Warum? Warum? Warum? öhm … gute Frage?

Was ist das Schönste an einem kleinen Kind?

Sicherlich werden hier insbesondere Eltern ihre ganz eigene Meinung vertreten. Da jedes Kind eine eigene Persönlichkeit ist, warum auch nicht?

Meiner Meinung nach ist das Schönste an jedem Kind die Neugierde und diese äußert sich in einem einzigen Wort: „Warum“?

Wenn du Kinder hast, wie oft bist du bei einer Frage dagestanden und hast keine Antwort gewusst? Das Warum dürfen wir niemals unterschätzen. 🙂

Ich sitze an derzeit an den Feinformulierungen der Fragen an die Selfpublisher, die mir das Interview geben (vielen Dank dafür) und sehe dabei, wie viele „Warum“ Fragen eigentlich darin stecken – eigentlich erstaunlich und vielleicht auch etwas erschreckend.

Warum …
Warum …
Warum …

Es sind im Grunde genommen die „Warum“ Fragen, die wir als Schreiberlinge auch nutzen können und ja – auch sollen. Figuren entwickeln sich im Laufe einer Story, werden reifer, älter und erfahrener. Sie lernen und nutzen dieses erworbene Wissen auch an (zumindest einen Teil davon). Vielleicht lernt die Figur zB Gebärdensprache und nutzt sie nur nie aus Mangel an Möglichkeiten oder etwas anderes?

Wenn wir eine Figur entwerfen (oder sich diese uns vorstellt), wissen wir anfangs nur wenig über ihn/sie/es. Vielleicht wissen wir, wie er/sie/es aussieht oder spricht. Manchmal scheint, als stünde er/sie/es im Raum und strahlt aus, was an Gedanken im Herzen ruhen. Mit der Zeit erfahren wir auch mehr über diese Figur und IMMER ist irgendwo ein Antrieb vorhanden.

Im WARUM liegt der Hintergrund für eine Handlung.

Somit brauchen wir für eine neue Figur nicht nur eine ungefähre er/sie/es-Version, sondern es macht auch Sinn einen Grund zu finden – ein warum? Nicht nur, die Figur selber betrifft es, sondern kann auch der Grund sein, warum er/sie/es sich in einer bestimmten Situation befindet.

Warum wurden Hänsel und Gretel in den Wald gebracht?
Warum ist Spock so ein logisches Wesen und dennoch in sich zerrissen?
Warum wollte Ragnar Lodbrok nach Westen?
Warum ritt Dschingis Khan mit seiner Horde nach Europa?
Warum hast du zu schreiben begonnen? 😉

Es ist so einfach, egal was passiert oder wohin eine Figur geht und woher er/sie/es kommt – es gibt IMMER ein Warum, auch wenn es im Moment nicht unbedingt klar ersichtlich sein mag.

Dieses Warum ist das Benzin, der Treibstoff, der Geschichte. Ein Warum kann vieles erklären aber auch viele neue Fragen aufwerfen. Lösen wir ein Warum, stecken hinter diesem weitere und wieder weitere.

Warum ist die Banane krumm?

Weißt du es, ohne zu googeln?
Bananen wachsen eigentlich parallel zum Erdboden, wobei das Sonnenlicht sie anzieht, wodurch sie sich nach oben krümmen.
Jedes Warum kannst du mit wenigen Worten erklären und genau hier kannst du deiner Figur eine mächtige „Waffe“ in die Hand geben – oder auch einen Schild.

Jede Figur steckt zu Beginn in einer Situation.

  • psychische Probleme
  • Lottogewinn verloren
  • nass im Regen stehend
  • im Knast sitzend
  • mit dem Enkel allein

Jede Figur hat einen Hintergrund, um etwas zu tun.

  • sucht nach den Eltern
  • sucht sich selbst
  • will sich entwickeln
  • hat etwas verloren

Jede Figur entscheidet – und sei es nur, sich nicht zu entscheiden.

  • einem anderen geholfen
  • jemanden verraten
  • Vermögen verschenkt
  • Beziehung eingegangen
  • Job gekündigt

Es gibt so vieles, das du als Schreiberling für ein Warum nutzen kannst – und genau hier sind Segen wie auch Fluch. Die Fülle ist großartig, aber auch schwierig, denn wie viel leichter ist eine Entscheidung zwischen drei Sachen oder 100.000enden?

Denk an dich selber, wie viele Entscheidungen du selbst im Leben schon getroffen hast. Ob dies die Wahl deiner Schule war oder der letzte Einkauf spielt hier keine Rolle, eifnach nur die Tatsache, du hast etwas entschieden. Warum hast du dich für das eine und gegen das andere entschieden?

Diese „Warum“ Frage geschieht oftmals unterbewusst, um uns als Mensch zu entlasten. Im Regelfall hat das mit den 08/15 Abläufen des täglichen Lebens zu tun. ABER dann gibt es Entscheidungen, die schwerer fallen und vielfach hinterfragt werden, um Hand-und-Fuß zu haben.

Betrachten wir die Welt draußen, so hängt alles zusammen.
Ob dies zu hohe Hitze ist, die für Überschwemmungen und Hagel sorgt oder die geringer werdenden Grünflächen, die für die Hitze mit Schuld tragen, ob es alte Relikte sind, die wir finden, und die uns vergangene Rätsel lösen halfen (Stein von Rosette) wodurch Vergessenes wieder ans Tageslicht kam – das Leben und die Welt in der wir sind, sind eins. Alles was getan wird, hat eine Auswirkung. Betrachte einen Stein, den du ins Wasser wirfst und die daraus entstehenden Wellen. Genau darin findest du den Punkt des „Warum“.

Das Warum ist der Stein, was daraus wird, sind die Wellen.

Vielleicht steht deine Figur vor einem Warum, das er/sie/es nicht beeinflussen kann, vielleicht hat er/sie/es dieses Warum selbst ausgelöst – das ist eine ganz andere Frage. ABER der Kernpunkt lautet: Gib deiner Geschichte mindestens EIN Warum und lass deine Figur mit diesem Punkt arbeiten. Ob dies jemand wie Fox Mulder ist, der an allem zweifelt oder jemand, wie Marie Curie, die etwas lösen wollte, spielt keine Rolle – das WARUM hingegen sehr wohl. Nehmen wir Figuren, die durchs Leben gleiten und denen einfach alles egal ist – für die spielt das warum wohl keine sonderliche Rolle, aber ihre Geschichten werden wohl auch nicht gelesen werden. Je klarer das Warum eine Story und eine Figur „dominiert“, umso eher sorgt die Geschichte auch für Interesse 😉

Hast du mal die Geschichte „Solos Reise“ gelesen? Eigentlich geht es um ein junges Katerchen, das immer auf den prophezeiten Retter wartet und nicht einmal mitbekommt, dass er dieser Retter selbst ist. Er stellt zwar die falsche Frage, aber das WARUM ist immer da. Warum tut er es? Weil er es kann und weil er die Notwendigkeit sieht. (Übrigens ist es ein wirklich entzückender Roman, den ich nur empfehlen kann.)

