die Chance der Mitte – the middles chance

Stehst du vor der Herausforderung, dass du bei einer Geschichte zwar den Anfang und das Ende kennst, aber nicht, den Weg dahin, wie gehts du hier vor?

Ich kann mich an eine Anekdote erinnern, eine Erinnerung einer Frau an ihre eigene Kindheit in Kriegszeiten, als sie nur einen einzigen Schatz hatte – ein Buch. Doch darin fehlte der Mittelteil, wodurch sich ihre Phantasie zu füllen begann. Immer wieder stellte sie sich vor, wie die Figur in der Geschichte ihren Weg fand, neu und immer wieder anders.

Nehmen wir an, du stehst vor einem ähnlichen Dilemma. Nimm die Ausgangsposition und die Endsituation und überlege dir, wo soll die Figur schlussendlich stehen?

Was ist das genaue Ziel?
Eine einfache Idee ist, zerlege das Ziel in kleine Teilschritte. Jeder Weg besteht doch aus verschiedenen Teilzielen und einzelnen Schritten. Nicht immer mag dir die Figur sagen, wohin es geht und manchmal ist es notwendig, diese Figur schlichtweg zu überraschen.

Nimm an, diese Figur steht am Ende der Geschichte vor einer Beförderung. Was musste sie tun, um dahin zu gelangen? Hat sie den Weg geradlinig beschritten oder hat sie andere dafür betrogen? War sie ehrlich oder verschlagen?

Als Beispiel hier mein Teddybär. Schlussendlich soll er ein gutes Heim finden. Möglichkeit 1 – er kommt zu seinem Besitzer zurück – Möglichkeit 2 – er findet ein neues Zuhause.
Ich weiß noch nicht, wohin er tendiert, aber beide Wege bieten unendlich viel Spielraum.

Schreiben wir über historische Persönlichkeiten, dann sind die Möglichkeiten zwar enger, aber auch innerhalb der Beschreibungen gibt es Variationen.

Spielst du verschiedene Möglichkeiten durch, hilft es nicht nur deiner Phantasie, sondern gibt dir auch die Chance die bestmögliche Variante herauszufiltern.

Hast du damit schon Erfahrungen gesammelt?

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Are you faced with the challenge of knowing the beginning and the end of a story, but not the way to get there?

I can remember an anecdote, a woman’s memory of her childhood in wartime when she had only one treasure – a book. But it lacked the middle part, which started to fill her imagination. Again and again, she imagined how the character in the story found its way, new, and always different.

Suppose you were faced with a similar dilemma. Take the starting position and the final situation and think about where the figure should ultimately stand.

What is the specific goal?
The simple idea is to break the target down into small steps. Every path consists of different subgoals and individual levels. The character may not always tell you where to go, and sometimes it is necessary to surprise the character.

Assume that this figure is at the end of the story before a promotion. What did she have to do to get there? Did she follow the path in a straight line, or did she cheat others for it? Was she honest or devious?

As an example, here, my teddy bear. In the end, he should find a right home. Possibility 1 – he comes back to his owner – possibility 2 – he finds a new home.
I don’t know yet where he tends to go, but both ways offer endless possibilities.

If we write about historical personalities, the possibilities are narrower, but there are also variations within the descriptions.

If you play through different possibilities, it not only helps your imagination but also gives you the chance to filter out the best possible variant.

Have you already gained experience with this?

Alles im Leben hat einen Preis …. – Everything in life has a price …

Viele haben einen Wunschtraum, den sie sich gerne erfüllen wollen, du sicher auch!

Nimm an, du könntest genau diesen Wunsch erfüllt bekommen, mit all seinen daraus folgenden Konsequenzen, all das, was du willst und dir erträumst und sogar ohne die „Haken“ eines Dschinn. Doch dafür hättest du einen Preis zu zahlen, im Hier und Jetzt.

Was wäre dir dieser Traum wert?

