Grundbasis für den Charakter Step 17

Part 17 – Initiation

Kommen wir zu einem Klassiker in den Geschichten: Prüfungen im Rahmen einer Initiation. Dabei spielt es keine Rolle, was die Figur im Anschluss werden soll oder wohin er/sie/es sich schlussendlich entwickeln soll.
Vor einer solchen Entwicklungsstufe stehen unterschiedliche Herausforderungen und verschiedene, neue Einsichten, die für den späteren Verlauf wichtig werden. Diese Prüfungen mögen dem Charakter Angst einjagen, aber sie sind notwendig.

Nun stellt sich die Frage, wie diese Figur handelt. Versucht er/sie/es sich mit Lügen durchzumogeln oder bleibt er/sie/es der Wahrheit treu? All die Zeit zuvor gab es viel zu lernen, manches, das die Figur nicht begriff, anderes, das genau auf diese Prüfungen hin abzielten.
Wo steht der Charakter nun? Welche Überzeugungen trägt er/sie/es im Herzen mit sich?

Wählen wir eine Figur, die vor der Abschlussprüfung steht. Will er/sie/es diese Prüfung, weil es für die Figur selber wichtig ist oder weil es von ihm/ihr/es erwartet wird?
Gehen wir davon aus, dass diese Figur bald Ritter sein wird, so ist der weitere Werdegang absehbar.
Gehen wir von einem Studium im Heute aus, so sind die Wege weit offen.
Gehen wir wiederum von einer Initiation ins Erwachsenwerden aus, so ist es der Startschuss in den nächsten Teil des Lebenszyklus.

Diese Figur ist gut vorbereitet worden, hat Tests und Prüfungen bestanden und steht nun vor der größten Herausforderung des eigenen, noch jungen, Lebens. Doch auch in höherem Alter sind Initiationen nicht von der Hand zu weisen. Dies mag beispielsweise der Übertritt in einen neuen Glauben sein.

Was soll der Charakter nun erkennen?
Initiationen und Abschlussprüfungen können Angst machen. Vielleicht glaubt der Charakter, er/sie/es sei noch nicht gut genug und möchte noch weiterlernen. Doch manchmal geht das einfach nicht. Es ist JETZT der Moment. Vergeht dieser ungenutzt, dann gibt es keine zweite Chance.
Der Charakter sollte also erkennen, dass es an der Zeit ist, das, was er/sie/es bislang gelernt hat, auch zu nutzen.

Problemstellung:
Ist dein Charakter noch nicht weit genug, fühlt er/sie/es sich noch nicht bereit. Furcht davor kann dieser Figur das Selbstvertrauen nehmen.

Was ist die Lösung?
Ein gutes Herz, ein fester Wille und die Überzeugung die Prüfung zu bestehen ist eines – sich daran zu wagen etwas anderes. Deiner Figur könnte es helfen, zu begreifen, dass Fehler keine Schwäche sind, sondern aus diesen kann auch jeder etwas lernen. So mag die eine Sache vielleicht scheitern, eine andere Prüfung dafür mit Bravour bestanden werden.

Für welche Art Geschichten könnte diese Suche sich gut eignen?

  • Figuren, die vor einer Abschlussprüfung stehen
  • Figuren, die vor einer großen Aufgabe stehen
  • Figuren, die Angst vor dem Lernen haben
  • Geschichten, die das Leben schreibt
  • Geschichten um Schulen, Prüfungen und Prüfungsängste

Beispiele:
Welche Charaktere fallen dir ein, die einen solchen Weg bereits hinter sich haben oder in einer Geschichte damit feststecken?

Fragestellung:
Schafft deine Figur es, ehrlich an eine Herausforderung heranzugehen? Schafft er/sie/es, die eigenen Schwächen zu Stärken umzuwandeln? Begreift er/sie/es, dass Scheitern Lektionen des Lebens sind, die jeder zu lernen hat, der demütig und ehrlich sucht?

Grundbasis für den Charakter Step 16

Part 16 – Glück

Steht deine Figur vor einer Situation, in der sie nahe am Verzweifeln ist, weil sie die Lösung auf eine Antwort nicht sieht?
Viele Charaktere verfügen über unglaublich viel Kraft, Motivation und die Gaben, etwas Gutes zu tun und auch zu erreichen, aber erkennen nicht, dass das Glück bereits an ihrer Seite ist.
Nicht jedes Projekt kann allein durch harte Arbeit abgeschlossen werden, manchmal benötigt es auch eine gute Portion Glück dafür.