Das Warum ist immer da – nur ist es sinnvoll die richtigen Fragen zu stellen.

Du kennst sicher viele Autoren und ihre Werke (wenn auch nicht unbedingt persönlich). WARUM haben sich diese Autoren für genau ihr Genre entschieden?
Warum konzentriert sich Stephen King auf Horrorgeschichten?
Warum sind die Geschichten von Rosamunde Pilcher im romantischen Sektor?
Warum schrieb Ken Follet nach moderner Spionage historische Romane?
warum, warum, warum, …?

Meine Wahl für das Märchenhafte und das Tiergenre entfiel darauf, weil ich es selber gerne lese und mein Bauch irgendwann mal sagte – JA – das passt, nimm das und schreibe darin.
Meine Wahl für die Skaldenschule war, weil ich merkte, dass es so viele gibt, die ZB nicht mal wissen, wie sie anfangen sollen – die Skaldenschule ist dafür da, um zu helfen.

Das sind meine „Warum“.
Was sind deine Warum und was schreibst du, bzw. welche Genre bevorzugst du als Schreiberling?

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Woran leidet deine Figur und bist du ihr ähnlich?

Ich habe keine Angst – sagte der Junge und trat direkt in den Untergang – Ängste schützen / Ängste lehren / Ängste können grausam sein …

„Huch“, sagte die Katze und verkroch sich rasch hinter einer großen Kissenburg.
„Wer bist denn du?“
Hinter einer großen Tanne, die mitten im Zimmer stand, trat eine Gestalt hervor, in rot und weiß gehüllt, mit einem Fell vom Mund herabhängend, in das sie liebend gerne die Krallen geschlagen hätte.

Diese Gestalt kniete sich nieder, zog den rechten Handschuh aus und deutete der Katze an, sie möge doch zu ihr kommen ….

Wenn ich meine beiden Katzen so ansehe, sind die beiden mit unterschiedlichen Charakteren gesegnet, Carry, die Schwarz/Weiße ist mutig und neugierig, und kann einen echt nerven, wenn sie unbedingt noch mal in den Innenhof möchte. Maze wiederum, die kleine Schwarze von oben, wehrt sich mit allen vier Pforten und maunzt erbärmlich, wenn sie mal raus soll. Aber das ist nicht alles … wer Haustiere oder auch Kinder hat, der merkt, wie unterschiedlich Wesen doch sein können.

Wenn wir Geschichten schreiben, so schreiben wir vielfach über Aspekte unserer Selbst. Vielleicht ist es das „Alter-Ego“, das sich ganz gerne zeigt und das „erzählt“ werden will. Manchmal schreiben wir aber auch von Figuren, die uns auf den ersten Blick nicht ferner sein könnten, als sie es tastsächlich sind.

Figuren, sofern sie auch nur halbwegs lebendig wirken sollen, tragen „Menschliches“ in sich, mit ihren Stärken und Schwächen, Träumen und eben auch ihren Phobien und Ängsten.

Wenn du an einer Figur arbeitest und über sie schreibst, welche Ängste hat er/sie/es? Sind es Ängste, die du auch kennst? Nicht jede Angst ist ein „Alles-Schatten-Fresser“, sondern manchmal sind es Kleinigkeiten, die einfach nur „nerven“. In den letzten Monaten haben viele neue Ängste kennengelernt, hatten vielleicht auch die Ruhe, um sich selber besser kennenzulernen und vieles mehr. Was sind die Ängste, die dich im Moment am meisten nerven und dich vielleicht auch quälen?

Ich glaube, du weißt schon, wen die Katze oben trifft? 😉
Was könnte ihr der Weihnachtsmann als Wunsch wohl erfüllen?

Nehmen wir eine Figur, die eine ganz bestimmte Angst hat. Diese Figur traut sich nicht so recht ins Leben, ist zurückgezogen und es fehlt ihr an vielem – vor allem aber an Selbstvertrauen. Ja, diese Figur arbeitet mitunter dran und kann dann auch vor anderen reden und vieles mehr, aber immer sind da diese Selbstzweifel in ihr.
(Sag mir, kommt dir das bekannt vor? Bei dir selbst oder jemandem in deinem Umfeld?)
Sie wagt nichts mehr zu tun, wohnt in einem Umfeld, das ihr Bauchweh bereitet, weil sie sich stark eingeschränkt fühlt und auch, wenn manch einer ihr helfen möchte, so kommt doch keiner an diese Figur heran. Bis ihr eines Tages jemand sehr direkt sagt, sie hätte einen Schatten an sich kleben. Etwas, das ihre ganze Kraft, ihr ganzes Licht und ihre Stärke auffrisst.
(Wie glaubst du, geht diese Figur nun vor?)

Wie lösen wir also Ängste auf?

Wenn diese Figur es richtig anstellt, dann braucht es nur eine einzige Aktion, eine „Kleinigkeit“, um den Schatten zu eliminieren, ihn aus dem Leben zu verbannen und somit das eigene Licht wieder zu erlangen, das eigentlich in ihr strahlt und brennt – das Kraft hat. Ihr Licht sollte scheinen und helfen und nicht unter dem Schatten vergehen.

Dieses Szenario trifft auf so viele Figuren zu, die in Romanen und Geschichten ihr Leben haben. Da mag der kleine Junge sein, der gemobbt wird und sich nach Phantasien zurückzieht (die unendliche Geschichte) – oder die Kinder, die vor einem Grauen flüchten und sich ihm dann stellen (Es). Vielleicht ist es auch eine Frau, die vergeht, weil sie ihr Blut verliert (Dracula) oder der Krieger, der auf dem Schlachtfeld steht und einfach nur um sein Leben zittert und sich darum tot stellt (Ravenous, friss oder stirb).
In all diesen und noch vielen Geschichten mehr, ist das Szenario, dass jede Figur irgendwo Angst verspürt und Furcht in sich trägt. Im Lauf der Geschichte lernen die Figuren die Ängste zu besiegen und in Luft aufzulösen oder sie machen sie zu einem Teil ihrer Selbst und lernen etwas daraus.
Wie das Leben ein Lernprozess ist, so sind es auch die Geschichten, in denen die Figuren ihr Dasein haben. Wie wir, sind auch sie auf einem „goldenen Pfad“, der sie nach vorne bringt, wenn sie ihn gehen.
Doch eines dürfen wir beim Schreiben nicht vergessen, wie viel Kraft haben diese Figuren und wo ist ihre Batterie verbraucht?

