Interview mit … DIR!

Wir alle haben eine Geschichte – DU genauso! Was macht dich so Einzigartig?

Ein Interview kennst du mit Sicherheit, ob nun an die Politiker oder Stars gerichtet, an die Manager oder andere Persönlichkeiten – es wird immer jemand interviewt.

Manchmal, wie bei meinem Bloggerkollegen Thomas Kamphuis (sein Blog ist hier: https://thomaskamphuis.com/), werden Interviews mit älteren Persönlichkeiten geführt, die über ihr Leben und die Vergangenheit erzählen.

Vielleicht kannst du dich an ein Bewerbungsgespräch erinnern, das du mal geführt hast, das mehr den Schein eines klassischen Interviews trug als reales Interesse.

Wenn du hinter eine Maske blicken willst, dann ist es wichtig, die richtigen Fragen zu stellen. Natürlich können wir Worte im Mund verdrehen, oder aus scheinbaren Schwächen untadelige Stärken machen. Doch das ist nicht der Sinn eines Interviews, wie es mir vorschwebt.

Stell dir vor, du würdest dich selbst interviewen. Setz dich vor einen Spiegel und stell dir vor, du würdest dich selber zu etwas interviewen, das genau „DICH“ auszeichnet. Überlege dir vorher einen Fragekatalog und dann nimm dir ausreichend Zeit. Denn DU bist es, um den / die es im Moment geht.

Warum bist du etwas Besonderes? Was ist das Tolle, das du tust oder was war das große, schwere Leiden, das du ertragen hast?
Jeder von uns ist anders, darum können wir auch die gleichen Fragen nur bedingt stellen.

Du und dein Interview – was wäre danach?

Hast du die Antworten auf deine Fragen, was würdest du damit tun? Wärest du bei einer Zeitung angestellt und hättest die Fragen für eine Kolumne gebraucht oder ginge es dabei um etwas anderes?
Was wäre die wichtigeste Frage, die du dir selbst stellen würdest – und warum gerade diese?

Welche Farbe zählt?

Wie traurig wäre eine Welt ohne Farbe? Können wir uns das überhaupt vorstellen?

Auch, wenn ich die klare Struktur des verschneiten Winters sehr mag, gefällt auch mir eine blühende Wiese mit den verschiedensten Blumenfarben – ob weiße Margariten, gelber Löwenzahn, rote Mohnblumen oder blaue Kornblumen – sie und viele andere mehr zaubern farbige Tupfer zwischen die grünen Grashalme.
Als Kind liebte ich es, in diesen Wiesen zu liegen, einen Grashalm im Mund und den Blick zum Firmament gerichtet, wo die Wolken langsam ihre Bahnen zogen und tue es noch immer.

Natürlich gibt es die Farbenlehre, mit der sich so viele beschäftigen und wenn du schon einmal die unterschiedlichen Farben betrachtet hast, merkst du, wie sie auf dich wirken und welche Eigenschaften ihnen nachgesagt werden.

Nehmen wir doch einmal Rot als Beispiel – Rosen aus Liebe verschenkt sind üblicherweise rot, nicht nur, weil sie für das Herz stehen 😉
Grüne Farben verschiedenster Intensitäten beruhigen und Weiß steht für die Unschuld – doch Hoppla – in anderen Ländern steht Weiß auch für den Tod (sieh nach Japan!).

Warum steht himmelblau für den männlichen und rosa für den weiblichen Nachwuchs? Bei genauerer Betrachtung ist rosa doch die hellere Version von Rot, was im historischen Kontext wiederum dem Sohn zuteil werden würde, als eher für den Kampf Vorgesehenen. Strahlendes Rot wiederum war in Wikingerzeiten eine der teuersten Farben überhaupt.

Gehen wir nach historischen Aspekten, so ist die Sache mit den Farben oft gar nicht so einfach 😉

Welche Farbe steht deiner Meinung nach für Kreativität?

Lass deinen Bauch sprechen, klammere das allgemeine Farbenwissen aus, das du hast und das in dir steckt und hör einfach auf dein inneres Ich. Welche Farbe hat die Kreativität für dich und warum gerade diese?

Szenario – der letzte Mensch …. wie ginge es dir damit?

