Würdest du dich in die Tiefe wagen?

Träume sind – so sagen viele – der Schlüssel zum eigenen Unterbewußtsein.

Viele Traumbilder wie beispielsweise Drachen oder die Angst vor dem Fallen, sind auf eine Art kollektives Unterbewußtsein zurückzuführen – also Dinge, die so gut wie alle Menschen gleich oder zumindest ähnlich Wahrnehmen und häufig von früheren Generationen und deren Erfahrungen geprägt wurden.

Wenn du „die unendliche Geschichte“ gelesen hast, so erinnerst du dich vielleicht an die Szene, in der in einem Höhlensystem Bilder (viele Bilder) lagen und die doch viel mehr als „nur“ Bilder waren. Träume, Wünsche oder was sonst – kleiner Tipp, das Buch noch einmal hervorholen und lesen 🙂

Das Foto oben ist eine halbe Walnussschale, die ich letztens im Wald gefunden habe … sie wirkt wie ein Herz, aber könnte auch der Eingang zu (d)einem Unterbewußtsein sein. Nehmen wir einmal an, du würdest in deinen eigenen geistigen Untergrund gehen, sei es durch einen Höhleneingang, sei es durch die Wurzeln eines Baumes hindurch oder vielleicht tief hinabgetaucht in einer Variante des Mariannengrabens. Vielleicht findest du deinen Zugang aber auch ganz wo anders, denn das, was sich darin verbirgt, will sich schützen und verstecken.

Findest du den Zugang, findest du viele andere Sachen, die du vorerst gar nicht kanntest oder längst vergessen hast – deine Ängste, die sich verbergen, Träume die du einst hattest oder Erinnerungen, die dir noch immer Angst machen. Sieh dich um und betrachte alles ganz genau. Stell dir vor, du trägst ein Licht bei dir, in deinem Herzen oder deiner Hand und siehst genau hin – was findest du?
Entdeckst du Bilder und Gemälde? Vielleicht gar etwas wie eingefrorene Zeit, wie die Timelord ihre Kunst darstellten? Oder sind es eher kleine Gestalten, die sich zurück ins Dunkel flüchten?

Was du in diesem Zufluchtsort findest, ist etwas, das aus – welchem Grund auch immer – verborgen ist bzw. bleiben wollte. Jeder – wirklich jeder – hat so einen Ort, doch wie vollgeräumt oder leer dieser Flecken im ich ist, das ist ein ganz anderes Thema.

Wie glaubst du, könntest du diesen Flecken für das Schreiben nutzen? Würdest du eine Figur dorthin versetzen in einem Moment der Furcht oder findet deine Figur das Fleckchen von selbst? Was lässt sich für den Charakter daraus ziehen?
Und die wichtigste Frage dazu – womit konfrontierst du den Charakter?

2 Gedanken zu “Würdest du dich in die Tiefe wagen?

  1. Wieder mal spannende Gedanken von dir – und eine wunderhübsche Walnussschale. Da stellt sich ja schon gleich zu Beginn die Frage: Durch welchen dieser beiden Tunnel gehe ich denn?
    Ganz liebe Grüße,
    Tala

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  2. Interessante Überlegungen! Das eigene Unterbewusstsein zu erforschen, stelle ich mir faszinierend und erschreckend zugleich vor. Ob ich das wollen würde? Schwer zu sagen… Was, wenn mir nicht gefällt, was ich dort finde? Dafür gibt es keine Garantie.

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