Land oder Stadt – groß oder klein …
Hach – ich will leben wo mein Herz steckt … 🙂
Wenn das Leben eine Reise ist, wo ist dann der Ausgangspunkt und wo das Ende und wo sind deine Wurzeln?
Einst hieß es, bau dein Haus und verwurzle dich, in den letzten Jahrzehnten gingen so viele der alten Wurzeln verloren. Es war früher sicher ein klein wenig einfacher, der Frage nachzukommen: „Wo willst du leben?“
Im geschichtlichen Kontext betrachtet und gehen wir die Ahnenreihe zurück, so sind manche Wurzeln mit großer Vorsicht zu genießen – ABER wir können nicht ohne das Einst sein. Vieles aus dem Gestern ist der Kern des Morgens, vieles davon sind großartige Anekdoten und vieles davon verwenden wir heute noch als Spruch ohne den Ursprung darin zu kennen. Oder weißt du beispielsweise woher der Titel „Sheriff“ kommt oder wo die Margarine ihren Ursprung hat?
Wenn dich jemand fragt, „wo willst du leben“, ist es das, wo du gerade bist oder wohin es dich zieht? Wo würdest du Wurzeln schlagen wollen?
Ich lebte die letzten 23 Jahre in der Großstadt und war dort nie glücklich – zu viel Hektik, zu viel Stress und ich bin einfach kein Stadtmensch. Was ich mir für mich vorstellen könnte, wäre eine Blockhütte mitten im Wald, umgeben von Nadelbäumen und mit eher kühlerem Klima. 🙂
Ein mir ganz besonders wichtiger Freund hat es geschafft mitten im Wald in einer Falkenaufzuchtstation zu leben – ich freue mich so sehr für ihn, weil es ihn glücklich macht. Es ist kein Neid, sondern einfach nur ehrliche Freude, weil es ihm guttut, und ich will, dass er glücklich ist. (Eigentlich sollten wir doch alle dort leben können, wo wir uns wohl fühlen, glaube ich.)
Mein Wunschort passt nicht für jeden – und genauso ist es bei den Figuren, wenn wir über sie schreiben.
Stellst du die Frage – „Wo willst du leben? Wo willst du dich verwurzeln?“ – was wäre dein Platz, wohin zieht dich dein Herz? Es muss dabei nicht einmal ein real existierender Ort sein, sondern könnte im Grunde alles sein 😉
Fragen wir die Figur, an der wir arbeiten:
Wo willst du leben? Wo willst du dich verwurzeln?
Wenn du jemals „schöne, neue Welt“ gelesen hast, dann ist der Hauptcharakter ein ungewöhnlicher Charakter, den ich aber sehr gut verstehe, zieht es ihn doch in kühlere Regionen und abseits vom „normalen“ Wünschen. Nicht immer sind die Figuren dort, wo sie ihre Wurzeln schlagen könnten und sollen. Wohin zieht es deine Figur? Wo will er/sie/es leben und wo will er/sie/es Wurzeln schlagen?
Ich bin eindeutig ein Dorfkind. In der Stadt wollte ich nie leben. Mein Mann und mir war klar, dass wir auch Grundstück haben wollen, dass kein Garten hat.
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Beim Schreiben ist man zunächst geneigt, dem ersten Impuls, dem eigenen Wunsch für seine Figur zu folgen. In meinem Fall wäre das ein Ort, an dem meine neu sprießenden Wurzeln irgendwann Meerwasserkontakt hätten. Doch letztlich bin ich nicht Beobachter meiner Geschichte, sondern BIN jede Figur und muss ihren Reisen folgen, auch wenn sie meinen Vorstellungen zuwiderhandeln. Allmacht des Schreibers und Weltenbauers?
In der Realität enden Lebensreisen oft dort, wo sich Vertrautes findet. Egal ob Menschen oder Orte. Ich lese immer wieder von Aussteigern oder Auswanderern 🌱, die im Alter in die „Heimat“ zurückkehren. Sie haben vermutlich nicht richtig angewurzelt 🌳. Oder die Bedingungen waren zu exotisch-fremd🌴 oder zu karg🌵?
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Vielleicht die Sehnsucht nach dem Altbekannten?
Ich lese hier dabei raus, dass du die Figuren führen lässt, weil es ja deren Geschichte ist und nicht deine …. find ich richtig gut!
Weil mir manchmal scheint, wenn ein Schreiberling einer Figur vorschreibt, dann werden Geschichten häufig hölzerner als sie sein wollen … erzählen wir jedoch, weil die Figur so will …
mit Mortimer, meinem Katzentod, ging es mir in meinem Roman genau so … er zeigte mir stückchenweise was ich sehen sollte und ich schrieb es nieder ….
ist es bei dir genauso?
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Parallel zu meinem biografischen Projekt arbeite ich noch (in der Frühphase) an einem Urban-Fantasy-Roman mit sehr vielen Figuren unterschiedlichster Charaktereigenschaften. (Irgendwo muss Spannung, außer auf die Handlung bezogen, entstehen!)
Ich folge ihnen soweit es mir möglich ist, denn was nicht Bestandteil von mir ist, ist mir vielleicht irgendwann einmal im Leben begegnet. Nur so kann ich jedes Geschlecht annehmen, kann töten oder sterben, kann lieben oder hassen, fluchen oder Süßholz raspeln … 😇 sein oder 👿.
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Wenn du noch keine wirkliche Erfahrung hast und gleich mit vielen Figuren loslegst – hast du dir viel vorgenommen!
aber hej – Herausforderungen sind doch die Würze des Lebens 🙂
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