Der kürzeste „Witz“ zum Thema: Der letzte Mensch sitzt traurig am Tisch, da klopft es …

Schreibblockaden lassen sich auf vielfache Weise lösen … Kreativität kommt auf unterschiedliche Weise, lassen wir uns doch einfach mal beflügeln von ihr.

Der letzte Mensch zu sein, ist ein recht interessantes Szenario, das auf die ein oder andere Weise schon verarbeitet wurde. Geschichten wie „The Last Man on Earth“ oder „The Quiet Earth“ sind nur zwei Beispiele – und selbst in diesen Geschichten ist der Hauptcharakter anfangs nur der Meinung allein zu sein.

Wenn wir uns vorstellen, was es wirklich bedeuten würde der letzte Mensch zu sein, so lässt es der Phantasie viel Freiraum. Der Mensch als Spezies ist natürlich ein soziales Wesen und schätzt den Austausch. Wer allein ist beginnt den Kontakt zu vermissen, der eine schneller, der andere langsamer, aber wirklich alleine sein – das könnten wohl nur die Wenigsten.

Anfangs wäre es mit Sicherheit eine spannende Sache, Dinge zu tun, die wir sonst durch die Regeln, Gesetze und Konformitäten nicht tun würden, Neues ausprobieren und vielleicht würden wir auch die Neugierde befriedigen und einmal in den Häusern der anderen nachsehen, wie es wohl darin aussehen mag.
Doch dann kommt irgendwann der Wendepunkt und es beginnt die Ansprache zu fehlen. Der letzte Mensch ist nun einmal doch sehr einsam.

Im Film „Cast Away – Verschollen“ spielt Tom Hanks einen Charakter, der im Zuge seines Jobs bei einem Flugzeugabsturz auf einer einsamen Insel landet und schlussendlich nicht nur beginnt, mit sich selbst zu reden. Robinson Crusoe passiert Ähnliches – nur findet er dann „Freitag“.

Hier stellt sich nicht nur die Frage, wie jemand damit umgeht, wenn er/sie/es merkt, der letzte Mensch zu sein, sondern welche Veränderungen im Inneren vor sich gehen. Ein Szenario wie dieses ist nicht nur eine wundervolle Möglichkeit für eine Charakterstudie, sondern bietet auch die verschiedensten Optionen für großartige Geschichten.

In vielen Survival-Situationen wird es mitunter durchgespielt, was es bedeutet, der letzte Mensch zu sein (wenngleich auch „nur“ auf eine bestimmte Zeit) – dazu ist die Survival-Show „Alone“ sehr zu empfehlen, bei der der Gewinner der ersten Staffel mir noch sehr gut im Gedächtnis ist – insbesondere wie er Opernarien singend Schnecken in seiner mitgebrachten Pfanne anbriet. Er schenkte den Hauptgewinn übrigens seinen Eltern.

Setzen wir die Figur, an der wir arbeiten doch genau diesem Szenario aus.

Ist es ein Flugzeugabsturz oder wacht die Figur eines Tages vielleicht einfach auf und ist allein?
Was tut er/sie/es?
Beklagt sich die Figur und beginnt mit dir als Schreiberling eine Diskussion?

Lass deine Phantasie spielen und erzähl doch mal, wie könntest du dir vorstellen würde es weitergehen?

Geh an deine Grenzen und ein kleines Stückchen drüber hinaus … eine kleine Challenge ;-)

Bleiben wir lieber ein kleiner Bonsai oder wollen wir wachsen?

Hast du in Kindertagen Mutproben mitgemacht?
Heute nennen wir sie „Challenges“ und sie verbreiten sich viral und online – wobei mir bei vielem nicht einmal ansatzweise klar ist, WARUM machen bei solchen Sachen überhaupt welche mit?

Doch betrachten wir es genauer, geht es häufig darum, Grenzen zu überschreiten oder vielmehr noch, sich vor anderen zu beweisen. Sich aus der eigenen Komfortzone hinausbewegen, ist dabei wohl weniger der Grund 😉

Einst gab es einen Mann in meinem Leben, den ich heute noch Freund nennen darf, der mir über Probleme hinweg half, mich stärker werden ließ, indem er mir genau damit half: „Geh an deine Grenzen und ein kleines Stückchen drüber hinaus …“
Genau auf diese Weise wuchs ich in meinem Inneren Stück für Stück, weil ich seinen Worten vertraute und seine Taten spürte.

