Die Wahrheit ist ein dreiteiliges Schwert

Vor vielen Jahren kam die Sci-Fi Serie »Babylon 5« ins TV. Auf 5 Seasons ausgelegt, erzählte sie eine Geschichte mit rotem Handlungsfaden, mit dem Hintergrund, nichts ist wirklich so, wie es zu Beginn scheint.
Aktionen aus der ersten Staffel wurden in der 3. oder 4. Staffel wichtig, selbst wenn diese »Kleinigkeiten« waren.

Mir gefallen daran bis heute Zitate, die auf das Leben, und auf die Schreiberei zutreffen. Darunter ein Zitat, das den Kern einer guten Geschichte trifft:

»Die Wahrheit ist ein dreischneidiges Schwert!«

Was lässt sich daraus für einen Autor heranziehen?

Wahrheit 1 – du schreibst die Geschichte, du bist der Autor, du entscheidest
Wahrheit 2 – der Charakter in der Geschichte vermag einen eigenen Kopf entwickeln, die Entwicklung mag dir nicht immer genehm sein
Wahrheit 3 – die endgültige Geschichte, weder du noch der Charakter sehen alles – und wenn es »nur« Kleinigkeiten sind, die sich beim Schreiben verändern

Ich merke es beim Schreiben der Geschichte überdeutlich. Abweichend von der ursprünglichen Idee, ein anderer Hauptcharakter nimmt den Platz für sich ein, doch selbst dieser scheint die Entwicklung des Plots nicht völlig zu beherrschen.
Somit ist die endgültige Geschichte die dritte Wahrheit – das eigentliche, um das es geht.

Frage an dich:
Welche Zitate sind für deine schriftstellerischen Arbeiten passend?

Was macht einen erfolgreichen Autor aus?

Ich bin seit Kindertagen eine Leseratte, konnte mit 5 Jahren lesen (danke, liebe Mama) und mein Lieblingsort war über Jahre hinweg die städtische Bücherei. Dabei fand sich das ein oder andere Büchlein, das mir auch in erwachsenen Jahren wichtig war. Nicht alle davon waren „Meisterwerke“.

Viele Autoren schaffen es, exzellente Werke zu verfassen, scheitern jedoch daran, davon leben zu können. Dann gibt es die »geheimen« Meisterwerke, vielfach verkauft aber nicht unbedingt etwas, das einem Schreiberling als »sein« Werk vorschwebt.
Nehmen wir als Beispiel Bram Stoker. Sein bekanntestes Werk »Dracula« ist bis heute gut verkauft, aber wusstest du, dass er auch ein »Handbuch für Vorsitzende bei Schnellgerichtsverfahren« verfasste und das somit ein »geheimes Meisterwerk« wurde?
Das ist nur wenigen bekannt.

Andere erschaffen ein Werk und schreiben es um, damit es »verkaufbarer« wird.
Hier ist die Autorin »Tamora Pierce« den Weg gegangen, dass sie ihre Geschichte um »Alanna von Trebond« erst als Roman für Erwachsene verfasst, bis ihr der Tipp gegeben wurde, es verkaufe sich besser, wenn es eine Geschichte für jüngere Leser wäre. Daraufhin wurde Alanna um einiges jünger.

Beide schufen ihre Werke, indem sie in sich selber »investierten« – vor allem Zeit und Engagement.

Erfolgreiche Autoren landen entweder einen Zufallstreffer oder sie nehmen sich Zeit und investieren diese in ihr Werk, recherchieren und nutzen Ideen.

Was meinst du, macht einen »erfolgreichen« Autor aus?

Mein Charakter lebt – deiner auch?

Wo es »reicht« bei einem Sachbuch Fakten aufzubereiten und klar und einfach lesbar zu schreiben, verlangen Romane mehr.

Ich merke es, während ich über meine neuen »Haupthelden« Noah und Carry schreibe. Welch ein Glück, dass ich zumindest Carry praktisch ihr ganzes Leben lang kenne.

In einem dicken »Lern-richtig-schreiben-Wälzer« empfahl der Autor, seine fiktive Figur zu interviewen und zu tun, als säßen sie sich gegenüber.
Bei einem Vogel klappt das bedingt, nur wie sieht es mit anderen Charakteren aus?

Nehmen wir einmal einen einfachen, menschlichen Charakter, ist dieser weitaus komplexer.

Fragen wären beispielsweise:

*) Identität:
Bist du jemand, der ….

*) Erwartungshaltung:
Was befürchtest oder erwartest du, dass …

*) unbewusste Überzeugungen:
Was musst du immer, wenn ….

Welche Persönlichkeit hat der Charakter und was mag die Figur?

In vielen Blogs hier lese ich, dass Schreiberlinge sich schwertun ab, sobald ein gewisser Punkt überschritten ist. Hier hat der Autor den Vorschlag gemacht, »rede« mit der Figur. Warum will er/sie nicht, wie du möchtest und laß dir sagen, was der Charakter selber vorzieht zu tun.

