schwarz-Weiß.
Ich mag das Schwarz-Weiß nicht. Ich liebe meine jähzornige, Fehler machende, sich dafür hassende, unfaire Hauptfigur Jenny Korrenburr im „Strömungsabriss“, und auch in meinem „Howard-Goldstein-Vortex“ ist kaum eine Gestalt da, die nicht aus völlig verschiedenen Graustufenkomponenten zusammengesetzt ist – auf der „guten“ Seite so wie auf der „Bösen“.
Aber ich habe immer gemerkt, dass ich dadurch sperrig erzähle…
LikeGefällt 1 Person
Schwarz/Weiß kann für leichte Lektüre zwischendurch amüsant sein, aber wirklich tiefgehende Geschichte in dem Zusammenhang ist eine Sache für sich.
Du hast recht – verschiedene Grautöne geben viel mehr Möglichkeiten – immer interessant, das Warum dahinter 🙂
LikeGefällt 1 Person
Schau Dir mal die Bilder von Insekten und Vögel an. Ist Rudi dabei?
LikeGefällt 1 Person
Rudi nicht – aber ich glaub der eine kleine, braune Piepmatz könnte Hugo sein *G*
tolle Fotos 😉
LikeLike
Danke.
Vielleicht
LikeLike