Mit jedem Überschreiten der eigenen Grenzen, lernen wir uns besser kennen und werden wir auch stärker, reifer und erfahrener.

Würdest du bei einer der Challenges mitmachen? Ich hätte hier eine ganz andere Idee für dich und dazu möchte ich dich einladen.

7 Tage-Challenge für die Kreativität!

Manchmal stecken wir in einer Schreibblockade oder Kreativitätspause. Gerade die aktuelle Zeit hat bei so vielen einen Stillstand gebracht, dass es mitunter schwer ist, aus eigener Kraft daraus hervorzukommen.

Diese 7-Tage-Challenge beinhaltet genau 7 Übungen, die dich für eine kurze Zeit etwas Neues erfahren lässt, wer weiß, vielleicht kommt dadurch ein ungewohnter Schwung in deine Ideenvielfalt.

Nimm dir dafür 7 Tage Zeit und mach jeden Tag eine der Übungen, schreib auf, was du dabei erfährst oder wie es sich anfühlt, und betrachte nach den 7 Tagen, ob es dir hilft.
Übrigens ein kleines Feedback dazu würd mich auch freuen 🙂

Die Punkte der Challenge
  1. Wähle eine Farbe (zb Blau, Rot oder Grün) und überleg dir, wie du einem Blinden, der nie sehen konnte, genau diese Farbe nahebringst. Was fällt dir dazu ein? Wie vermittelst du dem Blinden die Farbe?
  2. Setz dich zur Morgen- oder Abenddämmerung ans Fenster oder ins Freie und betrachte die Veränderung der Farben, sieh dir die Wandlung an und hör auf die Geräuschkulisse – was tut sich? Hör bewusst hin.
  3. Meditiere – geh auf eine geistige Reise – lass die Gedanken fließen und betrachte einfach nur, was du wahrnimmst. Wenn du dir mit Meditation schwertust, schließe einfach die Augen und atme durch – lass dennoch die Gedanken fließen.
  4. Nimm ein großes, leeres Blatt Papier und einen Stift. Schließe die Augen und zeichne blind.
  5. Beobachte eine Kerzenflamme und sieh ihr zu, wie sie sich bewegt und wandelt unter deinem Atem. Beobachte dabei deinen Herzschlag und ob du ruhiger wirst im Inneren.
  6. Nimm verschiedene Utensilien und leg sie vor dich hin. Greif mit den Zehen danach. Wie fühlt es sich an?
  7. Stell dir vor, du wärest eine Katze und verhalte dich entsprechend. Du darfst auch gerne schnurren 😉

Nimm dir so viel Zeit pro Tag für die einzelnen Punkte wie du magst. Es sind ungewöhnliche Dinge, etwas, das wir sonst nicht unbedingt tun und die genau das bringen: „Geh an deine Grenzen und ein kleines Stückchen drüber hinaus …“

Probier es aus – mach die Challenge mit, wenn du Lust drauf hast – und magst du mir erzählen, was du dir bei den Punkten dachtest und wie es sich für dich angefühlt hat?

Wo willst du leben? Wo willst du dich verwurzeln?

Wenn das Leben eine Reise ist, wo ist dann der Ausgangspunkt und wo das Ende und wo sind deine Wurzeln?

Einst hieß es, bau dein Haus und verwurzle dich, in den letzten Jahrzehnten gingen so viele der alten Wurzeln verloren. Es war früher sicher ein klein wenig einfacher, der Frage nachzukommen: „Wo willst du leben?“

Im geschichtlichen Kontext betrachtet und gehen wir die Ahnenreihe zurück, so sind manche Wurzeln mit großer Vorsicht zu genießen – ABER wir können nicht ohne das Einst sein. Vieles aus dem Gestern ist der Kern des Morgens, vieles davon sind großartige Anekdoten und vieles davon verwenden wir heute noch als Spruch ohne den Ursprung darin zu kennen. Oder weißt du beispielsweise woher der Titel „Sheriff“ kommt oder wo die Margarine ihren Ursprung hat?