Wir sind es heute gewohnt, Wünsche häufig leicht erfüllt zu bekommen, ohne Gegenwind und ohne Probleme. Insbesondere Eltern neigen manchmal dazu ihren Kindern um jeden Preis die Wünsche zu erfüllen, aber ist das wirklich gut? Wissen wir den Wunsch dann überhaupt noch zu würdigen?

Früher mussten die Menschen oft hungern und wünschten sich einfach nur etwas zu essen, andere wünschten sich ein gutes Leben im Jenseits und bemühten sich darum im Hier und Jetzt ein guter Mensch zu sein. Wieder andere kämpften für die Freiheit oder sonstige Ziele.
Heute stehen wir häufig in einem Geschäft und kaufen, um des Kaufens willen.

Hast du dir je die Frage gestellt, was du wirklich im Leben erreichen willst? Wohin willst du? Was suchst du? Was willst du wirklich?
Kannst du dir diese Frage ehrlich beantworten?

Wenn du diese Frage beantworten kannst, ist die nächste Frage:
Was bist du bereit als Preis dafür zu bezahlen?
Das Leben ist immer ein Geben und Nehmen, was du nicht freiwillig gibst, das wird dir vielleicht genommen werden.

Um eine gute Geschichte zu schreiben – braucht es häufig Figuren, die genau diese Fragen beantworten müssen und Beispiele gibt es viele. Hier sind ein paar:

*) Johanna von Orlean (Ziel: Gott zu dienen):
Kämpferin – Preis: ihr Leben
*) Makandal (Ziel: Freiheit):
Märtyrer auf Haiti – Preis: sein Leben
*) Odin (Ziel: Wissen):
Gottheit – Preis: sein Auge

Welche Beispiele fallen dir ein?

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Many people have a dream that they would like to make come true; you surely do too!

Suppose you could get precisely that wish fulfilled, with all its consequences, all that you want and dream, and even without the „hooks“ of a djinni. But for that, you would have to pay the price, in the here and now.

What would this dream be worth to you?

Today we are used to getting wishes often easily fulfilled, without headwind and problems. Especially parents sometimes tend to grant their children’s wishes at any cost, but is that good? Do we then even appreciate the intention anymore?

In the past, people often had to starve and wished for something to eat; others wished for a good life in the hereafter and tried to be a right person in the here and now. Still, others fought for freedom or other goals.
Today we often stand in a shop and buy for the sake of buying.

Have you ever asked yourself what you want to achieve in life? Where do you want to go? What are you looking for? What do you want?
Can you honestly answer this question?

If you can answer this question, the next question is:
What are you willing to pay the price for this?
Life is always a give and take, what you don’t give voluntarily may be taken from you.

To write a good story – often, you need characters who have to answer precisely these questions, and there are many examples. Here are a few:

(*) Joan of Orlean (Target: To serve God):
Fighter – Price: Her Life
*) Makandal (Target: freedom):
Martyr on Haiti – Price: his life
*) Odin (Target: Knowledge):
deity – price: his eye

What examples can you think of?

Waldbaden – forest bathing

Magst du es draussen in der freien Natur zu sein? Insbesondere der Wald ist ein wundervoller Flecken zur Regeneration und glücklicherweise selten so überfüllt wie die Wiener Parks oder klassischere „Erholungsorte“.

Hier einmal ein paar Eindrücke, was sich im Wald so alles finden lässt.

Wo erholst du dich von einer stressigen Zeit?

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Do you like being out in the great outdoors? Especially the forest is a beautiful place for regeneration and fortunately rarely as crowded as the Viennese parks or more classic „recreation areas“.

Here are a few impressions of what can be found in the forest.

Where do you recover from a stressful time?

Wie siehst du die Dinge? – How do you see the things?

Du hast nun 24 Möglichkeiten kennengelernt, um einer Figur Leben einzuhauchen. 24 Aspekte in wenigen Worten, mit denen du einer Figur „Seelenleben“ schenken kannst, du brauchst nur hinzusehen.

