Der Garten der Wünsche ist groß – Wo hast du deine Wünsche gepflanzt?

Am Ziel deiner Wünsche wirst du jedenfalls eines vermissen: Dein Wandern zum Ziel.
Marie von Ebner-Eschenbach

Wenn du einen Menschen glücklich machen willst, dann füge nichts seinem Reichtum hinzu, sondern nimm ihm einige von seinen Wünschen.
Epikur von Samos

Alles, was ich mir wünsche, ist: ein liebes Wort, ein warmes Bett und … Bill Gates Vermögen.
Willy Meurer


„Was wünschst du dir, mein liebes Kind?“ Fragte der Weihnachtsmann den kleinen Jungen, der auf seinen Knien saß und ihn mit großen Augen ansah. So lange hatte er auf den Augenblick in seinem noch so jungen Leben gewartet und jetzt, wo er da war … war nicht alles erfüllt? Der Wunsch, Mr. Santa Claus zu treffen?
Liebevoll lächelte der Weißbärtige das Kind an und wartete auf den unausgesprochenen Wunsch, den der Knabe vor Nervosität nicht von den Lippen brachte.
„Ich denke, ich weiß …. freu dich auf morgen Früh!“


Erinnerst du dich an deine Kindertage, als du vielleicht wie so viele auf den Weihnachtsabend gewartet hast, um deine Geschenke zu bekommen? Wobei, in vielen Nationen gibt es die Geschenke doch erst am folgenden Morgen und wenn du der orthodoxen Kirche angehörst, dann dauert es doch noch ein paar Tage länger. Oh, die Vorweihnachtszeit kann doch wirklich ziemlich gemein sein. Das ewige Warten. Das Sich-Verzehren. Das Träumen. Das Wünschen …

Ja, das Wünschen.

Geh in Gedanken zurück und überlege dir, was du dir als letztes gewünscht hast. Vielleicht war es „nur“ eine Kleinigkeit wie beispielsweise sonnigeres Wetter oder etwas Süßes, vielleicht war es aber auch Herzenswunsch, der vielleicht immer noch in der Schwebe ist.

Jeder hat doch etwas, das er/sie sich wünscht oder sich als Ziel setzt, wobei es die Frage ist, was ist Ziel und was ist Wunsch – oder ist es nicht doch das Gleiche?

Schauen wir uns in der Welt um, so gibt es sicher viele (gerade auch Kinder-)-Seelen, die sich vor allem Frieden wünschen. Oder Liebe und Zuwendung. Eine Zukunft für den Planeten, die Welt und auch sich selbst. Respekt für sich und andere!
Oder ach – der beliebteste Wunsch, der in diversen Filmen und Serien bei Schönheitswettbewerben mitunter persifliert wird: „Weltfrieden“. Doch was ist das denn wirklich? Weltfrieden?

Schwamm drüber. Ist der Mensch wirklich so eine friedfertige Spezies? Wenn du jemals den Film „Matrix“ gesehen hast, so hatten die Menschen in ihren Kapseln zuerst das Paradies, wo es alles gab, das sie wollten und brauchten, aber schlussendlich erhielten sie etwas anderes, etwas, in dem sie um „gedeihen“ zu können, auch Konflikte bekamen, naja, in der ein oder anderen Form.

Somit ist der Wunsch nach Weltfrieden nicht viel mehr als eine Mär, die es in der Form so wohl niemals geben wird, denn der Mensch ist als Spezies kaum „friedlich“, sondern mitunter aggressiv und kampflustig – und es geht nahezu immer um die ein oder andere Art von Ressourcen. Kämpfe und Verteilungsungerechtigkeiten sind somit eine daraus folgende Konsequenz, die so viel mit sich bringt, das auf den ersten Blick nicht logisch scheint.
Zum einen bergen Konflikte viel Explosionspotential und im Kalten Krieg das „Gleichgewicht des Schreckens“, die Technologie und damit zusammenhängende Aspekte förderten die technische Entwicklung (die moralische bei vielen Menschen auch, wenn sie andere versteckten oder unter eigener Lebensgefahr zur Flucht verhalfen). Auch im Lebensmittelsektor tat sich so einiges wie beispielsweise die Margarine, die ursprünglich als Kanonenfett entwickelt worden war. Zum anderen sorgen Konflikte auch für eine Veränderung der Verteilung von Ressourcen – manchmal zum Segen, wenn beispielsweise dadurch eine Gruppe oder eine Region ihre Unabhängigkeit erlangten (wie z. B. den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg) oder zum Problem, wenn dadurch beispielsweise Gruppen ausgerottet werden, denn jeder Genozid ist eine Verarmung von Vielfalt, ob es einem nun gefällt oder nicht.
Was Konflikte und Kriege immer mit sich bringen, sind Wunden und Verletzungen – und im Regelfall so gut wie immer den Wunsch nach Frieden und Einigkeit (aber mal ehrlich gesagt, hält das ohnehin niemals lange, es kracht und schlägt immer irgendwo Funken).
Doch woran liegt das? Ist der Mensch wirklich so ein kriegerisches Wesen?