Stell dir eine Figur vor, die vielleicht aus dem Armenhaus Londons im 19. Jahrhundert stammt. Es ist ein Junge, der versucht mit Zeitungsverkäufen sich etwas zu erarbeiten. Die typischen Zeitungsjungen prägten das Stadtbild einer zerrissenen Stadt, in der die Kluft zwischen arm und reich immens groß war.
In diesem Jungen steckt Glück. Was er anpackt, könnte gelingen, wenn er dies zuließe. Doch dafür darf er nicht auf der faulen Haut liegen. Er muss zugreifen, wenn sich eine Chance ergibt. Dazu muss er aber auch auf seinen Bauch hören.
Dann steht er eines Tages da, die Sonne strahlt von oben herab, es ist ein wunderschöner Tag. Vögel zwitschern in der noch kühlen Morgensonne und der Junge steht mit den Zeitungenda, blickt nach oben und spürt, es wird ein guter Tag werden. Wenig später stolpert er über einen Pater, der offensichtlich Hilfe braucht. Sein Bauch sagt ihm, hilf dem Mann.
Der Junge hat eine Chance vor sich, die er nutzen kann oder auch nicht. Hört er auf seinen Bauch und hilft uneigennützig, dann könnte dieser Pater ihn unter seine Fittiche nehmen und ihm lesen und schreiben beibringen und vielleicht sogar zu einer guten Zukunft verhelfen. Nichts geschieht ohne Grund und oft ist der Dank des Schicksals näher, als man glaubt.

Manchmal ist eine Phase der Ruhe und des Stillstandes notwendig, doch dann kommt eine Phase, in der es undenkbar ist, weiter zu ruhen. Nun ist die Zeit gekommen, aktiv zu werden.

Was soll der Charakter nun erkennen?
Der Charakter, an dem du schreibst, sollte erkennen, dass die Zeit der Ruhe vorbei ist. Wo ist die Chance, die ihn/sie/es vorwärtsbringt?

Problemstellung:
Nach einer Phase der Ruhe, in der die Figur zum Stillstand fast schon genötigt worden war, ist es fraglich, ob er/sie/es wirklich den Moment erkennt, dass der Stillstand vorbei ist. Lässt er/sie/es die Information des Bauchgefühls zu oder macht er/sie/es weiter mit ausruhen und entspannen?

Was ist die Lösung?
Hier ist die Devise – halte die Augen offen.
Die Zeit des Ruhens ist vorbei, nun ist es an der Zeit herauszufinden, wo sich die Chance auf eine Verbesserung der aktuellen Situation befindet. Stelle deine Figur vor Chancen, damit zumindest eine davon ergriffen wird.

Für welche Art Geschichten könnte diese Suche sich gut eignen?

  • Figuren, die in einer schwierigen Situation feststecken
  • Figuren, die einem Traum nachjagen
  • Figuren, die nach alten Dingen suchen
  • Geschichten um Weiterentwicklung
  • Geschichten um Märchenfiguren

Beispiele:
Welche Charaktere fallen dir ein, die einen solchen Weg bereits hinter sich haben oder in einer Geschichte damit feststecken?

Fragestellung:
Erkennt die Figur die Chance, die nach der Ruhephase geboten wird? Wie viele „Stöckchen“ wirfst du deiner Figur hin, damit sie in die Gänge kommt?

Grundbasis für den Charakter Step 15

Part 15 – Schutz

An etwas und an sich selbst zu glauben ist eine Sache, die viele Figuren erst im Lauf einer Geschichte erlernen müssen. Andere wiederum glauben von vorneweg an sich selbst.
Hier geht es darum, dass deine Figur ein höchst riskantes Vorhaben ausführen will. Dies mag beispielsweise eine Spekulation an der Wallstreet oder der Kampf mit einem Drachen sein. Hohes Risiko kann großen Gewinn mit sich bringen. Die Frage ist nun eher, wie er/sie/es dieses Vorhaben angeht.
Vertraut die Figur alleine auf sich und ihre Werte und Überzeugungen? Hat er/sie/es Familie und/oder Freunde, die helfen?
Oder – um auf den Kern dieses Punktes zu kommen – hat er/sie/es ein ganz spezielles Wesen, das für diesen Charakter da ist?

Betrachten wir die ganzen Glaubenssysteme und Geschichten, Märchen, Mythen und Sagen, so fällt auf, dass in den meisten Kulturen „unsichtbare“ Wesen helfend eingreifen. Das können Schutzengel sein, ein schützendes Totemtier, ein verstorbener Ahne, ein Geistwesen oder etwas ganz anderes. Für manche ist es ein ganz besonderer Mensch, der auf andere Ebenen und/oder Welten zugreifen kann und auf diesem Wege hilft – dies könnte beispielsweise ein Schamane sein.

Deine Figur bekommt sozusagen eine „unsichtbare“ Wesenheit zur Seite gestellt, mit der er/sie/es vielleicht anfangs sogar Schwierigkeiten hat, bis sie „zueinander“ finden.