Das Wesen einer guten Figur ist es, aus sich selbst heraus sich zu entwickeln – genau das, was du selbst auch jeden Tag tust.

Meine Fragen nun an dich:
Welche Aspekte würdest du heranziehen um einer Figur Seelenleben zu schenken?

Was hat dir in diesen 24 Punkten gefehlt? Ich spreche dabei nicht nur von den Stichworten zu Beginn, sondern auch, ob es für dich leicht verständlich war oder ob du weitere „Unterpunkte“ wie beispielsweise ein „Szenario“ vermisst hast.

Möchtest du mir Rückmeldung geben, so kannst du das im Kommentarbereich ebenso tun wie in einer Mail an mich direkt – dazu brauchst du nur unter „Kontakt“ gehen. Ich freue mich auf deine Nachricht.

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You have now learned about 24 ways to breathe life into a character. Twenty-four aspects in a few words with which you can give a figure „soul-life“, you only have to look.

The essence of a good figure is to develop out of yourself – exactly what you do every day.

My questions to you now:
What aspects would you use to give soul life to a character?

What did you miss in these 24 points? I’m not only talking about the keywords at the beginning but also whether it was easy for you to understand or whether you missed further „sub-points“ such as a „scenario“.

If you want to give me feedback, you can do so in the comment area as well as in an mail to me directly – you only have to go to „Contact“. I look forward to your message.

Grundbasis für den Charakter Step 24

Part 24 – Freiheit und Träume

Wenn du die Liebe suchst, dann flieht sie vor dir, suchst du sie nicht, dann steht sie unvermittelt vor der Tür.
So lässt sich dieser Punkt beschreiben. Jeder hat doch Träume und Wünsche und würde vermutlich alles dafür tun, diese umzusetzen.

Nehmen wir hier eine Figur, die ihre Herkunft entschlüsseln möchte. Er/sie/es ist ein Waisenkind, das bei Fremden aufwächst. Obwohl die Adoptiveltern liebevoll sind, spürt das Kind, dass ihm/ihr/es etwas fehlt und macht sich auf die Suche nach den leiblichen Eltern.
Doch all die Jahre ist die Suche vergebens. Das Kind hat nichts in der Hand außer dem Gefühl, dass da etwas nicht stimmt.
Dann kommt es in die Phase der ersten beruflichen Erfahrungen und hat einfach keine Zeit mehr zur Suche und genau in diesem Moment ist da ein Schlüsselmoment, der diese Figur den leiblichen Eltern nahebringt. Die Frage ist nun, greift das Kind zu oder nicht?

Viele wollen einen Traum beinahe schon mit Gewalt erzwingen, aber das geht selten gut oder funktioniert kaum.
Dann sagen andere, schreib deinen Traum auf und vergiss ihn. Aber wie soll etwas vergessen werden, das einem so wichtig ist?

Macht es einen Unterschied, ob wir einen Samen säen und ihn dann lange Zeit nicht beachten oder ob wir alle 5 Minuten hinsehen, um zu sehen, was sich tut?
Es ist schwer, sehr schwer sogar, einen Traum ruhen zu lassen und ihm diese Zeit zu gönnen, ihn zu vergessen und dann sich zu freuen, weil der Traum wahr geworden ist – wer kann das wirklich?

Was soll der Charakter nun erkennen?
Mit Gewalt kann deine Figur den Traum nicht herbeizaubern. Lehre ihn/sie/es Geduld oder eine Möglichkeit, nicht beständig an diesen Traum zu denken und sich dann darin vielleicht sogar zu verlieren.

Problemstellung:
Träume können zur Besessenheit werden. Was deine Figur auch will, Geduld zu lehren ist wichtig. Denk an dich selber, könntest du deinen wichtigsten Traum wirklich so einfach ziehen lassen? Das ist genau das Problem deiner Figur.