Krieg und kriegsähnliche Zustände hat es immer in der ein oder anderen Version gegeben und wird es vermutlich immer geben. Wir zoffen uns ja bereits im Kleinkindalter mit anderen, wenn wir als menschliche Spezies etwas haben wollen. Wie oft wird ein Kind von seinesgleichen gemobbt (was doch auch eine Form von Gewalt und Konflikt ist, der nur eben auf der psychischen Ebene stattfindet und weniger auf Ebene der Physis.

So gut wie jedem Krieg, jedem Konflikt, jedem Mobbing und jedem noch so kleinen Streit liegt ein Wunsch zugrunde. Beispielsweise solche:

  • Wunsch nach Unabhängigkeit (z. B. Haiti, USA, verschiedene britische, portugiesische oder spanische Kolonien, ….)
  • Wunsch nach mehr Rechten (Bauernkriege, …)
  • Wunsch nach mehr Raum und Expansion (Eroberungszüge und damit Kolonialisierungen, ….)
  • Wunsch nach Ego-Befriedigung (persönliche Ablehnung mündend in Mobbing, anderen kurz und klein schlagen, …)
  • und vieles andere mehr ….

Wenn der Blick in die Zeitungen erfolgt, finden sich dort so oft nur negative Themen, es wird von aktuellen Krisenherden berichtet, die es immer wieder irgendwo gab und auch heute noch gibt, das oft vergessen wird, warum manches überhaupt entstanden ist, oder kannst du dich noch erinnern, was der eigentliche, ursprüngliche Auslöser der jetzigen Ukraine-Krise war? Es war ein einfacher Wunsch – nicht mehr, nicht weniger.

In jedem Wunsch steckt der Kern eines oder mehrerer Probleme. Wenn eine Seele sich etwas wünscht, dann sieht diese Seele gerne vor sich, WIE sich dieser Wunsch erfüllen sollte. Allerdings kommt es so häufig vor, dass die Erfüllung eines Wunsches ganz anders abläuft, als der tatsächliche Gedanke dahinter ist. Kannst du dich erinnern, dass es bei einem deiner Wünsche einmal so war?
„Wishmaster“ konnte das sehr gut. In diesem Film erhielten die Wünschenden, was sie wollten – aber ganz anders als ihre Vorstellung dies gestaltete.
Wer ewig jung und schön ist, wird sich kaum vorstellen, als Schaufensterpuppe zu enden – oder? Der Dschinn erfüllt die Wünsche, ABER wortwörtlich und nach seiner eigenen Fasson.
Gar so heftig muss es nicht unbedingt sein, aber viele Wünsche, die in Erfüllung gehen tragen einen eigenartigen Beigeschmack an sich.

Häufig erkennt der Wünschende, dass es gar nicht der Wunsch selber war, sondern der Weg zur Erfüllung, der ihn weitermachen ließ. Manchmal ist der Zeitpunkt nicht der gewollte, in dem ein Wunsch in Erfüllung geht, dann wiederum passt die Ausführung nicht. Sicher gibt es noch die ein oder andere Abweichung, die passen könnte. Grundsätzlich sind es jedoch genau diese 3 Haken, die einen erfüllten Wunsch mit einer Traurigkeit enden lassen, die so nicht gewollt war. Ein Wunsch trägt ja nicht nur Konfliktpotential mit sich, sondern auch die Gefahr selbst verletzt zu werden.