Wenn dich jemand fragt, „wo willst du leben“, ist es das, wo du gerade bist oder wohin es dich zieht? Wo würdest du Wurzeln schlagen wollen?
Ich lebte die letzten 23 Jahre in der Großstadt und war dort nie glücklich – zu viel Hektik, zu viel Stress und ich bin einfach kein Stadtmensch. Was ich mir für mich vorstellen könnte, wäre eine Blockhütte mitten im Wald, umgeben von Nadelbäumen und mit eher kühlerem Klima. 🙂
Ein mir ganz besonders wichtiger Freund hat es geschafft mitten im Wald in einer Falkenaufzuchtstation zu leben – ich freue mich so sehr für ihn, weil es ihn glücklich macht. Es ist kein Neid, sondern einfach nur ehrliche Freude, weil es ihm guttut, und ich will, dass er glücklich ist. (Eigentlich sollten wir doch alle dort leben können, wo wir uns wohl fühlen, glaube ich.)

Mein Wunschort passt nicht für jeden – und genauso ist es bei den Figuren, wenn wir über sie schreiben.

Stellst du die Frage – „Wo willst du leben? Wo willst du dich verwurzeln?“ – was wäre dein Platz, wohin zieht dich dein Herz? Es muss dabei nicht einmal ein real existierender Ort sein, sondern könnte im Grunde alles sein 😉

Fragen wir die Figur, an der wir arbeiten:
Wo willst du leben? Wo willst du dich verwurzeln?

Wenn du jemals „schöne, neue Welt“ gelesen hast, dann ist der Hauptcharakter ein ungewöhnlicher Charakter, den ich aber sehr gut verstehe, zieht es ihn doch in kühlere Regionen und abseits vom „normalen“ Wünschen. Nicht immer sind die Figuren dort, wo sie ihre Wurzeln schlagen könnten und sollen. Wohin zieht es deine Figur? Wo will er/sie/es leben und wo will er/sie/es Wurzeln schlagen?

Sind Träume für das Schreiben wichtig?

Sind es die nicht die Träume, die uns voran treiben? Wovon sprechen deine Träume, glaubst du, sie sind zum Schreiben wichtig?

Hast du je ein Traumtagebuch geführt oder kannst du dich an einen ganz besonderen Traum erinnern?

In vielen Kulturen werden Träume als Botschaften gesehen, werden analysiert und begutachtet. Wie oft erscheinen sie als Propheten und bieten so viel mehr, als nur einfach eine Verarbeitung des normalen Alltags?

Hast du dich je mit der Interpretation von Träumen beschäftigt oder dass sie auf unser „Urgedächtnis“ zugreifen sollen? Bilder vom Fallen, vom Sterben oder von Zähnen können mitunter Ängste zeigen oder dass wir etwas verarbeiten sollen.

Aber was ist mit den hellen Köpfen, die große Rätsel mit Hilfe ihrer Träume lösten oder mit Geschichten, die durch Träume inspiriert wurden?

Letztens lief eine Biographie von J.K.Rowling über den Bildschirm, worin gezeigt wurde, dass sie von Harry Potter eigentlich im Traum erfuhr und dann über ihn schrieb, wodurch sie ihn ins Leben rief.
Nun könnte man/frau sich auch denken, dass vielleicht die Gestalt des Jungen immer schon existierte und leben wollte, bei ihr im Traum anklopfte und sie dazu brachte über ihn zu schreiben und ihm somit Leben schenkte.

Träume sind wie Spiegel, wir können viel oder wenig in sie hineininterpretieren. Ich kann mich noch sehr gut erinnern als ich als Teenager davon träumte auf einer Eisscholle zu treiben und einen Wolf bei mir zu haben. Ob es sich erfüllt hat? Nunja, ich kenne tatsächlich jemanden, der viel Gemeinsamkeiten mit einem Wolf hat und mich im geistigen Sinne von einer Eisscholle zog, wenn auch viele Jahre später.
Dann träumte ich vor einiger Zeit von meiner Muse und 13 Monden – was das nun wieder bedeutet, daran wird noch gerätselt 😉
Ich selber führe übrigens kein Traumtagebuch, aber vielleicht sollte ich es tun 😉

Führst du eines? Gibt es darin einen Traum, an den du dich gut erinnern kannst? Möchtest du davon erzählen?

Träume können jedenfalls eines sein – Inspirationsquelle für Geschichten, Romane und vieles mehr. Wir sollten vielleicht öfters träumen und so die Welt erleben, weg von den allgemeinen, trockenen Fakten und uns mehr aufs Abenteuerliche einlassen – denn auch die Träume sind im Grunde Abenteuer im Inneren.