Was ist die Lösung?
Auch, wenn es schwer fällt, so bleibt häufig nur die Option die Dinge zu akzeptieren. Konzentriert und doch entspannt zu bleiben ist eine Kunst, die erst erlernt werden muss. Schafft deine Figur es nicht von sich aus eine Lösung zu finden, so bleibt nur die Möglichkeit, dass sich diese Figur selbst ändert um ihren Traum nicht zuletzt in einen Alptraum zu verwandeln.

Für welche Art Geschichten könnte diese Suche sich gut eignen?

  • Figuren, die die Liebe suchen
  • Figuren, die einem Traum nachjagen
  • Figuren, die sich etwas wünschen und dafür bereit sind über Leichen zu gehen
  • Geschichten von Aufbau und Zerstörung
  • Geschichten von Träumern und Realisten

Beispiele:
Welche Charaktere fallen dir ein, die einen solchen Weg bereits hinter sich haben oder in einer Geschichte damit feststecken?

Fragestellung:
Wie kann deine Figur ihren Traum im Auge behalten, ohne ihn zu verlieren? Im Grunde ist es notwendig, sich selbst zu entwickeln. Träume können sich ändern, aber Herzenswünsche tun dies selten. So stellt sich die Frage, was deine Figur wirklich will und/oder braucht, um glücklich zu werden.

Grundbasis für den Charakter Step 23

Part 23 – Licht

Wo Schatten sich finden, dort ist auch Licht. Vielfach finden wir in Geschichten die klassische „schwarz/weiß“ Dogmatik ohne zu bedenken, dass es auch viele Schattenstufen dazwischen gibt.

Geht deine Figur durch einen dunklen Zeitrahmen, treibt es ihn/sie/es vielleicht durch eine tiefe Depression hindurch, so ist es schwer, das Licht zu sehen, das doch die ganze Zeit leuchtet. Andere Figuren wiederum stehen im Licht des Ruhmes und sind davon so verblendet, dass sie die Schattenseiten erst wahrnehmen, wenn es viel zu spät dafür ist.

Hier steht eine Figur im Rahmen, die auf der Spitze ihres Erfolges ruht. Dies mag ein Superstar sein, der bereits alles hat, was er/sie/es je erreichen wollte, es kann aber auch ein kühner Ritter sein, der Drachen erschlagen hat und nun an der Spitze eines Königreiches herrscht.
In beiden Fällen sonnen sie sich vielleicht im Ruhm des Erlangten und lassen sich blenden. Der Erfolg ist ihnen offensichtlich zu Kopf gestiegen. Sie haben beide vergessen, dass das, was sie erlangten nur ein „Geschenk“ ist, das ihnen wieder genommen werden kann.

In einem Buch (die Säulen der Erde) gibt es einen wunderbaren Spruch, der als Fluch gesetzt wurde – „Mögest du ganz hoch hinauf steigen und dann ganz tief fallen!“.
Will deine Figur das wirklich? Oder bleibt sie doch lieber auf dem Boden der Tatsachen und achtet darauf, sich nicht von allem überrennen zu lassen?

Was soll der Charakter nun erkennen?
Jede Figur hat Gaben und Fertigkeiten, die dabei helfen, Ziele zu erreichen. Steigt Erfolg zu sehr zu Kopf, dann kann dies ein Problem werden und deine Figur sich völlig verrennen.
Deine Figur sollte also erkennen können, dass sie die Bodenhaftung nicht verliert.

Problemstellung:
Von einem Erfolg zum nächsten kann eine Herausforderung werden. Vielleicht sind es die neuen Freunde, die auftauchen, vielleicht ist es das viele Geld, das plötzlich da ist. Deine Figur sollte verstehen lernen, dass nichts davon ihr bleibt, wenn sie am Ende des Lebens dasteht. Die Liebe von Familie und Freunden hingegen, das bleibt.