Nehmen wir hier einen Menschen, der an Burnout leidet. Wo ist dessen Grenze? Kann diese Person überhaupt noch aus dem Bett aufstehen oder ist auch dieser Punkt schon längst überschritten? Wenn du dir Batterien und Akkus ansiehst, so kannst du sie auch „tiefen-entladen“ – nur was geschieht dann?

Immer wenn wir an einer Figur arbeiten, die an ihren Ängsten zu zerbrechen droht, so geht es häufig darum, dass die Ängste an den Energien saugen und die Figur damit zerstören können.

Kennst du den Begriff „Energievampire“? Im Grunde sind es Lebens-weg-nehmer, Energiefresser, die sich an der Energie von anderen Wesen bereichern. Wenn du jemals mit jemandem in einem Raum warst und dich nach diesem Treffen ausgelaugt und erschöpft gefühlt hast, so ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er oder sie ein Energievampir ist. Vielleicht ist dieser Person das nicht einmal bewusst – aber es gibt sie – und das ist nicht lustig! :-/
Wenn dich das Thema interessiert, du findest viele Informationen dazu im Internet.

Etwas ähnliches gibt es auch an bestimmten Orten und Flecken. Dies kann ein kleines Stückchen in der Natur sein, wo du den Eindruck gewinnst, dort ist einfach alles nur noch „tot“. Da stellt sich die Frage – warum? Gibt es dort einen bestimmten Energieknotenpunkt oder liegt darunter ein Massengrab?
Es gibt in den Städten manche Häuser, die ein absolutes Grauen ausstrahlen und an manchen Orten ist einem, als wolle einen dieser Flecken nicht dorthaben und sagt einfach nur „verschwinde“! Vielfach existieren dazu Geschichten oder Erzählungen, in denen sich manchmal Geister aufhalten sollen oder es mag dort etwas Grauenhaftes geschehen sein.
Falls du mal in den USA die Zeit dafür findest – besuch mal die ehemalige Nervenheilanstalt „Penhurst“ – ich war zwar noch nicht dort, aber angeblich soll es ein derartiges Häuschen sein, in dem noch viel los ist. Erzähl dann mal, wie es sich dort angefühlt hat. Geisterhäuser und gruselige Orte gibt es viele – ob diese einen dann nicht einen „Schatten“ ankleben, ist ein ganz anderes Thema.

Nehmen wir also wieder diese Figur von oben, stellt sich die Frage, warum es diesen Schatten um ihr inneres Licht gibt. War sie mal an einem Ort, wo sie nicht hätte sein sollen oder hat sie jemandem im Umfeld, der ihr schadet oder hat sie gar jemand verflucht?
Möglichkeiten gibt es viele, die Lösung mag in einer sehr simplen und extra-einfachen Version entstehen.

Wenn du selbst an einer Angst leidest – überlege dir einmal, wie du eine Figur schreibst, die genau diese Angst mit dir teilt und woher diese Figur ihren „Schatten“ haben könnte …. die Frage ist nun, was würdest du tun, oder ihr geben, damit sie diesen wegbekommt? Wie löst sie diesen Schatten, um ihr inneres Licht wieder strahlen zu lassen?

(Kleiner Tipp – teste es einfach selber mal aus, stell dir eine Angst vor und löse den Schatten …. bei mir hat es mit einer Sache funktioniert 🙂 ABER da meine Ängste nicht die deinen sind, kannst du nur selber herausfinden, WIE du damit umgehst. Wie würdest du den Schatten deiner Angst lösen und damit deiner Figur die Lösung in die Hand geben?)

Und da Ängste einen immer die eine oder andere Lektion beibringen – welche Lektion nimmst du bzw. deine Figur daraus mit?

Bringst du die nötige Geduld auf deinem Weg mit?

„Ein Mann soll in seinem Leben einen Baum pflanzen, ein Haus bauen und einen Sohn zeugen.“

Kennst du diesen alten Spruch? Angeblich soll er von Martin Luther stammen.

Es ist ein Vermächtnis, das dahinter steckt, etwas, damit der „Mensch“ nicht vergessen wird, sondern sein Erbe bestehen bleibt.

In früheren Tagen wollten Menschen mit Sicherheit auch oft nicht warten, sondern etwas „sofort“ haben. Einst wie heute ist der Wunsch vom sofort-erfüllten-Traum ohne etwas dafür tun zu müssen, in uns verankert. Es ist sehr schwer, Geduld zu erlernen, wenn wir dies nicht von Kindheit auf gelernt haben.

Kennst du Ray Kroc? Wenn du ihn nicht kennst, das macht gar nichts, was er vertrieb jedoch, das kennst du mit Sicherheit. Selbst, wenn du nie eines seiner Produkte verzehrt hast – doch ich wage zu behaupten „McDonalds“ kennst du mit Sicherheit. (Als kleiner Filmtipp dazu: „The Founder“! Der Film ist wirklich eine gute Biographie von Ray Kroc.

Was haben diese beiden Punkte gemeinsam? So unterschiedlich sie sein mögen, so benötigt es in beiden Fällen Zeit. Etwas aufzubauen, niemals vergessen zu werden oder für spätere Generationen noch „da“ zu sein, alles benötigt Zeit.

Recht interessant ist hierzu das Betrachten der verschiedensten Jenseits-Vorstellungen, wobei sich die meisten gar nicht so sehr voneinander unterscheiden. In so gut wie allen Fällen dreht es sich darum, ein möglichst gutes Leben zu führen und die Welt besser zu hinterlassen, als man/frau sie vorgefunden hat. Entweder wartet dann ein Paradies (welcher Art auch immer) oder es geht um einen besseren Start in das nächste Leben.

In allen Fällen kann die lebende Seele eigentlich nur eines tun, möglichst viele gute Dinge tun und sich damit für später etwas aufbauen. Auch hier hast du wieder die Sache mit der Geduld.

Wenn wir schreiben, dann fehlt oft das Fundament.

Wir sehen irgendwo schon in weiter Ferne die Bücher, die in Massen über die Ladentheke gehen oder wir verschenken sie, weil wir jemandem eine Freude machen wollen oder nutzen sie vielleicht auch für Kurse, die wir geben und halten wollen. Schreiberlinge sehen sehr häufig das fertige Ergebnis, aber der Weg bis dahin, davor herrscht mitunter große Scheu.

Wie wir aus Geschichten wie um Ray Kroc erfahren können, dauert alles seine Zeit, es geht selten von heute auf Morgen und wenn, dann fällt häufig das erbaute Kartenhaus auseinander, weil das Fundament nicht stabil genug ist.