Viele Schreiberlinge spüren zwar beim Verfassen, was sie mit ihrem Charakter machen möchten und können, aber was, wenn du das nicht kannst?

Probier einmal diesen Charakter zu »interviewen«.
Manchmal, glaube ich, ist er einfach jemand, der sich eingesperrt fühlen könnte und daraufhin jegliche Kooperation verweigert.

Was machst du, wenn deine Figur einmal nicht mag?

Der Erfolg des Autors …. was ist es wirklich?

Ein Blick in die Geschichte zeigt, wie viele heute berühmte Schriftsteller niemals vom Schreiben per se leben konnten.
Konkret fallen mir beispielsweise E.A.Poe, Jack London oder Kafka ein, die entweder einem klassischen Brotberuf nachgingen oder die finanziell schon vorher gut bestellt waren und somit ihrer Berufung, dem Schreiben, nachgehen konnten.

Eines haben diese großen Schriftsteller gemeinsam: Sie alle haben irgendwann einmal begonnen und das erste Werk abgeliefert.
Anfangswerke sind selten großartig, Schreiberlinge lernen durch das Arbeiten, daher ist konstruktive Kritik sinnvoll.
Ein kleiner Blick zu heute bekannten Autoren wie Stephen King zeigt, wo sie alle einst standen und wo sie heute stehen (können).

Dann steht man/frau am Anfang da, versucht das erste Buch, das erste Schriftstück zu fertigen. Auf das Ergebnis ist man/frau stolz und wünscht sich den bestmöglichen Erfolg dafür. Die Ernüchterung erfolgt, wenn es beispielsweise verrissen wird oder ignoriert.

Die ersten Texte, die ein angehender Autor schreibt, können voller Rechtschreib/Grammatikfehler sein, Ausdrucksweise und Stil sind fast immer unfertig und müssen sich erst entwickeln.
Häufig fehlt der Plan, welches Genre und welche Art der Geschichten einem zu schreiben liegen. Alles das kommt erst im Lauf der Zeit.

Hätte ich heute die Möglichkeit, einen meiner Lieblingsautoren persönlich zu treffen und mit ihm zu sprechen, ich würde ihn fragen:
»Wie bist du zu diesem, jetzigen Punkt gelangt? Wie bist du hierher gekommen? Da, wo du jetzt stehst, da will ich auch hin!«
Schade nur, dass derjenige nicht mehr lebt.

Was würdest du deinem Lieblingsschreiberling fragen, wenn du die Möglichkeit hättest?

Wie kamst du zum Schreiben – wenn du schreibst?

Für wen schreibst du, wenn du schreibst?

Hast du dir diese Frage jemals gestellt?
Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft ich damit startete, ein Tagebuch zu führen, es dann beiseitelegte und erst Wochen später erneut versuchte.
Andere schreiben Bücher voll, vertrauen ihrem persönlichen Tagebuch selbst die kleinsten Erlebnisse an, die anderen völlig unwichtig scheinen.

Für mich war dieser Weg nicht der passende.

Schreibst du Geschichten und Gedichte, um dich selber auszudrücken oder weil du einfach gern deine Worte fließen lässt? Was schreibst du gerne? Welches Genre magst du und warum gerade dieses?

Dann existieren Unmengen an Fanfiction-Schreibern – zu denen ich auch nicht gehöre. Ich sehe zwar gern Serien unterschiedlicher Genre, allerdings ist es nicht so mein Ding vorhandene Charaktere in neue Abenteuer zu stürzen.
Wenn du Fanfiction schreibst, zu welcher Serie tendierst du?

Sind es eher die Fachtexte, die dir liegen?
Bei mir gibt es Phasen, in denen ich nur Sachbücher zu allen möglichen Themen lese.
Mir erscheint es als »Start« in das Schriftstellerleben ein klein wenig einfacher aber auch schwerer. Einerseits ist es leichter, sein Wissen damit zusammenzufassen, andererseits sollte einem selber klar sein, ob das eigene Wissen tatsächlich ausreicht.
Das, diese Ehrlichkeit ist notwendig, musst du für dich selber beurteilen.

Kochst du gerne?
Ich habe kochen lieben gelernt. Für mich war mein Lebensgefährte der Auslöser, damit überhaupt anzufangen. Durch ihn probierte ich verschiedene Rezepte aus und lernte neue Küchen kennen.
Vor einigen Jahren wusste ich nicht so recht, was ich meiner Mutter schenken sollte, also suchte ich mir einen Self-Publisher-Verlag und brachte mein erstes Buch heraus.

Mir erscheint es wenig sinnvoll, alle Autoren, Schreiber und Geschichtenerzähler in den gleichen Topf zu werfen. Ich schreibe, weil ich anderen auch Freude machen will, aber auch, weil ich immer schon gern geschrieben habe. In meinen Kochbüchern finden sich im Großen und Ganzen Rezepte, die ich selber ausprobiert habe – insbesondere bei der »Kleine Küchenfee-Reihe«.

Gab es bei dir einen konkreten Auslöser wie bei mir? Was schreibst du gern und welches Genre bevorzugst du?