
wohin also gehst du?
Kannst du dich an die alten Märchenfilme wie „3 Haselnüsse für Aschenbrödel“ erinnern? Es sind schön gemachte, häufig auch tschechische Produktionen, die ich in meiner Kindheit gerne sah und auch heute noch haben sie mitunter einen leicht sentimentalen Touch an sich.
Und ui – hab gerade gesehen, es wurde in Norwegen neu verfilmt unter „Tre nøtter til Askepott“, den muss ich mir ansehen 🙂 – juhu ….
Die meisten neuen Märchenfilme wie „Once upon a time“ oder „Maleficent“ gehen jedoch von den klassischeren Märchenverfilmungen weg und setzen ein neues Markenzeichen / Statement, indem sie die „klassischen Geschichten“ verändern und in ein neues Kleid packen.
Märchen sind auch heute noch zeitgemäß – nicht nur, weil wir die klassischen Märchen praktisch copy-right-frei nutzen können, sondern auch weil wir sie verändern können. Wir können Figuren wie bei Maleficent zu Hauptcharakteren machen oder ihre tatsächliche Geschichte neu erzählen, aber wir können auch Märchen in unsere Zeit transferieren – ODER wir gehen den Märchen auf den Ursprung.
Nehmen wir einmal Schneewittchen und die 7 Zwerge …
Es gab einst in Deutschland eine Adelstochter, die ausbüxte und bei 7 Kinderbergleuten unterkam … darauf beruht (angeblich) das Märchen.
Rotkäppchen war eine ziemlich blutrünstige Werwolfsgeschichte und von anderen können wir oft nur raten, wo die Ursprünge zu finden sind.
Hier dürfen wir gerne auch einfach einmal spekulieren …
Dabei müssen es nicht einmal die Märchen der Gebrüder Grimm sein, es gibt auch beispielsweise Märchen der Native Americans oder die „1001 Nacht-Geschichten“, die doch auch Märchen sind.
Zu den beliebtesten Märchen gehören:
*) Aschenputtel
*) Schneewittchen
*) Der gestiefelte Kater
*) Dornröschen
*) Hänsel und Gretel
*) Die Bremer Stadtmusikanten
*) Rotkäppchen
*) Froschkönig
*) Rapunzel
*) Tischlein deck Dich
Alleine aus diesen wenigen Märchen, die so viele von uns kennen, ließe sich so wundervolles Neues erschaffen … dass Märchenhaftes nicht immer märchenhaft sein muss ergänzt bereits der Gedanke, dass die Märchen häufig dort endeten, wo sich das Paar gefunden hat und heirateten. Was kam danach? Wurde in den Märchen von Ehestreitigkeiten erzählt oder wie schwer es mitunter sein kann, Kinder zu erziehen?
Doch wenn wir einmal einen kreativen Schub brauchen, zahlt es sich aus, ein x-beliebiges Märchen auszuwählen und zu überlegen, was du damit machen kannst. Vielleicht versetzen wir Rotkäppchen wieder in die Originalversion zurück, in der ein Werwolf herumgeistert, und ihr reicht es einfach sich zu fürchten – was würde sie tun?
Was ist mit „Frau Holle“? Vielleicht weißt du, dass sie auf „Hel“ zurückzugehen scheint – jene Hel, die in der nordischen Mythologie die Herrscherin der gleichnamigen Unterwelt ist. Doch muss das schlecht sein? Vielleicht gibt es eine neue Gestalt, die die Einladung annimmt, vielleicht die Schneeflocken zählt, die vielleicht die Seelen darstellen mögen, die gerade zu neuem Leben geschickt werden. Was wäre hier der nächste Punkt und wo ließe sich ansetzen?
Was ist dein Lieblingsmärchen und warum gerade dieses? Wie würdest du es „erneuern“?