Nehmen wir dieses Mal eine Figur aus dem hohen Norden. Er/sie/es war auf einer schamanistischen Reise und lernte dabei das eigene Totemtier kennen. Viele Arten von Tieren kennt diese Figur nicht – doch aus dem eigenen Umfeld heraus ist es mit Tieren wie einem großen Elch wohl vertraut.
Diese Figur lernt also ihr Totemtier kennen – es ist ein Elch, ein geistiger Beschützer vor schlechten, verderblichen Einflüssen. Es kann deiner Figur aber auch vor Gefahren warnen, da es sie spürt und deinem Charakter damit insbesondere in schwierigen Zeiten zur Seite stehen.
Somit kann deine Figur nun, mit diesem Schutz im Hintergrund, dem Wunsch nachgehen, um die Hand der Tochter des Clanführers anzuhalten. Dieser Wunsch ist ein mächtiges und riskantes Unterfangen, da der Charakter bislang weder über materielle Güter verfügte noch etwas ganz Besonderes konnte.
Nun wagt er es, seine Angebetete anzusprechen und zu fragen. Die Angst vor einem Nein hatte die Figur bislang davon abgehalten, den Versuch in die Tat umzusetzen.
Sein Totemtier hilft der Figur nun dabei, den richtigen Moment auszuwählen, denn nicht jeder Augenblick ist günstig. Hast zur falschen Zeit ist der verkehrte Weg!

Was soll der Charakter nun erkennen?
Wer oder was ist der Schutz, den deine Figur auf seinem/ihrem Weg bei sich führt? Jeder von uns wird beschützt – manchmal ist die Erkenntnis und das Wissen, wer oder was es ist – schwierig.
Dein Charakter sollte nun erkennen, wer sich um dessen Wohlergehen sorgt und auf dieses Wesen vertrauen. Dabei spielt es keine Rolle wer oder was es ist, sondern nur, dass es da ist. Mit diesem Wissen kann der Charakter auch Risiken eingehen, die er/sie/es zuvor vermieden hat.

Problemstellung:
Wer diesen Schutz erkennt, könnte sich leicht als „unverwundbar“ fühlen und Risiken eingehen, die viel zu gewaltig sind, um sie zu überstehen.
Schutzwesen sind nicht allmächtig – sie sind wie ein Navigationsgerät durch das Meer und warnen vor Untiefen oder Unwetter, damit die Figur diese umschiffen kann. Gerade die Kenntnis um diesen Schutz vermag eine Figur in den Leichtsinn treiben, wo er/sie/es das Schutzwesen schlichtweg überfordert.

Was ist die Lösung?
Kennt deine Figur dieses Wesen, dann ist es sinnvoll, auf sein Bauchgefühl zu hören. Schutzengel und andere Wesen dieser Art „kommunizieren“ gern über ein Bauchgefühl.
Lernt deine Figur dieses „Bauchgefühl“ richtig zu lesen, beginnt er/sie/es zu spüren, wo Risiken zu groß werden, aber welche Risiken er/sie/es noch gehen kann. Vorsichtig und ohne Hast kann diese Figur nun auch größere Projekte angehen.

Für welche Art Geschichten könnte diese Suche sich gut eignen?

  • Figuren, die als Börsenmakler spekulieren
  • Figuren, die aus ihrem Alltag ausbrechen wollen
  • Figuren, die etwas „Höheres“ erreichen wollen
  • Geschichten um große Taten
  • Biographien

Beispiele:
Welche Charaktere fallen dir ein, die einen solchen Weg bereits hinter sich haben oder in einer Geschichte damit feststecken?

Fragestellung:
Welches Schutzwesen stellst du deiner Figur beiseite und wie lernen die beiden, miteinander umzugehen?

Grundbasis für den Charakter Step 14

Part 14 – Entscheidung – „Du hast keine Macht über mich!“

Was besagt dieser Spruch?
Viele glauben an Schicksal oder an höhere Mächte, die ihr Leben beeinflussen wo sie selbst nichts zu einer Veränderung beitragen können. Sie sind somit Spielball im Willen des Universums.
Nimmst du eine Figur, die ebenso denkt, dann steht vor ihr die Erkenntnis, dass sie selber lernen muss, für sich zu entscheiden.

Sicher, die Umstände mögen nicht immer gut sein, aber deine Figur hat IMMER ein Wahl, und sei es nur, dass er/sie/es sich nicht entscheidet – auch das ist eine Entscheidung.

Dies mag bei der Berufswahl beginnen und dabei enden, ob er/sie/es ein Vermögen im Lotto investieren soll oder nicht. Selbst kleinste Entscheidungen können unglaublich viel beeinflussen.

Nehmen wir diesmal eine Figur aus einer früheren Zeit – jene des Mittelalters. Diese Figur ist eine junge Frau, die eigentlich heiraten soll, aber der ihr zugedachte Mann ist nicht das, was sie haben will. Im Herzen trägt sie Zuneigung zu einem anderen, der von ihrer Liebe weiß und diese erwidert.
Die erste Entscheidung:
So will sie mit ihm durchbrennen und zieht dies auch durch. Da ihre Eltern und ihr Verlobter nicht begeistert sind, suchen sie nach ihr und finden sie schließlich auch. Sie entführen sie weg von ihrem Geliebten und bringen sie zurück nach Hause. Dort sperren sie sie ein. Nachdem sie festgestellt haben, sie ist noch immer Jungfrau wollen sie ihr doch noch die eigentliche Ehe antragen.
Die zweite Entscheidung:
Die junge Frau verweigert sich, obwohl sie weiß, dass ihr Geliebter vom eigenen Vater für die „Entführung“ gehängt wurde. Also stellen die Eltern sie nun vor die einzige, logische Alternative.
Die dritte Entscheidung:
Kloster oder Ehe? Die junge Frau verweigert die Entscheidung – somit entscheidet der Vater, sie ins Kloster zu bringen. Die „Ehe“ mit Gott ist eine ehrwürdige Alternative und damit legitim.