Hat sich einer deiner Träume aus Schlafenszeiten einmal erfüllt?

Lässt du dich gerne inspirieren? Was tust du, wenn die „Luft raus ist“?

Sind wir nicht umgeben von vielerlei Inspirationsquellen? Doch welche passt zu mir?

Könntest du dir ein Leben ohne Pausen vorstellen?

Das Schreiben und daraus werden ist ein kreativer Prozess, der manchmal einen Push braucht. Schreibblockaden oder wenn „die Luft raus ist“ mögen ein Graus sein, aber vielleicht sind sie sinnvolle „Pausen“, die dabei helfen, wieder etwas zu Atem zu kommen.

Wenn ich ein Werk fertig habe, schließe ich es geistig ab und schon, während das fertige Manuskript bereit ist, beim Verlag hochgeladen zu werden, arbeite ich schon an nächsten Buch, bin geistig schon beim folgenden Werk – wobei ich immer an mehreren Sachen parallel arbeite. Für mich ist es kein Multi-Tasking, sondern schlichtweg bin ich nicht immer in der gleichen Stimmung. So kann ich abwechseln und immer an dem Arbeiten, wonach mir gerade ist. Aber auch ich kenne es, wenn die „Luft raus ist“ und nutze dann mein Umfeld, um mich inspirieren zu lassen.

Besonders gut eignen sich für mich beispielsweise die verschiedenen Elemente:

*) Wasser – diesem Element zuzusehen, wenn es fließt, die Geräusche zu hören, wenn es gluckst oder im Regen zu stehen, wenn er auf die Haut prasselt – das erweckt Geschichten, Träume und Phantasie …
Übrigens gilt Wasser als „weibliches“ Element – vielleicht sind deswegen so viele Sagengestalten weiblich? Wer weiß …

*) Feuer – es ist inspirierend, wenn ich in die prasselnden Flammen sehe, wie sie sich bewegen, der Geruch von Kaminfeuer inspiriert mich, weil ich einfach ein Faible für das Einstige habe und ich den Duft mit alten Geschichten längst vergangener Tage verbinde

*) Luft – jedesmal, wenn ich von meinen Ausflügen zurückkehrte in die Großstadt fühlte es sich für mich an, als würde mir jemand die Kehle zuschnüren. Wien ist, dank Feinstaubbelastung, nicht unbedingt der beste Ort für die Gesundheit, aber das ist ein anderes Thema. Fuhr ich hingegen aufs Land hinaus, klagte mein Mann häufig darüber (wenn auch im Scherz), es gäbe jetzt eine „Sauerstoff-Watschn“ (also ne kräftige Ohrfeige). Luft kann ebenso inspirieren, wenngleich hier aber Wind und Co eine tragende Rolle spielen. Stell dir mal vor, du wärest an einem Ort, wo keine Luft und kein Sauerstoff wären 😉

*) Erde – hast du mal als Kind in der Erde gegraben? Ich finde dieses Element unglaublich inspirierend, du weißt doch nie, was sich unter der obersten Erdschicht wirklich befindet.
Wie oft finden wir wahre Schätze unter der Bodenkrume in Form von Artefakten? Allein das so gut bekannte Pompeji birgt nach wie vor unbekannte Schätze. Weißt du denn, unter wie vielen Stellen der Erde sich Tote befinden? Nicht zuletzt sind die Erdölfelder nichts anderes als die sterblichen Überbleibsel der Dinosaurier. Ein weiteres Beispiel sind die Wiener Parks – die oftmals Friedhöfe waren – aber das wissen viele auch nicht mehr.

*) Holz – ist das nicht in manchen Kulturen auch als „Element“ gültig?
Betrachte einfach einmal ein x-beliebiges Stück Holz, sei es in verarbeiteter Form wie einer Tischplatte oder ein Baum, vor dem du gerade stehen magst. Sieh dir die Maserung an und berühre das Material. Schließe die Augen und fühle einfach nur – inspirieren lassen durch die Sinne 🙂

Selbst wenn die Luft raus ist und du erst einmal Pause brauchst, ist das nicht wichtige, denn selbst bei einem Dauerlauf wird dir irgendwann mal die Kraft ausgehen – dann halte inne und lass dich inspirieren 🙂

Welches Element würde denn zu dir passen in dieser Situation?

