Möchtest du mit „der wilden Jagd“ ziehen?

Märchen und Sagen begleiteten uns vielfach bis ins Heute. Viele von ihnen mochten Grausames beinhalten, nicht jede davon fand sich in einem „Happy End“. Märchen wirken durch die Entschärfung der Gebrüder Grimm vielfach freundlicher und kindgerechter, was sie, bei genauer Betrachtung aber nur bedingt sind.

Kennst du den größten Unterschied zwischen Märchen und Sagen?

Märchen fangen häufig mit „… es war einmal“ an und könnten in sehr vielen Jahrhunderten spielen. In den Verfilmungen werden sie recht gern in die Zeit von Rokoko, Barock oder auch Renaissance, manchmal auch ins Mittelalter gelegt. Wenn du dich ein wenig mit Kleidungsstilen auskennst, ist leicht zu erkennen, welche „Epoche“ gerade angepeilt wird.

Sagen hingegen sind im Regelfall an eine bestimmte Zeitspanne, eine Ära oder auch ein konkretes Gebiet (wie ZB die Alpensagen) gebunden. Darin wiederum finden sich vorrangig 3 Hauptzweige an Sagenerzählungen:

Göttersagen
Zeus und der Olymp gehören hier beispielsweise dazu. Göttersagen erzählen weniger von Menschen, als vielmehr von den Göttern, ihrem Ränkespiel und Liebschaften.

Heldensagen
Herkules oder Odysseus sind ebenso Klassiker wie die Nibelungen darin. Es geht um „Helden“, meistens mit besonderen Fähigkeiten. (Erinnert es einen nicht ein wenig an die Superhelden ala Wolverine oder Spiderman?)

Volkssagen
Sie erzählen von Geschehnissen und Erlebnissen aus dem einfachen Volk, häufig in Zusammenhang mit dämonischen Kräften wie Drachen oder Nymphen, Naturgeistern wie Dryaden. Manchmal erzählen sie auch von eine Tor in eine andere Welt, wo die Charaktere, um die es geht Jahrhunderte bleiben und dann eine völlig veränderte Welt vorfinden.

Die Wilde Jagd gehört wohl eher in den Bereich der Volkssagen. Sie wird vorrangig im deutschen Gebiet erzählt, aber es gibt sie eigentlich nahezu weltweit – wie ZB die französischsprachige, kanadische Variante (Chasse-galerie), in der eine Gruppe Waldläufer in einem Kanu über den Nachthimmel fliegt.

Manche sagen, die Geschichte von der Wilden Jagd gehe auf Wotans Reiter zurück, die Wilde Jagd bestünde aus den Toten, da das Geisterreich in den Raunächten durchlässiger seien als sonst. Es gibt so viele verschiedene Varianten, dass einem schwindlig werden kann dabei. Doch einen Kern gibt es bei allen: Die Seelen der Toten jagen als Geisterheer über das Himmelszelt.
Lärmend, ächzend und unter ohrenbetäubendem Gejohle und Geheule jagen die Reiter an einem vorbei. Hüte dich in den Raunächten – aber wer neugierig ist, wie ich, würde wohl eher den Kopf heben und Nachschau halten.

Was würdest du tun?

4 Gedanken zu “Möchtest du mit „der wilden Jagd“ ziehen?

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