eine Reise durch Möglichkeiten – Wohlstand

Was ist Wohlstand für deine Figur und was tut diese Figur damit?

Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt, jeder Weg, jede Wanderung beginnt damit, einen Fuß vor den anderen zu setzen oder einen Gedanken zu denken, der zu weiteren Gedanken führt.

Denk an das Tarot und du siehst, dass die Karten eine „Reise“ darstellen, erinner dich an die griechischen Geschichten und Texte und du wirst darin viele „Reisen“ finden, die dem Helden alles abfordern – ihn aber dafür unendlich reifen lassen.

Gehen wir nach verschiedenen, alten Kulturen, so gibt es immer wieder die Möglichkeite von beispielsweise Schamanenreisen, die einer Seele helfen sollen, sich zu entwickeln – und genau das ist der Sinn dieser „Reise“. Kann diese Seele erkennen und begreifen, loszulassen, was ihm/ihr/es Schaden zufügte oder gar, wie etwas Negatives zu etwas Gutem sich wandeln kann?

Nehmen wir als Beispiel die Mauern eines Gefängnisses … kann es nicht auch eine Mauer sein, die umgebaut zum Schutz dient?
Kann ein Dolch, der töten kann nicht auch zum Heilen eingesetzt werden, indem er beispielsweise etwas aus einer Wunde herausholt?
Wie steht es um eine Persönlichkeit, die wild um sich herumschlägt und andere verletzt? Vielleicht ist es einfach nur eine Person, die helfen will, aber deren Hilfe stets ausgeschlagen wird und die schlussendlich einfach nur stört?

Jede Münze hat zwei Seiten – betrachten wir diese einmal genauer:

Wohlstand

Wohlstand ist der erste Stein der Reise, denn viele wünschen sich Sicherheit und denken dabei an materiellen Wohlstand.

Mallory, um die es hier geht, die diese Reise stellvertretende macht, ist eine junge, aufstrebende Frau, der Karriere alles bedeutet. Sie hat sehr vieles mitbekommen aus ihrer Kinderstube, ist aber auch verwöhnt und entspricht dem, was viele als typischen Millennial ansehen.

Als sie auf einer Urlaubsreise in einem kleinen ländlichen Ort landet, lernt sie den dort lebenden Schamanen kennen. Der betrachtet sie verwundert, auf seiner Stirn steht ein Fragezeichen geschrieben und er kritzelt etwas auf eine Serviette, die er in die Hand drückt, bevor er wieder geht.

Sie hebt die Serviette und sieht ein eigenartiges Symbol darauf, das sie nicht kennt, aber das etwas in ihr anspricht. Ein Blick in die Runde des Lokals wo sie gerade ist, zeigt ihr, dass die Blicke der anderen ihr ausweichen.

Der Wirt sieht sie nur mitleidig an und schenkt ihr ein Glas Whisky ein, „auf Kosten des Hauses“ meint er und lässt sie mit ihren Fragen stehen.

Mallory will, weil ihr Bauch das sagt, herausfinden, was los ist und geht damit zu dem Schamanen, den sie am Rand des Ortes findet, wo er halb auf einer Motorhaube sitzt und schon auf sie gewartet hat.

„Komm rein!“
Lädt er sie ein in seine bescheidene Bleibe und sieht sie an. Deutet auf eine Matte am Boden.
„Was soll das?“
Wirft sie ihm die Serviette vor die Füße.
„Du weißt es, sonst wärst du nicht gekommen. Setz dich!“
Tatsächlich spürt sie, dass etwas ist.

Willst du Hilfe?“
Sie nickt, denn diese Reise sollte auch eine Art Selbstfindungstrip werden.

Er reicht ihr die Hand, sieht sie an und sie spürt eine Wärme in sich, wie nie zuvor. Seine Berührung elektrisiert sie beinahe.

„Gut, setz dich!“

Wenig später umgibt sie Weihrauchgeruch und Trommeln erklingen im Hintergrund.
Ihr wird schwindlig und sie verliert den Bezug zu allem um sich heru
m.

Als sie wieder klar denken kann, steht sie vor einem Berg von Münzen, inmitten eines Raumes voller Schätze.