Ein Freund sagte mir einst:
Es ist alles subjektiv. Für den einen vergeht die Zeit, wie wir sie kennen, sieh stattdessen zu großen Bergen hin und höre ihnen zu. Sie wandern in ihrem eigenen Tempo, das der Mensch gar nicht mitbekommt, aber sie wandern, einer schneller als der andere, und in seinen Augen war dabei ein Zwinkern, wie ich es so gerne mag.

So ist es auch, wenn wir Schreiberlinge vor einem Buch sitzen. Natürlich ist es unterschiedlich, wie wir die Dinge angehen. Wo der eine bereits die fertige Geschichte im Kopf hat und nur mehr runtertippt, so baut der andere Stein für Stein auf, bis seine Geschichte fertig ist. Doch in allen Fällen braucht es Zeit, die Worte zu formulieren, zu finden und auch niederzuschreiben oder zu tippen. Nehmen wir uns die Zeit, um von Anfang an aufzubauen, so ist es auch eine Art Wachstum für uns selber.

Sieh dir eine Blumenwiese an und überlege dir, wie lange es gedauert hat, bis diese Vielfalt an Blüten sich eingefunden hat. Wann kamen welche Pflanzen in deinem Umfeld an? Weißt du noch, wann das erste Mal Kartoffel in Europa wirklich gegessen wurden und warum sie anfangs aus Amerika mitgenommen wurden? (Der Grund waren übrigens ihre Blumen und anfangs war die Kartoffel einfach nur eine hübsche Zierpflanze) 🙂
Bis wir unsere heutige Vielfalt erreicht haben, dauerte es auch Jahrhunderte und ging nicht über Nacht mit einem Fingerschnippen.

Betrachte doch einmal die Autoren, die wir heute als „Superseller“ in den Regalen stehen haben. Sie alle fingen einmal irgendwo klein an. Selbst Goethe zahlte die ersten Exemplare seiner Werke aus eigener Tasche, um überhaupt veröffentlicht zu werden. Stephen King und viele andere schrieben am Beginn ihrer Karriere kurze Texte für Zeitschriften und erst mit der Zeit wurden sie so erfolgreich, wie sie heute sind. Gewiss finden wir den ein oder anderen Autor, wo einfach nur absoluter Glücksfall eintrat, doch diese sind wirklich sehr rar gesät, bei den meisten steckt viel Energie, Arbeit und auch Geduld dahinter – und sie lernten mit jedem Werk dazu.

Geduld zu haben ist eine Notwendigkeit, aber nur schwer zu erlernen, wenn wir sie nicht von Kindertagen an mitbekommen haben. Es ist schwer, sich selber einzugestehen, dass einem die Dinge viel zu langsam gehen. Ja, auch ich hätte nichts dagegen, wenn meine Werke mehr Lesern helfen könnten, aber das ist sicher auch nur eine Frage der Zeit, denn ich will unterhalten und unterstützen, du weißt für dich selbst, was du mit deinen Werken erreichen willst 🙂

Schreiben ist ein Handwerk und das lässt sich erlernen!

Stell dir vor, du lernst eine ganz neue Sprache. Wo fängst du an? Viele beginnen mit den Schimpfwörtern, weil sie am einfachsten zu erlernen sind (sagen manche).
Wenn wir zu schreiben beginnen, lernen wir doch im Üblichen erst einmal das Alphabet, dann kommen einfache Wörter und Sätze, und erst mit der Zeit kommt es zu längeren Texten und zu ganzen Werken. Aber damit ist es nicht getan. Als Schreiberling brauchst du mehr als „nur“ das Basiswerkzeug – Phantasie beispielsweise ist eine gute Sache.

Und dann hast du die geborenen Erzähler. Diese haben vielleicht nie schreiben und lesen gelernt, aber erzählen in einer Weise, dass du an ihren Lippen hängen bleibst. Sie erzählen „freier“, weil sie die Buchstaben nicht fesseln.

Wenn du beides kannst, dann hast du eine großartige Basis für deine Werke.

Sehe ich mir die Bücher an, die ich bisher geschrieben und veröffentlicht habe, so habe ich bei jedem Buch dazu gelernt. Rechtschreib- und Grammatikfehler konnten inzwischen auf ein Minimum runterreduziert werden (ich gebe mein Bestes) … eine faszinierende Eigenheit konnte ich auch feststellen:
Gib mir einen Text zu lesen und ich finde auf den ersten Blick Rechtschreibfehler, wo andere drüber lesen. Mein Mann kann das schon gar nicht mehr hören, wenn ich ihm das erzähle … unter anderem in einem großen Möbelhaus, wo an der Wand gepinselt die Aufforderung an die Kunden stehen sollte, sich Notizen zu machen ….
Und was steht dort?
„machen Sie sich Notzitzen“ (guck genau hin, erkennst du den Schreibfehler?)
Jeden Tag gehen dort Hunderte, wenn nicht Tausende Menschen vorbei – und wie viele erkennen es wirklich?

Aus den Anfängen entwickeln sich mit etwas Geduld weit mehr Aspekte, als wir glauben.
So wie Bäume nicht unbedingt geradlinig wachsen, sondern Triebe ausbilden, so entwickeln wir auch beim Schreiben verschiedene Fertigkeiten, die vielleicht gar nicht beabsichtigt waren und die wir schlussendlich doch haben. Ob dies nun Genauigkeit beim Lesen ist, oder die Fähigkeit mit anderen besser sprechen zu können, Farben super aufeinander abstimmen können oder in der Liebe ein absoluter Champion sind – das WAS spielt keine Rolle. Wir unterschätzen jedoch manchmal, WARUM Geduld wichtig ist.

Stell Menschen eine einzige Frage:
„Würdest du etwas annehmen, das sich dir sofort und ohne Anstrengung eröffnet und hingibt?“
Oh, es ist verführerisch, keine Frage und jeder wird überlegen, ein solches Angebot anzunehmen. Aber wäre es im Sinne der Entwicklung wirklich sinnvoll? Mir fällt jetzt erst beim Schreiben dieses Beitrags auf, wie weitschichtig Geduld Gaben mit sich bringt, die wir so gerne hätten, aber unterschätzen, sie zu bekommen.

Es ist jetzt auch kein Plädoyer, denn du entscheidest ganz alleine, ob du dich damit befassen willst oder nicht. Bedenke jedoch, Geduld ist nach wie vor eine Tugend und als solche nicht unwichtig.

Wenn du ein Haus erbaust oder einen Baum pflanzt – erwartest du doch auch nicht, dass morgen schon alles fertig ist (oder hast du einen Dschinn, der dir mit Fingerschnippen alles hinstellt?) Du weißt, dass manches Zeit benötigt. Wenn der Blick jedoch in andere Richtung fällt, so ist Ungeduld mitunter schon ein echtes Problem.

