Manchmal – so scheint es – als wäre die Welt ein uns völlig unbekannter Ort. Siehst du auch manchmal etwas aus einem ganz anderen Blickwinkel?
Das „Verhältnis“ von Lehrer / Schüler prägt uns zuerst in der Schulzeit … aber selbst hier kann auch ein Lehrer vom Schüler etwas lernen und mitnehmen. (Immerhin sind wir keine „Insel“, sondern in uns mit anderen verwoben – auch, wenn es mitunter schon stressig werden kann.)
Doch nicht nur vom Menschen lernen wir – sondern von vielen anderen Dingen im Leben auch:
Ich „lerne“ derzeit viel durch die Natur, ein kleines Miethäuschen mit Garten beansprucht im Augenblick viel von meiner Zeit – ABER es macht Freude und bringt mir neue Themen wie Regrowing nahe 🙂
Nun, der Garten benötigt noch viel Zeit und Aufmerksamkeit, ABER das Ergebnis steht vor meinem inneren Auge mit viel Gemüse und Blumenwiesen, vielleicht auch ein Bienenstock und vieles mehr – eine leicht verwilderte Oase für Tiere, ABER auch ein Ruheort für uns Menschen. Zumindest ist es so angedacht 🙂
Andere wiederum nutzen jetzt vermehrt die Zeit für Reisen, holen nach, was die letzten Jahre nicht so einfach machbar war. Leider kommt dadurch auch wieder der Massentourismus auf, der so viele schöne Landstriche ziemlich durcheinanderbrachte. 😦
Wenngleich es immer mehr erkennen, dass es schöner sein kann, das echte Leben Vorort zu erfahren und etwas mehr Respekt den Ansässigen und der dort vorhandenen Natur nahezubringen.
Wer von euch gerne verreist – hab Freude und bring schöne Erinnerungen mit 🙂
Wenn wir uns die verschiedensten Kulturen ansehen, die Art zu leben und Wissen weiterzugeben, so fällt eines auf:
Je moderner eine Nation ist, umso häufiger ist der Verlust der eigentlichen Wurzeln zu sehen. Warum fühlen sich so viele Menschen so sehr entwurzelt und fremd? Wollen vieles erfahren und fühlen sich doch nur taub, weil keine Wurzeln vorhanden sind?
Wobei das manche Nationen aber auch geschickt umgehen, wie beispielsweise Japan mit einer Vermischung aus Tradition und Moderne. Kennst du andere Beispiele? Es ist vielfach eine Frage des tatsächlichen Blickwinkels.
Es lässt sich immer und überall etwas Neues lernen und erfahren, solange wir offen sind dafür. ABER es macht einen Unterschied aus, WAS wir lernen (wollen). Jeder Lehrer hat einen eigenen Bereich aus Erfahrungen und Wissen, dass er/sie weitergeben kann, aber wie in der Schule weiß keiner alles. So gibt es jemanden, der Geographie lehrt, andere sind Turn- oder Kochlehrer. Sprachen und Mathematik lehren ganz andere und so ist es auch im allgemeinen Leben.
Ein Lehrer, der zu mir passt, motiviert mich, bringt mich vorwärts und unterstützt mich in meiner Entwicklung, lässt mir genug Raum mich zu entfalten und zeigt mir, dass ich auch mal aus dem Nest springen sollte, die Flügel ausbreiten und mich von seinem Rockzipfel löse. Ich muss selbst herausfinden, was ich mit mir und meinem Leben wirklich anfangen will und werde.
Als Schüler bin ich aber auch in der (selbst)gewählten Pflicht nicht alles blind zu glauben, sondern auch mal zu hinterfragen – und vieles erlernt man ohnehin erst wirklich durch praktische Anwendung und persönliches Austesten.
Zwei Punkte – so sehe ich es – sind für ein gutes Lehrer/Schüler Verhältnis sinnvoll:
Frage: „Vertraust du mir?“ (Was nicht blindes Nachbeten bedeutet, sonder beispielsweise, dass der Lehrer das Wissen hat, um es auch weitergeben zu können.)
Ansage: „Tu was du willst!“
(Die Ansage stammt von Aleister Crowley – und er hat recht. Nur um das zu tun, muss erst einmal klar sein, was will man/frau im eigenen Inneren wirklich? Denn es geht nicht um das oberflächliche Wollen, sondern um das eigentliche im Inneren und genau das ist oft sehr schwer zu erkennen.)
Ein Lehrer, der zu einem passt, hilft bei der Weiterentwicklung – und lässt den Schüler wachsen. Er/Sie ist wie Dünger, Wasser und Sonnenlicht in einem, gibt Halt, wenn es nötig ist, schubst aber auch ins Schlachtfeld und lässt den Schüler „kämpfen“, wenn die Zeit dafür reif ist.
Einen Welpen kannst du anders lehren, als einen Jungwolf oder ein ausgewachsenes Exemplar – und bei Menschen ist es auch so. Jeder Schüler bringt Vorwissen mit – ein Lehrer kann genau das nutzen, aber es ist auch wichtig, hier die Spreu vom Weizen zu trennen und auch einmal Irrtümer aufzuklären.
Gleichzeitig – finde ich – benötigt ein wirklich interessierter Schüler auch den Willen zur Einsicht, wenn er/sie Fehler wahrnimmt statt stur mit dem Kopf durch die Wand zu schlagen, nur weil der Lehrer etwas anderes sagt oder erwartet. Somit ist der Schüler ein Samenkorn, das wachsen will.
Natürlich gibt es noch viele andere Möglichkeiten und Kriterien, du wirst vielleicht ein Lehrer / Schülerverhältnis ganz anders sehen, aber im Großen und Ganzen lässt sich die Sache so benennen:
Den Willen voneinander zu lernen.
Lehrer begleiten uns manchmal nur ganz kurz und andere über viele Jahre oder ein ganzes Leben hinweg und irgendwann kommt auch ein Schüler in die Situation „Lehrer“ zu werden.
Wenn du in die Literatur und Filme siehst – gibt es jemanden, den du als entsprechenden Lehrer / Schüler sehen würdest?