Es gibt so viele Märchen. Nehmen wir doch Cinderella. Dieses Märchen kennt jeder. Es ähnelt Aschenputtel, aber da es immer neu verändert wird, ist Cinderella anders als Aschenputtel.
Die böse Stiefmutter ist immer dabei, auch die zwei gehässigen Geschwister. Es gibt auch eine Version, wo das Kind bei der Tante und Onkel aufwacht und durch Zufall, der Klassenkamerad oder Kameradin hilft. Keine Tiere sondern ein Mensch. Ich glaube, das kommt realer vor als sprechende Tiere. Vielleicht war es damals auch so. Vielleicht war es damals auch so, das ein guter Mensch da war und gesehen hat, wie das Kind leidet. Die meisten Märchen stammen aus einer Sage und durch Brüder Grimm zu Märchen. Wenn ich bedenke, dass viele Filme harmlos sind gegenüber Märchen. Im Endeffekt sollte einfach nur das Gute zeigen was aus den Bösen wird. Oder besser gesagt, dass immer das Gute siegt. Aber ist das so? Rapunzel im Turm eingesperrt und für ihren Retter soll sie das Haar runterlassen. Da war mich nicht klar, welche Metapfer da hinter steckt. Märchen wurden erfunden, um zu unterhalten. Hänsel und Gretel usw. Es gibt so viele Märchen, die immer wieder anders erzählt werden. Aber ist nicht alles ein Märchen, wenn man Glück hat und vorher total schlecht ging. Sag mal nicht, es ist wie im Märchen. Z.B. eine Bürgerliche/r heiratet ins Adelshaus. Sind das nicht die moderne Märchen von heute. Sie sind real und es meistens nie perfekt. Man muss Märchen von einigen Seiten betrachten, um zu sagen, wie kann man das Märchen in eine neue Form bringen, das man das Märchen wieder findet. Welches mein Lieblingsmärchen ist, kann ich gar nicht sagen? Ein bestimmtes, wo ich sage, das könnte mein Favorit sein, kann ich nicht. Meistens sehen wir Cinderella in verschiedenen Versionen, die immer anders sind, aber irgendwie an die Geschichte anlehnt. Aber die tschesischen Umsetzung mochte ich am liebsten. Ich glaube, die modernen Märchen sind nicht so brutal.
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es ist auch ein netter Ansatz eines Gedanken, wie geht es weiter, wenn es heißt „und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende“ 😉
Ehen sind oft steinig und Glück ist nicht zu 100% der Zeit vorhanden.
.. eine Bürgerliche heiratet ins Adelshaus …
es klingt wie ein Märchen, aber bei denen, die es schafften, ertrugen so manche gar nicht die Anforderungen und wünschen sich vielleicht zurück in die Bürgerlichkeit. Es ist wie die Sache mit der Fächersprache früher – eine Art „Geheimcode“, die nur jenen beigebracht wurden, die in dieser Ebene schon aufwuchsen.
Es ist das menschliche Leben doch so arg kompliziert … vielleicht mögen wir das an den Märchen? Das einfachere Sein?
übrigens, das mit Tante und Onkel kannte ich noch gar nicht …
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Das mit der Tante und Onkel ist eine neu Verfilmung. Der Vater des Sohnes hatte den Unfall gesehen und sprach letzte Worte mit ihr. Als dann der Sohn erzählte, das er von einen Mädchen tot gefahren hat, sie ganz nett ist, aber schlecht behandelt wird. Da fragte der Vater nach und erzählte seinen Sohn dann die Geschichte. Dann brauchte sie Hilfe und ihr bester Freund war nicht da. Dann rief sie den Typ an und er kam. Er nahm sie mit zu seiner Familie und kümmerten sich darum. Später kam heraus, dass sie den Kind nie gesagt hatten, dass sie Geld hatte. Die Verwandten hatten es für sich benutzt. Zu guter Letzt wird alles gut. Es wird bewusst gemacht, wie Gier andere Menschen zum Aschenputtel machen.
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