Wie können wir Einschränkungen nutzen?

Gewinnen oder verlieren wir die Freiheit durch Einschränkungen?

Hast du dich schon mal gefragt, warum in Klöstern in den Schreibstuben einst die Räume kahl und die Männer und Frauen darin unter Einschränkungen ihrem Tun nachgingen?

Für viele sind die heutigen Covid-Einschränkungen ein Horror, keine Reisen mehr, oder nur noch in erschwerten Möglichkeiten, Maskenpflicht und Lockdowns überall. ABER betrachten wir die Situation einmal genauer, so wurde uns auch etwas geschenkt – nämlich die Chance auf „Selbstreflexion“.

Meine Muse meinte einst, wirklich frei bist du erst dann, wenn du im Inneren, im Kopf, frei bist. Und er hatte damit recht. Ich spüre täglich mehr davon, eine unbezahlbare Freiheit.

Betrachte dich und deine Situation einmal genauer. Vielleicht hast du Kinder und darum weniger Zeit, durch Homeschooling, vielleicht hast du einen Homeoffice-Job und kannst ungestört arbeiten oder du bist in Kurzarbeit, oder, oder, oder … Nicht für jeden ist die Situation heute gleich.

So haben beispielsweise Introvertierte heutzutage eine großartige Chance bekommen, Menschen, die es schätzen sich nicht ständig der Hektik aussetzen zu müssen … andere wiederum sehen das Heute als massiven Einschnitt in ihren gewohnten Alltag.

Egal, wie dich die Einschränkungen auch treffen mögen – betrachte es einmal von der Seite einer Chance, deine persönliche, innere Freiheit zu erlangen.

Sieh dir Klöster an, wo die Nonnen und Mönche oftmals ihren gewohnten Alltag völlig ablegen und mitunter in weltabgewandte Orden eintreten. Betrachte die Shaolin-Klöster und sieh dir an, welche Freiheiten sie gefunden haben.

Manchmal ist dieses Phänomen auch in Gefängnissen zu beobachten, wo Insassen ein komplett neues Leben beginnen.

Oder nimm einfach mal meine kleine Mietze oben, die zwar mit ihrem Geschirr eine neue Einschränkung hat, ABER dafür eine bis dahin ungewohnte Freiheit bekam, die sie längst zu schätzen gelernt hat (weniger, wenn sie nachher vor der Tür hockt und jammert, weil sie wieder raus will 😉 ).

Wenn das Äußere eingeschränkt ist, vielfach Tand und Ablenkungen entschwinden, dann ist es Zeit für die Erforschung des Inneren. Natürlich tun sich auch viele sehr schwer damit, sich auf das eigene Ich zu konzentrieren – wer bereits meditiert ist hier klar im Vorteil. ABER warum diese Chance vergeuden?

Welche Figur würdest du wohin setzen, damit du diesem Charakter die Möglichkeit zur Selbsterfahrung bieten könntest?

Ist dein Leben eine Warteschleife?

Die blaue oder die rote Pille – willst du ein Leben in einer Schleife führen oder dich entwickeln? Traust du dich?

Manchmal erscheint einem das Leben wie eine Warteschleife – es geht nichts weiter, wir wiederholen Tag für Tag die gleichen Dinge und Fehler, aber auch die schönen und guten Dinge im Leben.

An manchen Tagen hängen wir wirklich in der Warteschleife, wenn wir wo anrufen beispielsweise und hören Musik, die uns zwar beruhigen soll, einen in der Zeit aber auf die Palme bringt.

Kannst du dich an das letzte Mal erinnern, wo du in der Warteschleife gehangen bist? Eine geniale Persiflage darauf findet sich in der Serie „Blood Drive“, in der der Gamemaster Slink selber in einer solchen hängt. Es dauert und dauert und dauert und irgendwann ist ihm so langweilig, dass er alles Mögliche tut, nur um sich die Zeit dabei zu vertreiben. Die Art der Parodie darauf ist einfach nur köstlich.

Manche sagen, die Wiedergeburten seien auch eine Art von „Warteschleife“, ob sie das sind oder nicht, stellen wir einfach einmal in den Raum.

