Vorschlag 7 – Beatrice
Hast du jemals Gaslichtromane gelesen oder Geschichten aus dem 19. Jahrhundert, in der es um eine unerfüllte Liebe geht? Oft waren die Hauptfiguren Gouvernanten, die sich in den Hausherrn verliebten.
In eine ähnliche Schiene läuft Beatrice. Sie entstammte einer Familie der Mittelschicht und lernte in ihren jungen Jahren einen Mann kennen, den sie sehr mochte und wo sich auch eine zarte Blüte der Liebe entwickelte. Er bedeutete ihr sehr viel und oft genug träumte sie auch von ihm.
Dann jedoch verloren sie sich aus den Augen und jeder ging seiner eigenen Wege.
Wie es ihm dabei ging? Das fragte sie sich des Öfteren. Lange Zeit hoffte sie darauf, ihn wiederzusehen, bis sie das normale Leben einholte und sie ihn langsam aber sicher aus dem Gedächtnis verlor. Sie selbst heiratete und gründete eine Familie. Bald schon war sie Witwe und führte das Erbe ihres Mannes weiter.
Nach vielen Jahren trafen sie erneut aufeinander. Anfangs war sie skeptisch, doch binnen kurzem tauchte etwas in ihrem Herzen auf, das nach ihm verlangte.
Doch wieder sollten sie sich aus den Augen verlieren, nur diesmal schrieben sie sich Briefe und hielte so Kontakt.
Erst nach vielen weiteren Jahren, als sie schon grauhaarig war und ihr Leben gelebt hatte, da trafen sie sich erneut und sie erkannte, dass sie eigentlich nie wirklich gelebt hatte.
Sie hatte viel erreicht, lebte in Wohlstand und hatte einen Kreis an Leuten, mit denen sie sich regelmäßig traf, aber nichts davon war wirklich wichtig für sie. Vielleicht war das der Grund, warum sie immer erfolgreich gewesen war.
Nach all diesen Jahren stand ihr dieser eine Mann gegenüber, den sie in jungen Jahren so sehr begehrt hatte. Er trug sein Haar nun schlohweiß, doch die Wangenknochen und die leicht schrägen Zähne, das Glitzern in den Augen und seine Stimme ließen sie vibrieren.
Er steht ihr gegenüber und sieht sie an – greift nach ihrer Hand und sie steht da und weißt nicht im Geringsten, wie sie mit der Situation umgehen soll.
Wie denkst du, wird es hier weitergehen?
Ich würde sagen ein Happy end. Sie würde sich erst zurückziehen, weil sie nicht sicher ist, ob sie es will. Nach langen Überlegung entschliesst sie doch das Schicksal entscheiden lassen. Und das Schicksal will es, das die Beiden glücklich werden. Aber wie die Geschichte weitergeht, musst du selbst erzählen. Bin gespannt.
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Bin auch für ein Happy End 🙂
Nur eine Kleinigkeit als Anmerkung – jede dieser Figuren, ist frei, darf für eigene Geschichten verwendet werden. Einfach, weil es mich interessiert, was andere aus einer Figur wie Beatrice machen und wie die Geschichte weitergeht. 🙂
Ehrlich gesagt hat sie es mir noch nicht erzählt 😉
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Wenn ich Zeit habe, spinne ich ein bisschen rum.
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Beatrice zieht die Hand zurück. Einen Augenblick lang wirkt sie wie erstarrt. Dann spiegeln sich in ihrem feinen Gesicht die widersprüchlichen Gefühle. Es zerreißt sie fast. Einerseits möchte sie diese Hand festhalten, andererseits ist ihr die plötzliche Nähe zuviel. So schnell kann sie nicht vertrauen. Die vielen ungeteilten Jahre erscheinen ihr wie ein Abgrund, der erst einmal ausgelotet werden muss. Sie schaut ihm in die Augen: „Das geht mir zu schnell. Lass mir etwas Zeit.“
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würdest du den beiden ala long ein Happy End zugestehen?
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Ja, das ist möglich, aber erst einmal ist ja ein Kennenlernen angesagt, finde ich.
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Viele Jahre dazwischen – da ist ein „neues“ Kennernlernen sicher eine gute Idee 🙂
Ich frag mich nur, was du daraus schaffen wirst 🙂
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