Es ist sehr schwer damit klarzukommen, zu warten und zu warten und vielleicht nie ans Ziel zu kommen. Darum ist es auch eine gute Idee, die Augen offenzuhalten und auch Alternativen anzunehmen, wenn diese auftauchen. Manchmal tauchen sie auf und winken mit einem roten Tuch und doch ignorieren wir sie, weil sie nicht unserem Wunsch entsprechen. Aber das ist auch ok, denn es ist menschlich.

Es ist unsere Achillesferse als Mensch, nicht warten zu können, obwohl es nötig wäre. Unzufrieden zu sein und einfach alles sofort haben zu wollen. Doch so, wie die Natur Zeit braucht um zu wachsen und zu gedeihen ist es auch für unser Leben nötig.

So ist nun die einzige Frage, die sich ergibt:
Wie ist ein gutes Fundament um schlussendlich das Ziel zu erreichen? Was denkst du?

Grundbasis für den Charakter Step 24

Part 24 – Freiheit und Träume

Wenn du die Liebe suchst, dann flieht sie vor dir, suchst du sie nicht, dann steht sie unvermittelt vor der Tür.
So lässt sich dieser Punkt beschreiben. Jeder hat doch Träume und Wünsche und würde vermutlich alles dafür tun, diese umzusetzen.

Nehmen wir hier eine Figur, die ihre Herkunft entschlüsseln möchte. Er/sie/es ist ein Waisenkind, das bei Fremden aufwächst. Obwohl die Adoptiveltern liebevoll sind, spürt das Kind, dass ihm/ihr/es etwas fehlt und macht sich auf die Suche nach den leiblichen Eltern.
Doch all die Jahre ist die Suche vergebens. Das Kind hat nichts in der Hand außer dem Gefühl, dass da etwas nicht stimmt.
Dann kommt es in die Phase der ersten beruflichen Erfahrungen und hat einfach keine Zeit mehr zur Suche und genau in diesem Moment ist da ein Schlüsselmoment, der diese Figur den leiblichen Eltern nahebringt. Die Frage ist nun, greift das Kind zu oder nicht?

Viele wollen einen Traum beinahe schon mit Gewalt erzwingen, aber das geht selten gut oder funktioniert kaum.
Dann sagen andere, schreib deinen Traum auf und vergiss ihn. Aber wie soll etwas vergessen werden, das einem so wichtig ist?

Macht es einen Unterschied, ob wir einen Samen säen und ihn dann lange Zeit nicht beachten oder ob wir alle 5 Minuten hinsehen, um zu sehen, was sich tut?
Es ist schwer, sehr schwer sogar, einen Traum ruhen zu lassen und ihm diese Zeit zu gönnen, ihn zu vergessen und dann sich zu freuen, weil der Traum wahr geworden ist – wer kann das wirklich?

Was soll der Charakter nun erkennen?
Mit Gewalt kann deine Figur den Traum nicht herbeizaubern. Lehre ihn/sie/es Geduld oder eine Möglichkeit, nicht beständig an diesen Traum zu denken und sich dann darin vielleicht sogar zu verlieren.

Problemstellung:
Träume können zur Besessenheit werden. Was deine Figur auch will, Geduld zu lehren ist wichtig. Denk an dich selber, könntest du deinen wichtigsten Traum wirklich so einfach ziehen lassen? Das ist genau das Problem deiner Figur.

Was ist die Lösung?
Auch, wenn es schwer fällt, so bleibt häufig nur die Option die Dinge zu akzeptieren. Konzentriert und doch entspannt zu bleiben ist eine Kunst, die erst erlernt werden muss. Schafft deine Figur es nicht von sich aus eine Lösung zu finden, so bleibt nur die Möglichkeit, dass sich diese Figur selbst ändert um ihren Traum nicht zuletzt in einen Alptraum zu verwandeln.

Für welche Art Geschichten könnte diese Suche sich gut eignen?

  • Figuren, die die Liebe suchen
  • Figuren, die einem Traum nachjagen
  • Figuren, die sich etwas wünschen und dafür bereit sind über Leichen zu gehen
  • Geschichten von Aufbau und Zerstörung
  • Geschichten von Träumern und Realisten

Beispiele:
Welche Charaktere fallen dir ein, die einen solchen Weg bereits hinter sich haben oder in einer Geschichte damit feststecken?

Fragestellung:
Wie kann deine Figur ihren Traum im Auge behalten, ohne ihn zu verlieren? Im Grunde ist es notwendig, sich selbst zu entwickeln. Träume können sich ändern, aber Herzenswünsche tun dies selten. So stellt sich die Frage, was deine Figur wirklich will und/oder braucht, um glücklich zu werden.

Grundbasis für den Charakter Step 23

Part 23 – Licht

Wo Schatten sich finden, dort ist auch Licht. Vielfach finden wir in Geschichten die klassische „schwarz/weiß“ Dogmatik ohne zu bedenken, dass es auch viele Schattenstufen dazwischen gibt.

Geht deine Figur durch einen dunklen Zeitrahmen, treibt es ihn/sie/es vielleicht durch eine tiefe Depression hindurch, so ist es schwer, das Licht zu sehen, das doch die ganze Zeit leuchtet. Andere Figuren wiederum stehen im Licht des Ruhmes und sind davon so verblendet, dass sie die Schattenseiten erst wahrnehmen, wenn es viel zu spät dafür ist.

Hier steht eine Figur im Rahmen, die auf der Spitze ihres Erfolges ruht. Dies mag ein Superstar sein, der bereits alles hat, was er/sie/es je erreichen wollte, es kann aber auch ein kühner Ritter sein, der Drachen erschlagen hat und nun an der Spitze eines Königreiches herrscht.
In beiden Fällen sonnen sie sich vielleicht im Ruhm des Erlangten und lassen sich blenden. Der Erfolg ist ihnen offensichtlich zu Kopf gestiegen. Sie haben beide vergessen, dass das, was sie erlangten nur ein „Geschenk“ ist, das ihnen wieder genommen werden kann.

In einem Buch (die Säulen der Erde) gibt es einen wunderbaren Spruch, der als Fluch gesetzt wurde – „Mögest du ganz hoch hinauf steigen und dann ganz tief fallen!“.
Will deine Figur das wirklich? Oder bleibt sie doch lieber auf dem Boden der Tatsachen und achtet darauf, sich nicht von allem überrennen zu lassen?

Was soll der Charakter nun erkennen?
Jede Figur hat Gaben und Fertigkeiten, die dabei helfen, Ziele zu erreichen. Steigt Erfolg zu sehr zu Kopf, dann kann dies ein Problem werden und deine Figur sich völlig verrennen.
Deine Figur sollte also erkennen können, dass sie die Bodenhaftung nicht verliert.

