Wenn du meinen Blog etwas verfolgst, wirst du mitbekommen haben, dass ich mir ein zweites, privates Projekt angefangen habe … Wikingerreenactment!
Es geht hierbei nicht um das, wie die Serie „Vikings“ die Wikinger darstellt, sondern wie die Menschen damals wirklich waren. Das Unterkleid ist das Gleiche … das grüne Oberkleid war zuerst fertig … das blaugrüne ist seit gestern geschafft …
Die Bänder sind aus Merinowolle und selbst gewoben, lediglich der Schmuck ist zugekauft. Die Schnittvorlage entstammt einem Fund aus Hedeby.
Also alles in allem kommt das Projekt Wikinger gut voran 🙂
Der Werdegang einer Figur, einer Idee oder einfach nur eines Gedanken führt mitunter in die seltsamsten Entwicklungen …
Als ich Eyya vorstellte und euch Schreiberlingen „schenkte“, war mir noch nicht einmal ansatzweise bewusst, wohin dies führen mochte und selbst jetzt ist ihre Zukunft noch offen für mich. Es gehört in die Kategorie „sich verselbständigender Gedanken“.
Der Beginn ihres Werdeganges bestand darin, mich „anzusprechen“, ob ich mich nicht mehr mit der Wikingerthematik auseinandersetzen wolle. Mein Interesse für das Wikingerthema besteht seit der Serie „Vikings“ und hat sich in den letzten Jahren immer mehr vertieft. Geschichte interessierte mich seit jeher und so war es nur eine Frage der Zeit um mich näher damit zu beschäftigen.
Was als erstes folgte, war das Interesse für die korrekte, historische Kleidung. Ich begann mir Schnittmuster zu organisieren und beschäftigte mich mit Brettchenweben. Mein Mann wiederum vertiefte sich in Lederarbeiten und historische Fakten zu Zeitpunkten aber auch zur Bewaffnung und dem tatsächlichen Kampfmodus der Wikinger. Verschiedene historische Dokumentationen und Bücher später schuf für uns beide einen ersten Einblick.
Nun steht Eyya da, ihr Mann Finn, ein großgewachsener Blonder (ist mein Mann ja), und blickt voller Zuversicht und Interesse in die Zukunft, die eigentlich der Vergangenheit entstammt und erwartet Kommendes mit offenen Armen.
Wir weben und weben und weben … irgendwann wird es wohl fertig 😉
Die Hand der Schicksalsweberinnen
Das „Projekt Schildmaid“ zieht längst seine Kreise und bringt neue Themen mit sich – unter anderem das „Brettchenweben“. Immerhin war Weben bei den alten Völkern eine gewichtige wie auch zeitaufwendige Prozedur und Bänder wie diese waren lange vor den Wikingern zur Zierde in Gebrauch. Der Webstuhl hier ist übrigens ein selbstgebauter meines Mannes und die verwendete Wolle stammt von Merinoschafen 🙂
Betrachten wir den Webfaden doch einfach mal wie einen Lebensfaden. Die Schicksalsweberinnen, die diesen Faden spinnen, findest du beispielsweise im hohen Norden als „Nornen“, doch auch andere Völker und Zeiten finden weibliche Figuren, die den Lebensfaden eines Menschen spinnen und ihm Gutes wie Schlechtes einweben können.
Stell dir vor, du wärest eine dieser Weberinnen und wählst den Faden für deine neue Figur, du bist es, der ihm/ihr/es das Leben einhaucht. Du bist es der ihm/ihr/es die Fallstricke und die Glücksmomente mit auf dem Weg gibt. Doch wie eine gute Weberin, wirst du darauf achten, Fehler zu entfernen und einen möglichst guten Faden weben und verzwirnen.
Du kannst den Status meiner Weberei übrigens auf meinem Blog https://schildmaid.art/ verfolgen – dort findest du dann auch beizeiten die Webbriefchen und insbesondere fürs Brettchenweben die Informationen, die du brauchst, damit du auch starten kannst – wenn du das möchtest 🙂
Wie sieht der Faden aus, den du weben würdest? Klar und einfach oder doch eher hart und kantig?