Mehrere Entscheidungen und nicht immer sind diese leicht.
Setz deine Figur vor Entscheidungen, die ihr vielleicht das Herz zum Bluten bringen. Dazu braucht es kein bestimmtes Genre, nur die Notwendigkeit.

Was soll der Charakter nun erkennen?
Sich nicht zu entscheiden ist auch eine Entscheidung – aber nur mit einer bewussten Entscheidung kann die Figur ihr eigenes Leben auch wirklich in die Hände nehmen anstatt sich von anderen wie eine Marionette lenken zu lassen.

Problemstellung:
Manchmal ist eine Entscheidung ein Ding der Unmöglichkeit. Wie soll beispielsweise eine Figur entscheiden, wer leben und wer sterben soll? Für manche Entscheidungen bedarf es ein starkes Herz und auch mehr Wissen, aber auch Einfühlsamkeit.

Was ist die Lösung?
Entscheidungen werden immer getroffen – auch unbewusst und intuitiv. Lass deine Figur auf ihren Bauch hören und sie vom Kopf dabei unterstützen. Das Schicksal deiner Figur ist nicht unausweichlich. Sie muss nur lernen die Würfel des Schicksals selbst zu werfen, um schlussendlich ihr eigenes Ziel zu erreichen.

Für welche Art Geschichten könnte diese Suche sich gut eignen?

  • Figuren auf Abenteuersuche
  • Figuren mit großer Verantwortung (sich selber aber auch anderen gegenüber)
  • Figuren, die etwas bewegen wollen
  • Geschichten, in denen es um definitive Weiterentwicklung geht
  • Geschichten mit großen Schicksalsschlägen

Beispiele:
Welche Charaktere fallen dir ein, die einen solchen Weg bereits hinter sich haben oder in einer Geschichte damit feststecken?

Fragestellung:
Welche Entscheidung wird deine Figur bekommen, die ihr Leben von Grund auf ändern wird? Womit stellst du sie vor eine Wahl, die sie absolut nicht verweigern kann?

Grundbasis für den Charakter Step 13

Part 13 – Transformation – von der Raupe zum Schmetterling

Lässt du deine Figur eine Wandlung durchmachen, so kann dies auch in Form einer neuen „Geburt“ sein.
Dabei ist es unerheblich, ob es nun eine Reise in Form einer Reinkarnation ist, sich die Figur an ein neues Umfeld anpasst oder schlichtweg die Transformation sich ausschließlich im eigenen Inneren abspielt.

Ein perfektes Beispiel stellt hier das Leben einer Raupe dar. Sie führt erst ihr Leben als Krabbeltier, frisst sich voll und verpuppt sich. Die nächste Phase ist die Transformation und das Ergebnis stellt einen wunderschönen Schmetterling dar, der über die Wiesen flattert.

Lass diese Art der Transformation auch deine Figur durchleben!

Verharrt eine Figur zu lange im gleichen Zustand, so verliert sie leicht Elan und Lebensmut. In den Geschichten und Romanen findet sich oft, dass ein Charakter das alte Ich abstreift und zu etwas Neuem wird.

Dazu muss er/sie/es aber auch zulassen, dass das Alte gehen darf. Etwas um jeden Preis festhalten zu wollen, verhindert auch die eigene Entwicklung.

Nehmen wir als Beispiel einen Charakter, der noch an der alten Liebe festhängt. Er/sie/es war unsterblich verliebt und verkraftet es nicht, dass der Partner/die Partnerin nun andere Wege geht. Für diese Figur ist die Notwendigkeit diese „Liebe“ loszulassen um das eigene Glück zu finden. Mit ihrer Zuneigung trägt die Figur Ketten, die ihn/sie/es an einem Weiterkommen hindern.

Was soll der Charakter nun erkennen?
Welche „Ketten“ binden die Figur und hindern sie so an der persönlichen Weiterentwicklung? Was ist es, das sie noch in alten „Mustern“ hängen lässt? Er/sie/es muss nun erkennen, dass es Zeit ist loszulassen und sich auf eine neue Transformation einlassen.

Problemstellung:
Es ist schwierig die eigenen Makel, Fehler oder „Ketten“ zu erkennen. Andere sehen diese oft viel leichter und schneller. Selbst die Erkenntnis ihrer Existenz hilft nicht sofort, sie auch gehen zu lassen. Emotionen sind überaus stark, somit ist es eine Frage, ob die Figur es schafft hier loszulassen.