Problemstellung:
Von einem Erfolg zum nächsten kann eine Herausforderung werden. Vielleicht sind es die neuen Freunde, die auftauchen, vielleicht ist es das viele Geld, das plötzlich da ist. Deine Figur sollte verstehen lernen, dass nichts davon ihr bleibt, wenn sie am Ende des Lebens dasteht. Die Liebe von Familie und Freunden hingegen, das bleibt.

Was ist die Lösung?
Dankbarkeit und Bescheidenheit sind eine Zier – und gerade wenn der große Erfolg kommt, eine Notwendigkeit zu leben, denn warum sonst sind so viele Superstars unglücklich? Vielfach verlieren sie den Überblick über die wahren Freunde. Lass deinen Charakter die wahren Freunde im Leben erkennen.

Für welche Art Geschichten könnte diese Suche sich gut eignen?

  • Figuren, die schlagartig berühmt werden
  • Figuren, die ein Imperium aufgebaut haben
  • Figuren, die an einer Spitze stehen
  • Geschichten um Ehrlichkeit
  • Geschichten um den Umgang mit sich selbst
  • Geschichten um Träumer

Beispiele:
Welche Charaktere fallen dir ein, die einen solchen Weg bereits hinter sich haben oder in einer Geschichte damit feststecken?

Fragestellung:
Versteht deine Figur, dass Reichtum und Macht, Erfolg und Berühmtheit nicht alles im Leben sind oder muss er/sie/es dies erst erkennen lernen?
Wird der Erfolg nicht zum Guten genutzt, kann die Figur begreifen, dass ihr auch alles genommen werden kann?

Grundbasis für den Charakter Step 22

Part 22 – inneres Feuer

Der Funke der Schöpfung treibt diese Figur vorwärts. Das innere Feuer gibt Kraft um an Ziele zu gelangen, die auf den ersten Blick unmöglich erreichbar erscheinen. Nehmen wir hier eine Figur, die jahrelang dahinlebte und sich treiben ließ, vielleicht auch alles kostete und probierte, bis die Dinge schal schmeckten.

Was will dein Charakter sein/werden? Nutzen wir hier die Möglichkeit um ihn/sie/es in spirituelle Ebenen zu geleiten. Dazu braucht es allerdings Inspiration und den Wunsch, diesen Weg wirklich zu gehen. Etwas ist passiert, das ihm/ihr/es zeigte, die ganze materielle Fülle ist nicht das Wahre!
Figuren, die einen Weg in Glaubensdingen beschreiten, haben es selten leicht. Häufig pflastern Mühsal und Entbehrungen ihren Weg und lassen sie mitunter an sich selber zweifeln, ob der Weg der wirklich richtige ist. Doch andere wiederum betreten den Weg und sind sich absolut sicher, dass es der für sie richtige ist.

Diese Figur auf ihrem Weg geht beständig vorwärts, vorbei an Versuchungen und dem Wunsch seiner/ihrer Gottheit näherzukommen. Vielleicht ist es auch ein Wesen, das so gar nicht existiert. Nehmen wir beispielsweise eine Figur, die buddhistischer Mönch oder Nonne werden möchte. Im Buddhismus gilt die Suche der eigenen Erleuchtung und dem Willen ein besserer Mensch zu werden. Gerade in diesen Bereichen können zu viele Fragen aufhalten und verwirren, aber deine Figur sollte niemals aufhören zu lernen oder in ihrem Glauben verblendet und selbstgefällig werden.

Was soll der Charakter nun erkennen?
Vielfach erkennt eine Figur erst im Lauf des Lebens, wo das Ziel liegt. Erst, wenn er/sie/es alles probiert und erlebt hat, kehrt diese Figur an den Kern zurück. Deine Figur sollte also erkennen, was ihm/ihr/es wirklich wichtig im Leben ist.

Problemstellung:
Wagt deine Figur den Schritt hin zum wirklichen Ziel? Es hat lange gedauert, dieses Ziel zu erreichen, doch jetzt, wo er/sie/es dies sieht, erkennt deine Figur, es ist gar nicht so einfach diesen Schritt zu tun und aus seinem gewohnten Leben hinaus zu treten.

Was ist die Lösung?
Hat deine Figur die Lösung gefunden und weiß, wohin er/sie/es will, gibt es zwei Hauptmöglichkeiten – entweder einen radikalen Wandel hin zum Neuen oder das Alte langsam abstreifen und zum Neuen hin zu gehen.

Für welche Art Geschichten könnte diese Suche sich gut eignen?

  • Figuren, die ihre Zukunft beeinflussen wollen
  • Figuren, die von der modernen, hektischen Welt genug haben
  • Figuren, die ein sinnerfülltes Leben führen wollen
  • Geschichten um Aussteiger
  • Geschichten um das persönliche Wachstum

Beispiele:
Welche Charaktere fallen dir ein, die einen solchen Weg bereits hinter sich haben oder in einer Geschichte damit feststecken?

Fragestellung:
Gelingt deiner Figur der Spagat zwischen dem Einst und dem Morgen in der persönlichen Weiterentwicklung? Die innere Feuerkraft mag über lange Zeit schlummern, aber wenn sie da ist, kann deine Figur sie wirklich sinnvoll nutzen oder überrollt sie sie?

Grundbasis für den Charakter Step 21

Part 21 – Harmonie und Eins-Sein mit Schöpfung und Umwelt

Wie sieht ein Fluss oder ein Bach für dich aus? Fließt das Wasser ruhig und sprudelt um die darin herumliegenden Steine oder Äste fröhlich herum oder ist das Wasser eingesperrt in Beton?

Stell dir vor, deine Figur ist eine Nymphe und lebt in einem Gewässer, das nicht mehr frei fließen kann. Sie ist unglücklich, es wirkt sich auf ihr Leben aus. Sie wünscht sich, dass das Wasser wieder frei fließen kann, wie es einst so vorgesehen worden war. Eine ihrer Schwestern wiederum lebt im Meer und steht vor dem Problem von Fischernetzen und Müll. Auch sie kann nicht mehr frei leben, wie es eigentlich ihr natürlicher Zyklus wäre. Somit werden beide Schwestern unglücklich und das wiederum wirkt sich auf das Leben der Menschen in ihrem Umfeld aus. Sie sorgen für Überschwemmungen, aber auch für miserable Fänge bei den Fischern. Erst, als ein paar Kinder der Umgebung auf die Idee kommen, sie könnten ihnen Gaben geben und Fluss wie Meer säubern, werden sie wieder friedlich und bringen Geschenke in Form von reichem Fischfang.