Nun nehmen wir einen Charakter, jede Figur will sich doch in der ein oder anderen Weise weiterentwickeln, wie schaffen wir es aber, diesen alltäglichen Trott zu durchbrechen?
Leg den Hörer auf und klink dich aus 😉

Natürlich sagt sich das leichter, als es wirklich der Fall ist – aber warum immer auf etwas warten, das vielleicht nie passieren mag?

Wie also bringen wir eine Figur in ihrer Entwicklung voran, sodass sie sich ausklinken kann, die Warteschleife verlassen kann und zu einem besseren Selbst wird?

Ich liebe Filme und Geschichten wie „Täglich grüßt das Murmeltier“, Zeitschleifen, in denen sich die Charaktere bis zu einem gewissen Punkt entwickeln müssen um genau diese zu verlassen. Verbinden wir diese Punkte, dann stehen wir vor einem gemeinsamen Nenner – die Figur, an der wir arbeiten – muss etwas tun oder lernen bzw. verstehen, um sich zu entwickeln, dem Schicksal den symbolischen Hörer auf den Tisch zu knallen und damit die Warteschleife zu verlassen.

Stellst du deiner Figur die Frage „Ist dein Leben eine Warteschleife?“ – was würde diese Figur dir antworten?

Tierfilme: Ulvesommer – Kim und die Wölfe

Es ist so leicht von Tiergeschichten berührt zu werden …

Darum geht es in: Ulvesommer – Kim und die Wölfe

Kim ist anders als die durchschnittliche 12jährige. Sie liebt es zu klettern, die Berge und die Natur. Ihre Mutter möchte sie lieber als „normales“ Kind, mit normalen Alltagssorgen und wohl auch der ersten Liebe.

Kim jedoch denkt nicht im Traum daran und schleicht sich eines schönen Tages von zuhause fort. Sie möchte in die Wildnis, will klettern gehen und wie das Schicksal es so will, stürzt sie von einer Steilwand ab. Dort trifft sie auf eine angeschossene Wölfin und deren Junges. In einer Baracke wird sie von den Wölfen mit Nahrung versorgt und es entwickelt sich tiefe Freundschaft zwischen den unterschiedlichen Wesen.

Jene Jäger, die einen Gutteil des Wolfsrudels vom Hubschrauber aus erschossen, machen bald schon Jagd auf die beiden noch verbliebenen Wölfe.

Kim jedoch, obwohl noch sehr jung, beschließt, ihre Freunde in das sichere Nachbarland Schweden zu bringen. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.

Kommentar zum Film:

Wenn du auch nur ein klein wenig Interesse an einer charmanten Tiergeschichte und einem kindertauglichen Nachmittagsfilm hast, dann ist „Ulvesommer – Kim und die Wölfe“ schwer zu empfehlen.

Kim selber ist eine jener starken, weiblichen Charaktere, die sich als Vorbild für Heranwachsende heranziehen lässt. Sie hängt nicht am Smartphone und ist lieber draußen in der freien Natur, verzichtet auf den „typisch“ mädchenhaften Tand, weiß wie sie im Freien Feuer entfachen aber auch, wie sie mit Tieren umzugehen hat. Die Flucht vor den Jägern bringt die Teenagerin an die Grenzen ihrer Kraft. Sie klettert eine steile Bergwand hinauf, zieht die Wölfe mit Seilen nach oben, verkriecht sich mit ihnen in einem verlassenen, unterirdischen Tierbau und merkt nicht, dass einer der Jäger ihr einen Sender in die Schuhe gebastelt hat.

Mit ihren jungen Jahren hat Kim nicht nur klaren Verstand, Phantasie und Kreativität sondern spürt, dass die Wölfe sie brauchen – und diese vergelten es ihr mit Freundlichkeit und hören auf sie, wenn sie vor Gefahren warnt.

Ein weiteres „Goodie“ sind die wunderschönen Naturaufnahmen, die an alte Märchenzeiten erinnern. Sicher sind manche Sachen unrealistisch (oder können Wölfe echt wie Hunde heulen?), aber das spielt keine Rolle, der Film soll einfach nur unterhalten und das tut er.

Ulvesommer heißt übrigens nichts anderes als „Wolfssommer“ 🙂

Im Moment ist der Film on demand zu sehen, auf Norwegisch und mit deutschen Untertiteln. Verrate mir doch – wie gefällt er dir?