Was ist die Lösung?
Selbstgewählte „Ketten“ aus eigenen Stücken zu lösen ist schwer. Deine Figur könnte beispielsweise erkennen, was er/sie/es sich durch die Ketten versagt. Auch, wenn es schwer ist, so bleibt häufig nur diese Erkenntnis um loszulassen und in die Transformation einzutauchen. Sie könnte beispielsweise die Ketten als Vision erleben und sie fortschicken.

Für welche Art Geschichten könnte diese Suche sich gut eignen?

  • Figuren, die sich einem anderen Glauben zuwenden
  • Figuren, die sich von einer alten Liebe lösen
  • Geschichten um Tiere wie Schmetterlinge oder Schwäne

Beispiele:
Welche Charaktere fallen dir ein, die einen solchen Weg bereits hinter sich haben oder in einer Geschichte damit feststecken?

Fragestellung:
Schafft deine Figur es, den Wandel willkommen zu heißen oder lehnt sie das Neue ab? Sie lebt in einem Zyklus, wie alles andere Leben auch. Wie hilfst du ihr dabei, den Widerstand gegen das Neue abzulegen?

Grundbasis für den Charakter Step 12

Part 12 – Ernte des Gesäten

Einst war der Herbst die Zeit der Fülle und des Lohnes für harte Arbeit. Nun durfte gefeiert werden, ohne Selbstgefälligkeit, einfach aus Dankbarkeit heraus. Daher kommen ja auch Erntedankfeste, das Thanksgiving und andere, ähnliche, Feiern. Doch diese Zeit geht auch einmal vorüber und macht Platz für den harten Winter.

Schenke deiner Figur einen Aspekt oder Zeitraum, in dem er/sie/es etwas feiern darf. Vielleicht ist es ein Geschenk für eine bestandene Abschlussprüfung oder eine Prämie für einen hart erarbeiteten Geschäftsdeal.

Gibt sich die Figur damit zufrieden, das Erreichte zu genießen, oder strebt er/sie/es nach mehr?

Setzen wir uns mit dem Wort „Ernte“ genauer auseinander, dann wird klar, Ernte ist nichts, das so einfach geschenkt wird. Es ist, bei genauer Betrachtung, harte Arbeit das Korn einzufahren, die Früchte zu ernten und alles auf den richtigen Platz für die kommenden, mageren Zeiten zu legen. Was übersehen wird, kann verrotten.

Nehmen wir an, deine Figur arbeitet als Missionar/in um Menschen in anderen Ländern zu helfen. Er/sie/es baut ein Kinderdorf auf, weil die Menschen ihre Kinder nicht mehr unterstützen können. Es ist geschafft, das Dorf steht und die Kinder haben ein Zuhause und eine Möglichkeit zu lernen und ausreichend Essen zu bekommen. Hier ist der Grund zu feiern. Die erste Saat ist ausgesät und die erste Ernte eingefahren.
Doch ausruhen kann diese Figur nicht, denn nun geht es daran, die Kinder auch weiter versorgen zu können. Hier könnte die nächste Arbeit darin bestehen, Pateneltern für die Kinder zu finden, die monatlich Geld überweisen, um einem Kind Hilfe für einen Start in ein neues Leben zu geben.

Was soll der Charakter nun erkennen?
Ein Ziel zu erreichen sollte kein Argument dafür sein, um nun die Hände in den Schoß zu legen. Das Leben besteht aus vielen Zwischenschritten, diese Ernte ist nur eine von vielen im Leben der Figur. Es werden weitere, größere, anstrengendere Ernten folgen.

Problemstellung:
Genügt deiner Figur das Erreichte oder will er/sie/es mehr? Sieht der Charakter ein ferneres Ziel, wird ihm/ihr/es klar, dass Ruhe fehl am Platz ist. Die Fragestellung ist nun, welches Saatgut soll gesät, welche „Keimlinge“ gepflanzt werden, um das nächste Ziel zu erreichen?

Was ist die Lösung?
Gib deiner Figur eine Aufgabe und unterteile diese in kleinere Zwischenstufen. So kann von einer Ernte zur nächsten „gearbeitet“ werden, von einem Step zum nächsten. Jede Ernte ist größer und kostet mehr Kraft als die vorherige, aber die Belohnung ist dann auch eine weit größere als die vorherige.
Eine Ernte, wie sie hier gemeint ist, ist ein Wendepunkt des Lebens, in der die Figur die eigenen Ziele überdenken kann und das Lebensziel vielleicht auch neu ausrichten möchte.

Für welche Art Geschichten könnte diese Suche sich gut eignen?

  • Figuren, die etwas Großes erreichen und/oder aufbauen wollen
  • Figuren, die etwas Bestimmtes zu erreichen suchen (ein Amt, einen Lehrabschluss, …)
  • Geschichten vom Werden und Verblühen
  • Geschichten über Familien über mehrere Generationen hinweg

Beispiele:
Welche Charaktere fallen dir ein, die einen solchen Weg bereits hinter sich haben oder in einer Geschichte damit feststecken?

Fragestellung:
Schafft deine Figur es, die Ernte dessen, was sie ausgesät hat einzusammeln und sich der Früchte zu erfreuen? Ist er/sie/es bereit für den nächsten Zyklus? Welche Ernte bekommt sie und wohin geht es für den Charakter als nächstes?