Das Leben sollte frei fließen können, seelische Ausgewogenheit der Figur ist eine Notwendigkeit um sie zum Erfolg und zum Ziel zu bringen. Viele Figuren sind zu Beginn unausgeglichen und tragen Probleme mit sich, die sie erst im Lauf der Geschichte lösen können. Jedes gelöste Problem verhilft dabei, die Figur voranzubringen.

Üblicherweise gilt die Lehre von den „4 Elementen“ – Feuer, Erde, Luft und Wasser. In anderen Kulturen kommen mitunter weitere Elemente hinzu – wie beispielsweise Holz. Hier passt das Element Wasser als Beispiel gut, denn du kannst den lunaren Aspekt mit einbauen.
Die meisten Lebewesen tragen viel Wasser in sich, das Meer reagiert mit Ebbe und Flut auf den Mondstand, die Geschichten um Werwölfe sind allseits bekannt und so ließe sich die Reihenfolge fortsetzen.

Mit dem Mond kannst du hier eine wundervolle Verflechtung von Element und Gestirn erstellen.

Was soll der Charakter nun erkennen?
Deine Figur sollte erkennen, wo etwas in ihrem Leben eine Blockade darstellt und daran arbeiten, diese zu lösen.

Problemstellung:
Für Figuren, die längst der Natur entfremdet sind, ist es schwer sich mit dieser in Harmonie zu fügen. Blockaden erstehen häufig durch einen fehlenden Kontakt zum Inneren.

Was ist die Lösung?
Egal, wo deine Figur lebt, es fehlt der Zugang zum Natürlichen. Ob er/sie/es mitten im Wald oder gar im Weltall lebt, spielt keine Rolle. Allein die seelische Ausgeglichenheit ist das Ziel um mit allem in Harmonie zu treten.

Für welche Art Geschichten könnte diese Suche sich gut eignen?

  • Figuren, die sich in Werwesen verwandeln
  • Figuren in modernen Märchen
  • Figuren mit gravierenden psychischen Problemen
  • Geschichten um Aussteiger
  • Geschichten um das Leben per se

Beispiele:
Welche Charaktere fallen dir ein, die einen solchen Weg bereits hinter sich haben oder in einer Geschichte damit feststecken?

Fragestellung:
Welche Probleme bereitest du der Figur am Anfang, um sie zur Harmonie zu führen?

Grundbasis für den Charakter Step 20

Part 20 – Schicksal

Arbeitest du gerade an einer Figur, die einen spirituellen Weg geht, so kann dieser mit vielen Stolperfallen gepflastert sein. Ist bei dieser Figur Ausgleich vorhanden, dann ist eine mögliche „Erleuchtung“ nahe – wenn nicht, ist es nötig, erst einmal Seele und Geist mit dem Körper in Ausgleich zu bringen.
Geht diese Figur nun nur in eine einzige Wegrichtung oder akzeptiert er/sie/es sich so, wie er/sie/es wirklich ist?

Manchmal ist es nötig innezuhalten, und ein Resumee zu ziehen. Das kann für deine Figur bedeuten, dass er/sie/es erst einmal erkennen muss, inwieweit sich Gutes wie Schlechtes in ihr fügen. Wo Licht ist, das ist auch Schatten – den Spruch kennst du sicherlich. So muss diese Figur auch erst erkennen, wieweit Licht und Schatten auf sie bezogen miteinander harmonieren oder ob es noch ein weiter Weg ist, bis zum eigentlichen Ziel.

Jede Figur hat ein Schicksal in den Geschichten, manchmal ist es offensichtlich, manchmal sind die Figuren überrascht über ihren Werdegang. Hier besteht die Option, einen Seher einzufügen, den diese Figur auch mal befragen kann.
Doch so offenkundig ein Schicksal für deine Figur auch ausgelegt sein mag, unterschätze niemals eine Weiterentwicklung beim Schreiben direkt. Manches Schicksal ist schwer zu ertragen, anderes wiederum schwer zu finden.
Wehrt sich ein Charakter gegen das Schicksal, kann es vorkommen, dass die Prüfungen immer härter werden, bis es sich in ebendieses fügt.

Nimm an, für deine Figur ist Priesterschaft vorgesehen. Dabei muss es keine christliche Priesterschaft sein, es kann auch einer mythologischen Welt entspringen.
Da ist ein höheres Wesen, das möchte unbedingt, dass genau diese Figur sein/ihr Priester sein sollte, und setzt alles daran, dass genau dies passiert. Nimmt die Figur das Schicksal an, warten Belohnungen, will er/sie/es partout nicht, dann besteht die Möglichkeit, dass dieses höhere Wesen so lange interveniert, bis die Figur aufgibt und doch annimmt.
Sein Schicksal zu finden ist schon schwer, aber manchmal ist es noch schwerer diesen Weg zu gehen. Herausforderungen und Verantwortungen sind nicht immer leicht, zu tragen, aber Notwendigkeit, um zu wachsen und zu verstehen.
Mitunter ist es nötig, das Gehen zu lassen, was einem selbst am Wichtigsten ist um eine Erkenntnis zu erlangen, die für das eigene Schicksal Bedingung ist.

Was soll der Charakter nun erkennen?
Welches Schicksal ist dieser Figur zugedacht und wie geht er/sie/es mit der daraus resultierenden Entwicklung um?

Problemstellung:
Wehrt sich deine Figur gegen das offenkundige Schicksal, dann können harte Schicksalsschläge die Folge sein. Wie schafft diese Figur es aber das eigene ich nicht ins Negative zu senken, wenn die Proben besonders hart sind?

Was ist die Lösung?
Jede/r hat ein Schicksal und damit verbunden das Recht dieses auch zu erfüllen. Es ist von den Entscheidungen abhängig. Deine Figur kann ihr Schicksal auch ändern, ABER dazu muss er/sie/es bereit sein, auch Entscheidungen zu treffen. Sich treiben lassen, ist hier keine Lösung!

Für welche Art Geschichten könnte diese Suche sich gut eignen?

  • Figuren, die aufgrund einer Prophezeiung ihr Schicksal bewusst suchen
  • Figuren, die nach etwas streben und sich so auf die Suche nach ihrem Schicksal machen
  • Figuren, die keinen Wert auf ihr Schicksal legen und es so gründlich herausfordern
  • Geschichten um Entwicklung
  • Geschichten um Abenteurer aber auch Geistliche

Beispiele:
Welche Charaktere fallen dir ein, die einen solchen Weg bereits hinter sich haben oder in einer Geschichte damit feststecken?

Fragestellung:
Wagt deine Figur ihr Schicksal anzugehen, ist die Frage, mit welchen „Herausforderungen“ konfrontierst du ihn/sie/es?