Was ist die Lösung?
Dankbarkeit und Bescheidenheit sind eine Zier – und gerade wenn der große Erfolg kommt, eine Notwendigkeit zu leben, denn warum sonst sind so viele Superstars unglücklich? Vielfach verlieren sie den Überblick über die wahren Freunde. Lass deinen Charakter die wahren Freunde im Leben erkennen.

Für welche Art Geschichten könnte diese Suche sich gut eignen?

  • Figuren, die schlagartig berühmt werden
  • Figuren, die ein Imperium aufgebaut haben
  • Figuren, die an einer Spitze stehen
  • Geschichten um Ehrlichkeit
  • Geschichten um den Umgang mit sich selbst
  • Geschichten um Träumer

Beispiele:
Welche Charaktere fallen dir ein, die einen solchen Weg bereits hinter sich haben oder in einer Geschichte damit feststecken?

Fragestellung:
Versteht deine Figur, dass Reichtum und Macht, Erfolg und Berühmtheit nicht alles im Leben sind oder muss er/sie/es dies erst erkennen lernen?
Wird der Erfolg nicht zum Guten genutzt, kann die Figur begreifen, dass ihr auch alles genommen werden kann?

Grundbasis für den Charakter Step 22

Part 22 – inneres Feuer

Der Funke der Schöpfung treibt diese Figur vorwärts. Das innere Feuer gibt Kraft um an Ziele zu gelangen, die auf den ersten Blick unmöglich erreichbar erscheinen. Nehmen wir hier eine Figur, die jahrelang dahinlebte und sich treiben ließ, vielleicht auch alles kostete und probierte, bis die Dinge schal schmeckten.

Was will dein Charakter sein/werden? Nutzen wir hier die Möglichkeit um ihn/sie/es in spirituelle Ebenen zu geleiten. Dazu braucht es allerdings Inspiration und den Wunsch, diesen Weg wirklich zu gehen. Etwas ist passiert, das ihm/ihr/es zeigte, die ganze materielle Fülle ist nicht das Wahre!
Figuren, die einen Weg in Glaubensdingen beschreiten, haben es selten leicht. Häufig pflastern Mühsal und Entbehrungen ihren Weg und lassen sie mitunter an sich selber zweifeln, ob der Weg der wirklich richtige ist. Doch andere wiederum betreten den Weg und sind sich absolut sicher, dass es der für sie richtige ist.

Diese Figur auf ihrem Weg geht beständig vorwärts, vorbei an Versuchungen und dem Wunsch seiner/ihrer Gottheit näherzukommen. Vielleicht ist es auch ein Wesen, das so gar nicht existiert. Nehmen wir beispielsweise eine Figur, die buddhistischer Mönch oder Nonne werden möchte. Im Buddhismus gilt die Suche der eigenen Erleuchtung und dem Willen ein besserer Mensch zu werden. Gerade in diesen Bereichen können zu viele Fragen aufhalten und verwirren, aber deine Figur sollte niemals aufhören zu lernen oder in ihrem Glauben verblendet und selbstgefällig werden.

Was soll der Charakter nun erkennen?
Vielfach erkennt eine Figur erst im Lauf des Lebens, wo das Ziel liegt. Erst, wenn er/sie/es alles probiert und erlebt hat, kehrt diese Figur an den Kern zurück. Deine Figur sollte also erkennen, was ihm/ihr/es wirklich wichtig im Leben ist.

Problemstellung:
Wagt deine Figur den Schritt hin zum wirklichen Ziel? Es hat lange gedauert, dieses Ziel zu erreichen, doch jetzt, wo er/sie/es dies sieht, erkennt deine Figur, es ist gar nicht so einfach diesen Schritt zu tun und aus seinem gewohnten Leben hinaus zu treten.

Was ist die Lösung?
Hat deine Figur die Lösung gefunden und weiß, wohin er/sie/es will, gibt es zwei Hauptmöglichkeiten – entweder einen radikalen Wandel hin zum Neuen oder das Alte langsam abstreifen und zum Neuen hin zu gehen.

Für welche Art Geschichten könnte diese Suche sich gut eignen?