Grundbasis für den Charakter Step 11

Part 11 – Stillstand

Manchmal geht einfach nichts weiter. Da können wir tun, was wir wollen, wir treten am gleichen Punkt und finden kein vorwärts.
Oft genug passiert dies auch einer Figur in einer Geschichte. Egal, was diese Figur tut, sie bleibt an der gleichen Stelle hängen.

Manche Figuren tragen in sich das Gefühl, zu warten und auszuharren ist ein Fehler. Dann probieren sie alles Mögliche, nur, um den Moment des Wartens endlich abhaken zu können. In den meisten Fällen mag das auch klappen, die Figur kommt auf Ideen, die sie sonst nicht hätte. Manchmal jedoch ist abwarten, die bessere Lösung.

Nehmen wir an, deine Figur ist ein Erfinder. Er/sie/es sucht nach einer Lösung um eine bestimmte Krankheit zu heilen. Dies mag eine dramatische Seuche sein. Hier ist die Zeit knapp. In jedem Moment, der verstreicht, stirbt jemand an dieser Seuche. Ist hier wirklich die richtige Lösung abzuwarten?
Manchmal ist es das sogar in einer derartigen Situation. Auch deine Figur muss mal schlafen und sich regenerieren. Hier durchzuarbeiten kann zu Fehlern führen, die die Forschungsergebnisse beeinträchtigt.

Nicht immer ist es sinnvoll, sich völlig zu verausgaben. Mitunter ist eine Pause notwendig, um neue Kraft zu schöpfen und der eigenen Seele etwas Ruhe zu gönnen. Danach geht es mit neuer Kraft weiter.

Was soll der Charakter nun erkennen?
Steht deine Figur vor einem scheinbar unüberwindlichen Hindernis, sollte sie geduldig und klug entscheiden. Manchmal müssen erst die äußeren Umstände passen, um ihn/sie/es an das Ziel zu lassen. Wichtig ist, dass die Figur ihr Ziel nicht aus den Augen verliert.

Problemstellung:
Gerade junge Charaktere neigen mitunter zu Ungeduld, sie wollen alles sofort und am liebsten vorvorgestern. Dabei übersehen sie häufig, dass es manchmal erst die Erfahrung ist, die sie erlernen müssen um ein Rätsel zu lösen.

Was ist die Lösung?
Die Figur steht bei ihren Erfindungen an und kommt nicht weiter. Er/sie/es hat alles ausprobiert, was eine Lösung versprach. Hier wäre eine Ruhephase sinnvoll, in der diese Figur nachdenken kann. Manchmal kommen die richtigen Lösungen sogar im Schlaf.
Doch eines darf die Figur nicht – aufgeben! Sie sollte an einer Lösung weiterarbeiten, aber sich zuvor eine Pause gönnen. Innehalten und rekapitulieren, schweigend den bisherigen Status betrachten und überlegen, ob der Weg wirklich richtig ist.

Für welche Art Geschichten könnte diese Suche sich gut eignen?

  • Figuren, die in einer Zwickmühle stecken
  • Figuren, die ein großes Ziel verfolgen – wie auch immer dies aussehen mag
  • Figuren, die sich in klösterliche Gefilde zurückziehen, um sich selbst zu finden
  • Geschichten um Zweifel und die Angst nicht gut genug zu sein

Beispiele:
Welche Charaktere fallen dir ein, die einen solchen Weg bereits hinter sich haben oder in einer Geschichte damit feststecken?

Fragestellung:
Wo könnte deine Figur hängen? Welchen Stillstand würdest du dem Charakter mit auf den Weg geben?

Grundbasis für den Charakter Step 10

Part 10 – Bedürfnis

Welchem Traum folgt deine Figur? Will er/sie/es berühmt und/oder reich werden? Will er/sie/es die Liebe des Lebens finden? Oder strebt deine Figur nach gänzlich anderen Träumen?

Nehmen wir als Figur ein Kind, das auf Adoptiveltern wartet. Es wartet Jahr um Jahr, doch keiner will es haben. Dann gibt es vielleicht eines Tages auf und glaubt, es wird niemals Adoptiveltern haben. Wenige Wochen später kommt ein Paar, das sich genau für dieses eine Kind entscheidet, obwohl es vielleicht schon 14 Jahre alt ist.
Oder eine andere Figur könnte ein Tier in einem Tierheim sein, das mit ein oder zwei Jahren dort „einzog“. Vielleicht kommt eine alte, einsame Frau, die meint, sie könne es nicht verantworten ein junges Tier zu adoptieren, weil sie selber nur noch wenig Zeit zu leben hat. Sie ist einsam und möchte einem Wesen ein schönes Heim bieten.
In beiden Fällen ist es der gleiche Traum, in beiden Fällen haben die Figuren ihren Traum abgehakt oder sogar vergessen. Genau dann sind sie aber geistig so weit, dass ihr Wunsch erfüllt wird.