Grundbasis für den Charakter Step 19

Part 19 – Fortschritt

Welche Figuren stehen außerhalb eines sozialen Kontextes? Gerade Menschen und Fantasywesen sind häufig in ein soziales Umfeld gebettet, in dem sie sich bewegen.
Doch nicht jede Figur ist gleichermaßen gut darin, ein eigenes „Netz“ aufzubauen.

Betrachte eine moderne Figur, die alles dran setzt, möglichst viele Follower für den eigenen Blog oder Social-Media-Account zu generieren. Es ist eine Figur, die als einziges Ziel hat, einen möglichst hohen „Status“ zu erlangen und bekannt und berühmt zu werden. Dabei geht diese Figur vielleicht auch über „virtuelle“ Leichen.
Versteht diese Figur wirklich, was sie mit dem Aufbau eines guten Netzes erreichen kann oder geht es ihm/ihr/es „nur“ um die Anzahl der Follower?
Ein gutes Netz kann helfen großartige Sachen auf die Beine zu stellen, ein riesiges Netzwerk muss aber nicht damit gleichbedeutend sein.

Fortschritt ist in diesem Zusammenhang gleichbedeutend damit, neue Verbindungen zu knüpfen. Diese Verbindungen können der Figur dabei helfen sich selbst weiterzuentwickeln, aber auch andere zu unterstützen. Ob dies nun durch Zuhören oder durch andere Aspekte ist, spielt hier keine Rolle.
Fortschritt bedeutet nicht nur, sich alleine zu entwickeln, sondern auch anderen dabei zu helfen und sich von anderen helfen zu lassen.

Was soll der Charakter nun erkennen?
Hat diese Figur ein Ziel, wird sie sich darum bemühen die richtigen „Kontakte“ anzuziehen, die helfen können. Dazu muss er/sie/es aber auch ein gewisses Maß an Loyalität den anderen gegenüber an den Tag legen – gleichwohl sich selbst gegenüber. Der Charakter darf also durchaus stolz auf die eigenen Leistungen sein, aber nur mit Bescheidenheit und dem richtigen Umgang mit den anderen wird diese Figur auch das Ziel gut erreichen können.

Problemstellung:
Ohne soziale Unterstützung ist es schwerer, ein Ziel zu erreichen. Fragestellung ist hier, was will diese Figur erreichen und um welchen Preis? Welche Kontakte will er/sie/es anziehen und was ist er/sie/es bereit, dafür zu zahlen? Würde er/sie/es für das eigene Ziel über Leichen gehen oder noch „menschlich“ bleiben?

Was ist die Lösung?
Selbst hochgesteckte Ziele benötigen die richtige Unterstützung. Nicht jeder „Kontakt“ ist ein passender und manchmal ist ein potentieller Kontakt so unscheinbar wie ein kleines Gänseblümchen unter lauter Rosenbüschen. Es ist wichtig, die Augen offen zu halten und nach den passenden Kontakten Ausschau zu halten.

Für welche Art Geschichten könnte diese Suche sich gut eignen?

  • Figuren, die als Blogger oder Influencer etwas aufbauen wollen
  • Figuren, die ein politisches Amt anstreben
  • Figuren, die für ein konkretes Ziel über „Leichen“ gehen würden
  • Geschichten aus dem Morgen – sprich Sci-Fi
  • Geschichten mit Ambitionen und einem gewissen „Lernfaktor“

Beispiele:
Welche Charaktere fallen dir ein, die einen solchen Weg bereits hinter sich haben oder in einer Geschichte damit feststecken?

Fragestellung:
Erkennt deine Figur die passenden „Kontakte“ und kann er/sie/es mit Hilfe dieser Kontakte auch das Projekt erreichen? Begreift diese Figur, dass für Fortschritt mehr als „nur“ die eigene Leistung zählt?

Grundbasis für den Charakter Step 18

Part 18 – Neubeginn

Wann hast du den letzten Frühjahrsputz gemacht?
Starten wir doch hier mit dem nächsten Punkt. Manchmal steht eine Figur an einem Punkt in der Existenz, wo es nötig ist, Altes hinter sich zu lassen und sich Neuem zuzuwenden.

Ob dies nun darin liegt, mit den materiellen Gütern anzufangen oder den „Frühjahrsputz im geistigen Sinne“ anzugehen, spielt hier nur im Zusammenhang mit der jeweiligen Geschichte eine tragende Rolle.

Viele Geschichten spielen um Menschen oder menschenähnliche Wesen. Doch warum sollten wir nicht einmal eine Figur aus dem Pflanzenreich heranziehen? Betrachten wir eine Welt, die nach einem großen Vulkanausbruch ohne Menschen da steht. Die meisten haben die Gegend längst verlassen, Tiere und Pflanzen sind nicht mehr da.
Der Vulkan hat auf seine Weise einen „Frühjahrsputz“ verursacht. Nun liegt das Umfeld brach, bis sich erste Pflanzen erneut herauswagen. Darunter auch der Samen eines Baumes, der sich mühsam aus der Erde hinauf ans Tageslicht traut. Das kleine Pflänzchen reckt und streckt sich den Sonnenstrahlen entgegen, geschützt vor Tier und Mensch, die einen erneuten Ausbruch fürchten. So könnte nun aus Sicht dieser Pflanze eine Geschichte erzählt werden, in der sich Vögel und anderes Kleintier im Umfeld befindet und immer wieder zu Besuch kommt.
Der Vulkan hat somit Altes „entsorgt“ um Platz für Neues zu schaffen.

Was soll der Charakter nun erkennen?
Am Beginn jedes Zyklus steht es, Wünsche zu formulieren und Saaten auszustreuen. Doch es wird dauern, bis die Mühen auch belohnt werden. Für deinen Charakter ist es nun wichtig, sich neuen Aufgaben zu widmen.

Problemstellung:
Kann deine Figur das Alte gehen lassen oder hält er/sie/es an alten Dingen fest?

Was ist die Lösung?
Hängt deine Figur noch an Altem zu sehr fest, dann ist es Zeit für eine Art „Frühjahrsputz“ im Kopf. Dies mag eine alte Liebe sein oder schlichtweg die Sammlung eines Messies. Aber ohne, wird deine Figur den nächsten Schritt kaum frei gehen können.

Für welche Art Geschichten könnte diese Suche sich gut eignen?

  • Figuren, die ihr Leben neu anpacken wollen
  • Figuren, die alte Dinge zu lange angesammelt haben
  • Figuren, die erkennen müssen, dass sie zu viel „Müll“ angesammelt haben
  • Geschichten um Messies
  • Geschichten um Erkenntnisse

Beispiele:
Welche Charaktere fallen dir ein, die einen solchen Weg bereits hinter sich haben oder in einer Geschichte damit feststecken?

Fragestellung:
Welche Altlasten muss deine Figur loswerden?