  • Figuren, die ihre Zukunft beeinflussen wollen
  • Figuren, die von der modernen, hektischen Welt genug haben
  • Figuren, die ein sinnerfülltes Leben führen wollen
  • Geschichten um Aussteiger
  • Geschichten um das persönliche Wachstum

Beispiele:
Welche Charaktere fallen dir ein, die einen solchen Weg bereits hinter sich haben oder in einer Geschichte damit feststecken?

Fragestellung:
Gelingt deiner Figur der Spagat zwischen dem Einst und dem Morgen in der persönlichen Weiterentwicklung? Die innere Feuerkraft mag über lange Zeit schlummern, aber wenn sie da ist, kann deine Figur sie wirklich sinnvoll nutzen oder überrollt sie sie?

Grundbasis für den Charakter Step 21

Part 21 – Harmonie und Eins-Sein mit Schöpfung und Umwelt

Wie sieht ein Fluss oder ein Bach für dich aus? Fließt das Wasser ruhig und sprudelt um die darin herumliegenden Steine oder Äste fröhlich herum oder ist das Wasser eingesperrt in Beton?

Stell dir vor, deine Figur ist eine Nymphe und lebt in einem Gewässer, das nicht mehr frei fließen kann. Sie ist unglücklich, es wirkt sich auf ihr Leben aus. Sie wünscht sich, dass das Wasser wieder frei fließen kann, wie es einst so vorgesehen worden war. Eine ihrer Schwestern wiederum lebt im Meer und steht vor dem Problem von Fischernetzen und Müll. Auch sie kann nicht mehr frei leben, wie es eigentlich ihr natürlicher Zyklus wäre. Somit werden beide Schwestern unglücklich und das wiederum wirkt sich auf das Leben der Menschen in ihrem Umfeld aus. Sie sorgen für Überschwemmungen, aber auch für miserable Fänge bei den Fischern. Erst, als ein paar Kinder der Umgebung auf die Idee kommen, sie könnten ihnen Gaben geben und Fluss wie Meer säubern, werden sie wieder friedlich und bringen Geschenke in Form von reichem Fischfang.

Das Leben sollte frei fließen können, seelische Ausgewogenheit der Figur ist eine Notwendigkeit um sie zum Erfolg und zum Ziel zu bringen. Viele Figuren sind zu Beginn unausgeglichen und tragen Probleme mit sich, die sie erst im Lauf der Geschichte lösen können. Jedes gelöste Problem verhilft dabei, die Figur voranzubringen.

Üblicherweise gilt die Lehre von den „4 Elementen“ – Feuer, Erde, Luft und Wasser. In anderen Kulturen kommen mitunter weitere Elemente hinzu – wie beispielsweise Holz. Hier passt das Element Wasser als Beispiel gut, denn du kannst den lunaren Aspekt mit einbauen.
Die meisten Lebewesen tragen viel Wasser in sich, das Meer reagiert mit Ebbe und Flut auf den Mondstand, die Geschichten um Werwölfe sind allseits bekannt und so ließe sich die Reihenfolge fortsetzen.

Mit dem Mond kannst du hier eine wundervolle Verflechtung von Element und Gestirn erstellen.

Was soll der Charakter nun erkennen?
Deine Figur sollte erkennen, wo etwas in ihrem Leben eine Blockade darstellt und daran arbeiten, diese zu lösen.

Problemstellung:
Für Figuren, die längst der Natur entfremdet sind, ist es schwer sich mit dieser in Harmonie zu fügen. Blockaden erstehen häufig durch einen fehlenden Kontakt zum Inneren.

Was ist die Lösung?
Egal, wo deine Figur lebt, es fehlt der Zugang zum Natürlichen. Ob er/sie/es mitten im Wald oder gar im Weltall lebt, spielt keine Rolle. Allein die seelische Ausgeglichenheit ist das Ziel um mit allem in Harmonie zu treten.