Steht die Figur in einer Situation, wo sie sich etwas sehnlichst wünscht, wird er/sie/es wohl nicht erhalten. Das Herz zeigt, wohin es geht, es schlägt sehnsüchtig für einen Wunsch, so intensiv wie nichts anderes. Im Grunde „programmiert“ es damit den Weg, wohin diese Figur will. Doch im Überschwang ist eine Erfüllung zu früh.

Was soll der Charakter nun erkennen?
Eine Figur muss manchmal erst das Gegenteil dessen erleben, was sie erreichen und/oder haben will. Es ist die Frage, wie geht er/sie/es damit um, den Traum in weite Ferne entschwinden zu sehen?

Problemstellung:
Was eine Figur braucht, um ihrem Traum näher zu kommen, ist oft das genaue Gegenteil dessen, was sie haben will. Einem Traum und/oder Wunsch nachzujagen, hat viele zerstört, aber vielen auch den Weg dazu ermöglicht. Die Fragestellung ist nun, wie schafft die Figur es, ihre „Lektion“ zu lernen, indem sie mit dem Gegenteil konfrontiert wird und dann ihren Traum zu erlangen?
Was ist ein Traum/Wunsch wert, der sofort erfüllt wird? Wird er dann noch geschätzt?

Was ist die Lösung?
Einen Wunsch, den man sich selbst nicht erfüllt …
Ein Traum, den man sich selbst verwehrt …
Es gibt so vieles im Leben, das der Charakter tun oder angehen kann. Manchmal ist es sinnvoll, den eigentlichen Traum ruhen zu lassen und sich anderen Dingen zu widmen. Wünscht sich der Charakter, adoptiert zu werden, ist es wenig sinnvoll, wenn er/sie/es ständig sehnsüchtig nach Adoptiveltern Ausschau hält. Manchmal kommen diese aus einer Ecke, wo sie nicht erwartet werden.
Die Lösung könnte in diesem Fall darin bestehen, sich in einer Gabe oder einem Talent, das er/sie/es hat, besonders zu engagieren und damit auf sich aufmerksam zu machen.

Für welche Art Geschichten könnte diese Suche sich gut eignen?

  • Figuren, die adoptiert werden wollen
  • Figuren, die nach der „einzig, wahren Liebe“ suchen
  • Figuren, die reich werden wollen
  • Geschichten über Verlustängste

Beispiele:
Welche Charaktere fallen dir ein, die einen solchen Weg bereits hinter sich haben oder in einer Geschichte damit feststecken?

Fragestellung:
Welches Bedürfnis könnte deine Figur haben? Durch welches „Gegenteil“ schickst du sie, damit sie ihre Lektion lernen kann?

Grundbasis für den Charakter Step 9

Part 9 – Herausforderungen im Leben

Fast alle Geschichten leben von Herausforderungen in der einen oder anderen Version. Charaktere in Geschichten brauchen Prüfungen, um zu reifen, zu wachsen und das Beste und Stärkste in sich zu finden.

Stellst du deine Figur vor Herausforderungen, die sie anfangs glaubt, nicht bestehen zu können, bietest du ihr damit auch die Möglichkeit zu lernen und zu erstarken.
Schickst du sie von einer Prüfung zur nächsten, kann sie versagen und aufgeben oder die Prüfungen mit Mut und Klugheit bestehen.

Hat deine Figur einen Traum, muss dieser nicht unbedingt leicht zu erreichen sein. Stell dir eine Figur vor, die ein Haus erwirbt und dieses in neuen Glanz setzen möchte. Das Haus ist eine Bruchbude und muss renoviert werden, die Figur hat jedoch keine ausreichenden Finanzmittel. Wie kreativ ist der Charakter, um das Gebäude schließlich als Schmuckstück präsentieren zu können?

Es ist für keinen einfach, die eigene Komfortzone zu verlassen, aber es ist unumgänglich, um ein Ziel zu erreichen. Nimm eine Figur aus ihrem gewohnten Umfeld, indem du sie beispielsweise mit einem Flugzeug über nördliche Gefilde abstürzen lässt. Hier ist die Frage, wie überlebt sie? Kennt sie sich mit Survival aus, ist es natürlich leichter, aber was tut eine Figur, deren Hauptlebensinhalt es bislang war, die besten Schnäppchen in einem Geschäft in der Großstadt zu finden?

Je stärker die Herausforderung ihn/sie/es fordert, umso mehr kann er/sie/es daraus mitnehmen, auch, wenn er/sie/es zuerst glaubt, daran zu zerbrechen.

Was soll der Charakter nun erkennen?
Herausforderungen mögen deine Figur ängstigen, aber sie sind nötig, um daraus zu lernen und ihn/sie/es in der Entwicklung vorwärtszubringen.

Problemstellung:
Angst vor Herausforderungen kann einer Figur Probleme bereiten, sie aber auch klein halten. Vielleicht ist ihm/ihr/es stets eingetrichtert worden nichts zu können und nichts zu sein oder die Figur steht vor einem unendlich großen Hindernis, das auf den ersten Blick unmöglich zu schaffen ist.