„Wähle!“
Erklingt eine Stimme aus dem Nichts – und wieder:
„Wähle!“

Sie wandelt lange herum und sieht sich alles an. Es sind so viele Schätze dabei, selbst Dinge, die sie aus Museen kennt … und weiß genau, was sie hier wählen soll, es ist eine Prüfung.

„Wähle!“

*****

Frage an dich:
Was wird sie wählen und warum gerade das? Bedenke dabei, was kann Wohlstand alles sein?

8 Gedanken zu “eine Reise durch Möglichkeiten – Wohlstand

      1. Rhiannon

        Ja – genau das ist der Punkt!
        Erfahrungen und ERinnerungen sind ein wahrer Schatz …. Geld mag vielleicht beruhigen, ABER wer das Gedächtnis verloren hat, der hat seinen wahren Schatz vergessen.

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    1. Rhiannon

      Geschichten mit „negativem Touch“ gibt es allein im „dystrophischen Genre“ schon eine Menge – ABER so gut wie immer mit einem Funken Hoffnung auf ein besseres Morgen.

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  1. Über Wohlstand gibt es viele Mythen-meistens erfunden von den reichen und gebildeten. ‚Geld verdirbt den Charakter‘, ‚Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr als ein Reicher in das Himmelreich‘. Das Desinformation für Arme, damit sie ihr Los ertragen und sich sogar noch moralisch überlegen fühlen. Die Wahrheit: Geld ist gedruckte Freiheit. Freiheit um kreativ zu sein, zu reisen, Zeit für Menschen zu haben. Reichtum führt nicht zu einem guten oder schlechten Charakter. Manchmal aber Armut, ein Leben mit drei Jobs und trotzdem immer Schulden bei der Bank kann zu Verbitterung, Freudlosigkeit und Egoismus führen. Da hilft dann auch kein Schamane, der den Protagonisten vor eine Wahl stellt, die viele Menschen ja auch überhaupt nicht haben. Was den Charakter und überhaupt das ganzu Leben verderben, den Geist vergiften kann ist – Gier. Ein Leben in Gier, das ist schlimm. Vielleicht wollte der Schamane ja das klar machen.

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    1. Rhiannon

      Ist es wirklich so einfach – Schwarz/weiß
      Warum gibt es dann so viele, die dem Weltlichen schlichtweg entsagen? In Klöstern oder als Eremiten, Survival-Fans und viele mehr sehen Geld mitunter nicht als soooo essentiell an.
      ABER im Großen und Ganzen ist Geld tatsächlich die Möglichkeit in unserer Ära (und wohl nicht nur heute), vieles zu bewirken, frei zu sein und zu unterstützen.

      Dem Schamanen ging es – in dieser Geschichte darum – dass sie herausfindet, was ihr wirklich wichtig ist. Manchen Generationen und Menschentypen wird mitunter nur Materialismus nachgesagt – und gerade hier ist es interessant herauszufinden, was diese Person als „wahren Reichtum“ wahrnimmt.

      Gier … ist das nicht die Schwestern von Neid?
      Danke für deine Gedanken, sie passen gut zur Geschichte.

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  2. hmkaufmann

    Mallory ist nicht doof – sie wittert den Braten der Prüfung mit der moralischen Erwartung an sie, NICHTS für sich zu wählen. Angesichts der bescheidenen Hütte muss die Schatzkammer ein Trugbild sein, also ein ohnehin unerfüllbarer Traum. Mallory wartet bis sich die Schwaden illegaler Substanzen verzogen haben und wählt dann voraussichtlich den Schamanen.😂

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    1. Rhiannon

      Die Wendung ist genial … echt … zum ersten hab ich mich vor Lachen gekringelt (danke dafür), zum anderen – die Schätze sind tatsächlich auch „nur“ in ihrem Inneren – darum das Medaillon zuletzt ….

      ABER die Idee mit der Wahl auf den Schamanen, das wäre echt eine Geschichte für sich wert …

      WOW – ich bin im Moment beeindruckt – verflixt gute Idee von dir 🙂

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