Für welche Art Geschichten könnte diese Suche sich gut eignen?

  • Figuren, die sich in Werwesen verwandeln
  • Figuren in modernen Märchen
  • Figuren mit gravierenden psychischen Problemen
  • Geschichten um Aussteiger
  • Geschichten um das Leben per se

Beispiele:
Welche Charaktere fallen dir ein, die einen solchen Weg bereits hinter sich haben oder in einer Geschichte damit feststecken?

Fragestellung:
Welche Probleme bereitest du der Figur am Anfang, um sie zur Harmonie zu führen?

Grundbasis für den Charakter Step 20

Part 20 – Schicksal

Arbeitest du gerade an einer Figur, die einen spirituellen Weg geht, so kann dieser mit vielen Stolperfallen gepflastert sein. Ist bei dieser Figur Ausgleich vorhanden, dann ist eine mögliche „Erleuchtung“ nahe – wenn nicht, ist es nötig, erst einmal Seele und Geist mit dem Körper in Ausgleich zu bringen.
Geht diese Figur nun nur in eine einzige Wegrichtung oder akzeptiert er/sie/es sich so, wie er/sie/es wirklich ist?

Manchmal ist es nötig innezuhalten, und ein Resumee zu ziehen. Das kann für deine Figur bedeuten, dass er/sie/es erst einmal erkennen muss, inwieweit sich Gutes wie Schlechtes in ihr fügen. Wo Licht ist, das ist auch Schatten – den Spruch kennst du sicherlich. So muss diese Figur auch erst erkennen, wieweit Licht und Schatten auf sie bezogen miteinander harmonieren oder ob es noch ein weiter Weg ist, bis zum eigentlichen Ziel.

Jede Figur hat ein Schicksal in den Geschichten, manchmal ist es offensichtlich, manchmal sind die Figuren überrascht über ihren Werdegang. Hier besteht die Option, einen Seher einzufügen, den diese Figur auch mal befragen kann.
Doch so offenkundig ein Schicksal für deine Figur auch ausgelegt sein mag, unterschätze niemals eine Weiterentwicklung beim Schreiben direkt. Manches Schicksal ist schwer zu ertragen, anderes wiederum schwer zu finden.
Wehrt sich ein Charakter gegen das Schicksal, kann es vorkommen, dass die Prüfungen immer härter werden, bis es sich in ebendieses fügt.

Nimm an, für deine Figur ist Priesterschaft vorgesehen. Dabei muss es keine christliche Priesterschaft sein, es kann auch einer mythologischen Welt entspringen.
Da ist ein höheres Wesen, das möchte unbedingt, dass genau diese Figur sein/ihr Priester sein sollte, und setzt alles daran, dass genau dies passiert. Nimmt die Figur das Schicksal an, warten Belohnungen, will er/sie/es partout nicht, dann besteht die Möglichkeit, dass dieses höhere Wesen so lange interveniert, bis die Figur aufgibt und doch annimmt.
Sein Schicksal zu finden ist schon schwer, aber manchmal ist es noch schwerer diesen Weg zu gehen. Herausforderungen und Verantwortungen sind nicht immer leicht, zu tragen, aber Notwendigkeit, um zu wachsen und zu verstehen.
Mitunter ist es nötig, das Gehen zu lassen, was einem selbst am Wichtigsten ist um eine Erkenntnis zu erlangen, die für das eigene Schicksal Bedingung ist.

Was soll der Charakter nun erkennen?
Welches Schicksal ist dieser Figur zugedacht und wie geht er/sie/es mit der daraus resultierenden Entwicklung um?

Problemstellung:
Wehrt sich deine Figur gegen das offenkundige Schicksal, dann können harte Schicksalsschläge die Folge sein. Wie schafft diese Figur es aber das eigene ich nicht ins Negative zu senken, wenn die Proben besonders hart sind?