Was ist die Lösung?
Deine Figur könnte die Herausforderung auf kleinere Stufen runterbrechen und so die Angst davor überwinden. Er/sie/es könnte sich auf die Suche nach Unterstützung machen – mit gemeinsamer Kraft geht vieles leichter

Für welche Art Geschichten könnte diese Suche sich gut eignen?

  • Figuren, die viele Schicksalsschläge erleiden müssen
  • Figuren, die viel hatten und dann alles verlieren
  • Figuren, die für einen Traum erst durch ihre persönliche „Hölle“ gehen müssen
  • Geschichten über Teenager
  • Geschichten über Verluste und Gewinne

Beispiele:
Welche Charaktere fallen dir ein, die einen solchen Weg bereits hinter sich haben oder in einer Geschichte damit feststecken?

Fragestellung:
Wo würdest du die Grenzen bei diesen Herausforderungen ziehen?

Grundbasis für den Charakter Step 8

Part 8 – Ausgewogenheit

In vielen Geschichten ist der Kern die Suche nach dem Glück, das nie gefunden wir. Nun stellt sich die Frage, was ist Glück?
Figuren suchen nach Reichtum oder einer Partnerschaft und sind doch unzufrieden.

Gibst du deiner Figur dies als Aufgabe, so ist die Frage, wo diese Figur steht und was er/sie/es zuerst als Glück empfinden mag.

Wahres Glück findet sich in Geschichten sehr häufig in Wahrheit und Ehrlichkeit. Versteckt sich diese Figur vor der Wahrheit, wird er/sie/es sich schwertun, das wahre Glück zu finden. Wie oft ist doch der Schatten einer Lüge oder eines Geheimnisses vorhanden, das er/sie/es am wirklich glücklich sein hindert?

Hier findet sich der Kernpunkt darin, ausgeglichen zu sein. Ist es für die Figur wirklich wichtig, das eigene Glück von anderen oder den äußeren Umständen abhängig zu machen?

In dieser Art Geschichten ist es notwendig, zu erkennen, dass das eigene Glück von innerer Ausgewogenheit und innerem Frieden abhängt.

Was soll der Charakter nun erkennen?
Wird das Kind als Wesen nicht im Zustand der Unschuld geboren? Manche sagen, Kinder können noch Blicke in andere Welten sehen und Naturgeister wahrnehmen.
Nehmen wir diesen Gedanken, so trägt die Figur doch bereits alles in sich, das ihm/ihr/es genau diese Ausgewogenheit ermöglicht.
Es geht nicht darum, dass der Charakter wieder zum Kind werden soll. Der Charakter soll erkennen, dass er/sie/es alles Notwendige bereits in sich trägt. Es muss nur gefunden werden. Doch dafür ist es nötig, Frieden mit sich selber zu schließen.

Problemstellung:
Die Figur geht beispielsweise auf eine spirituelle Reise, besucht Seminare, wandelt durch verschiedenste Religionen und findet doch nicht, wonach er/sie/es sucht.
Wie erkennt diese Figur nun, dass er/sie/es gar nicht nach außen gehen muss, sondern sich auf das eigene Innere konzentrieren sollte?
Zeigst du deiner Figur alles Materielle und wendet sie sich ab? Führst du sie durch Glaubenssysteme und doch ist die Figur unzufrieden? Wie lässt du die Figur erkennen, wie sie ihren inneren Frieden, ihr Glück und somit ihre Ausgewogenheit findet?

Was ist die Lösung?
Unzufriedenheit im Äußeren ist häufig eine „Antwort“ auf Unzufriedenheit im Inneren. Aggressivität, Frust und andere negative Themen sind häufig Antwort auf innere Unsicherheiten und Ähnliches.
Zeig der Figur Möglichkeiten, um nach Ausgeglichenheit zu streben. Ob dies nun durch einen Glauben, Leben als Einsiedler oder als Großelternpart einer Großfamilie ist spielt keine Rolle.
Was den einen zufrieden macht, muss es beim anderen nicht auch tun. Deine Figur muss erkennen, was zu ihm/ihr/es passt. Dafür ist Feingefühl gefragt – die Figur spürt, was ihm/ihr/es guttut. In diesem Sinne mag es sinnvoll sein, „betäubendes“ wie Alkohol oder Drogen aus dem Leben der Figur loszulassen.

Für welche Art Geschichten könnte diese Suche sich gut eignen?

  • Figuren, sich einem Entzug unterziehen
  • Figuren, die durch depressive oder emotional schwere Zeiten wandeln
  • Figuren, die materiell alles haben und doch spüren, dass ihnen das Glück davonläuft
  • Geschichten über Aussteiger
  • Geschichten über das Erwachsenwerden

Beispiele:
Welche Charaktere fallen dir ein, die einen solchen Weg bereits hinter sich haben oder in einer Geschichte damit feststecken?

Fragestellung:
Was wäre deine Wahl in puncto Ausgeglichenheit für die Figur?