Was ist deine größte Angst?

Jeder, wirklich jeder, kennt das Empfinden von Angst, ist es doch ein Urempfinden, das alle Lebewesen irgendwie teilen – egal ob Mensch, Tier, Pflanze oder vielleicht ganz andere Geschöpfe.
Angst per se soll das eigene Überleben sichern, so war wohl der Urgedanke der Natur, als sie uns dieses Empfinden mitgab. Sehen wir hinaus, scheint es oft so, als gäbe es nichts anderes mehr als Angst …

Vor einigen Jahren sah ich eine Fotomontage auf der Seite eines amerikanischen Bloggers, die mich bis heute nicht wirklich loslässt, aber ich finde sie einfach nicht mehr.
Links war ein Foto eines jungen Soldaten aus dem 1. Weltkrieg, mit dem Gewehr über der Schulter, davonlaufend – rechts war ein junger Mann mit Kleidung der 70er Jahre und schulterlangem Haar, der sich die ebendieses Haar raufte und wirkte, als wolle er panisch davonlaufen.
Die Schrift dazu:
Einst hatten wir Angst und zogen in den Krieg, um unsere Freiheit zu verteidigen, heute haben wir Angst vor Worten.

Es ist vielfach der Umgang mit der Angst – und vieles davon kann überwunden werden, … manchmal ist es ein Trauma, vielleicht eine Spinne, die wir als Kleinkind gesehen haben, die Angst vor einer Zukunft, die wir uns vorstellen oder etwas ganz anderes. Wir können uns ihr stellen, davonlaufen, verarbeiten oder Lösungen im Umgang damit suchen.

Kürzlich gab es in einem Film eine (wie ich finde) richtig gute Anwort auf die Frage, was ist Ihre größte Angst? – Die Antwort war „ungenutztes Potential“!

So sehen wir die Dinge oft wirklich nicht – ABER es stimmt. Ungenutztes Potential ist etwas, das uns klein bleiben lässt, wo wir nicht wachsen können, wo wir uns selber zum Stubenhocker degradieren und in einer Bubble leben, weil wir Kritik nicht vertragen oder vieles mehr. Die Angst davor, mehr und besser zu werden, lässt unser Potential mitunter ungenutzt vergehen. Ist das nicht sehr schade?

Nehmen wir beim Schreiben also eine Figur, die viel ungenutztes Potential hat, aber Angst vor allem Möglichen, so stellt sich die Frage, wie wir diese Figur dazu nutzen locken können, genau dieses Potential zu nutzen?
Dabei spielt es gar keine Rolle, welche Art von Figur das sein mag.

Nehmen wir als Beispiel meine schwarze Katze Maze – sie hasst es wie die Pest aus der Wohnung zu gehen, weil sie (warum auch immer), einfach nicht will. Klar, es besteht die Möglichkeit, sie nach draußen zu tragen, stattdessen bin ich schon mal froh, wenn sie am Fenster hockt und den Spatzen draußen nachgackert.
Von 0 auf 100 zu zwingen ist bei ihr gar keine gute Idee – sonst hab ich nachher eine Katze mit Trauma zu Hause … nix gut.

Dann wiederum gehe ich in meine Vergangenheit zurück, wo ich einst immenses Bauchweh davor hatte, vor anderen zu sprechen. Als es mir auf die Nerven ging, trat ich bei Redewettbewerben an und errang den 2. Platz … ich konfrontierte mich mit dem, was mir Angst machte – im Nachhinein betrachtet, war es aber auch ein Erforschen von Möglichkeiten meines Potentials.

Zwischen diesen beiden Aspekten gibt es noch sehr viele andere Möglichkeiten. Potential einfach verloren gehen zu lassen ist sehr schade, aber ein schrittweises Herantasten geht fast immer.

Nimmst du dir also eine Figur, die du beschreiben und mit der du Abenteuer erleben willst, so ist eine gute Idee, sie auszuarbeiten mit ihren Ängsten (oder sie erzählt es dir einfach) … und dann das Potential dahinter zu erkunden. Oft glauben Ängste vielleicht, uns auch einfach nur beschützen zu müssen, ABER das ist gar nicht notwendig.

Welches Potential könnte sich beispielsweise hinter diesen Ängsten verbergen?

*) vor anderen zu sprechen
*) Spinnen oder Hunde
*) Erschöpfung, als Furcht wahrgenommen
*) fremde Länder nicht sehen wollen
*) allein zu sterben

Such dir ruhig weitere Ängste aus – was könnte sich hinter all den Ängsten verbergen und wie ließe sich das Potential hervorrufen?

Ein Gedanke zu “Was ist deine größte Angst?

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