Eine alte Weisheit besagt eines: Sei vorsichtig mit deinen Wünschen, sie könnten in Erfüllung gehen.
Leichtfertig geäußerte Wünsche und die daraus resultierenden Ergebnisse bieten viel Raum für Geschichten.
*) Wunsch nach Ruhe – Erfüllung: Taubheit
*) Wunsch nach hohem Lottogewinn – Erfüllung: Einsamkeit durch neue, falsche Freunde
*) Wunsch nach Macht – Erfüllung: Absturz in die Kriminalität
*) Wunsch nach Zusammensein mit einer bestimmten Person – Erfüllung: Kannibalismus
*) Wunsch nach Vergeltung – Erfüllung: Mord aus emotionalen Gründen
*) Wunsch nach langem Leben – Erfüllung: hohes Alter mit hochgradiger Pflegebedürftigkeit
*) Wunsch nach Schönheit – Erfüllung: verpfuschte Schönheits-OP

Ein fieser Dschinn oder eine nicht so ganz nette Fee kann Wünsche sehr leicht ins Gegenteil kehren. Vielleicht ist es gar nicht so schlecht, wenn die Wünsche, die wir alle in uns tragen also nicht so leicht in Erfüllung gehen, wie einem das vorschwebt. Denn schlussendlich sind es doch die Ziele, die uns weit mehr Glücksgefühl verschaffen, als es Wünsche jemals könnten.

Wo ist dann der Unterschied zwischen Wunsch und Ziel?
Definier es einfach:
Ziele kannst du selbst erreichen, Wünsche nicht.
Für Ziele musst du etwas tun, du musst an dir arbeiten, um zu wachsen, um das zu erhalten, was du willst. Ein Wunsch ist eher eine Abkürzung – und Abkürzungen neigen häufig dazu, auch zu einem Irrweg zu mutieren.
Zudem erschaffen Wünsche etwas, das einen binden und halten, während Ziele wandelbarer sind. Ich für meinen Teil ziehe meine Freiheit vor und schätze die Ergebnisse mehr, die ich mir selbst erarbeiten konnte (mit gleichwohl ohne Hilfe und Unterstützung). Wie ist es bei dir?

Inspirationen für Figuren

Wie fies könntest du als Wunscherfüller sein?
Im Wartebereich zwischen den Welten, kurz nach ihrem Ableben, finden sich drei Charaktere ein. Sarah, eine junge Frau, die bei einem Autounfall verstarb und über viele Jahre ihren schwerkranken Vater pflegte. Tobias, einen Börsenmakler, der nur das Geld seiner Kunden im Sinne hatte und der (Ironie) vom Ziegel eines baufälligen Hauses erschlagen wurde und ein weiteres Wesen, das dir obliegt zu entscheiden.
Vor ihnen allen steht ein Wesen, das einem Wächter ähnlich agiert und ein wenig Ähnlichkeiten mit Anubis und seiner Waagschale hat. Es bietet ihnen die Möglichkeit, Karmapunkte zu sammeln, wenn sie eine Weile den noch Lebenden als Schutz zur Seite stehen würden und deren Wünsche erfüllen würden – sofern es stimmig wäre.
Nun, wie würden sie handeln? Was würden sie tun?


Lebenstipp:

Wenn dir einmal ein Wunsch so richtig auf der Seele brennt, egal wie groß oder wie klein er auch sein mag und du dir sicher bist, dass es für dich passt, dann probier doch einmal dieses kleine Ritual aus.

Schreib deinen Wunsch auf einen Zettel und denk ganz fest daran.
Verbrenne ihn dann durch die Flamme einer Kerze und übergib die Asche dem Wind. Mit etwas Glück fängt ein gütiges Wesen diesen Wunsch auf und bringt ihn an die richtige Stelle und wer weiß … wenn die Geister gütig sind und sie dir gewogen und der Wunsch auch in Ordnung geht, dann hast du gute Chancen. Doch wie immer gilt – Vorsicht wenn du dir etwas wünschst, es könnte in Erfüllung gehen.

Willst du ihn nicht verbrennen, so übergib den Wunsch dem Wasser eines fließenden Gewässers. Ist er aus den Augen, dreh dich um und geh, lass die Wasserwesen entscheiden. Die können aber mitunter ziemlich garstig sein – oder die nettesten Wesen von allen.

Übrigens zahlt es sich aus, wenn du einen Wunsch übergibst, dass du ihn vergisst. Nach meiner Erfahrung ist das Vergessen das Schwerste – leider ist dies das Wichtigste am Wünschen.

Vielleicht wünschst du dir ja Weltfrieden 😉 – wer weiß.

Futhark – Wunjo

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