Was ist die Lösung?
Jede/r hat ein Schicksal und damit verbunden das Recht dieses auch zu erfüllen. Es ist von den Entscheidungen abhängig. Deine Figur kann ihr Schicksal auch ändern, ABER dazu muss er/sie/es bereit sein, auch Entscheidungen zu treffen. Sich treiben lassen, ist hier keine Lösung!

Für welche Art Geschichten könnte diese Suche sich gut eignen?

  • Figuren, die aufgrund einer Prophezeiung ihr Schicksal bewusst suchen
  • Figuren, die nach etwas streben und sich so auf die Suche nach ihrem Schicksal machen
  • Figuren, die keinen Wert auf ihr Schicksal legen und es so gründlich herausfordern
  • Geschichten um Entwicklung
  • Geschichten um Abenteurer aber auch Geistliche

Beispiele:
Welche Charaktere fallen dir ein, die einen solchen Weg bereits hinter sich haben oder in einer Geschichte damit feststecken?

Fragestellung:
Wagt deine Figur ihr Schicksal anzugehen, ist die Frage, mit welchen „Herausforderungen“ konfrontierst du ihn/sie/es?

Raureif und Raunächte

Als Kind liebte ich die kalten Wintertage (und tue dies nach wie vor). Ich liebe Eisblumen, Schnee, Eiszapfen und Raureif.
Es ist schon eine Besonderheit, wenn in einer Großstadt Raureif ruht und die Menschen sich einmummeln, während man/frau selber noch mit offener Jacke spaziert und sich des Schönen erfreut.
Raureif erinnert mich immer an früher. Für mich riecht es nach Zuhause … Familie … Kaminfeuer und die Küche meiner Großmutter …
Es erinnert daran, wie ich als kleines Kind am Küchenfenster der Großeltern saß und die Meisen beobachtete, wie diese im Futterhäuschen im Garten Vogelfutter verzehrten.

Rauhreif ist für mich mit Zauber behaftet und betrachten wir die Geschichten und Mythologien, so ist die Zeit um Silvester herum auch mit Fabeln um die „Rauhnächte“ verbunden. In dieser Zeit, so wird gesagt, ziehen sich die stürmischen Mächte der Mittwinterzeit zurück und die „Wilde Jagd“ zieht durch die Lande. Die Geisterreiche sollen offenstehen, die „Wände“ zwischen den Welten seien leichter zu überqueren.

Diese Zeit im Jahr ist ein gutes Beispiel dafür, wenn die Natur zur Ruhe kommt und Winterschlaf für viele Einzug hält. Einst nutzten die Menschen diese Zeit für Besinnlichkeit. Die große Arbeit war getan, der Mensch hatte Zeit für Rückbesinnung und Erholung von der großen Jahresarbeit.

Kannst du dich an den Punkt 11 erinnern?
https://myskaldkonur.com/2019/12/21/grundbasis-fur-den-charakter-step-11-the-basic-for-your-character-step-11/

Stell dir eine Zeit vor, in der Raureif liegt und der Wald in Stille ruht, eine Welt der Ruhe und Besinnlichkeit. Du stehst vor einem zugefrorenen See, und hörst leise das Eis unter deinen Füßen knirschen. Selbst die Vögel schweigen, das einzige, das du hörst, sind deine Schritte auf dem frisch gefallenen Schnee.
Vor dir siehst du dann eine wunderschöne Frau, die dich anlächelt und ihre Hand ausstreckt. Pustet sie darauf, dann stoben Schneeflocken davon weg und es fällt frischer Schnee. Über allem steht der blaue Himmel und lächelt auf euch herab – du stehst vor einer Figur, die wie Frau Holle den Schnee bringt.

Auch ein Bild wie dieses kann „Stillstand“ sein, im Guten, wenn alles ruhen darf und eine Pause bei der Regeneration hilft.

Probier es mal aus, wenn du zu viel um die Ohren hast. Stell dir dieses Bild vor, erinner dich an den Geruch von Winter und Schnee.

Was kommt dir in den Sinn, wenn du an Raureif denkst?